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Zuckersueßes Chaos

Zuckersueßes Chaos

Titel: Zuckersueßes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda J. Fox
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darunter.
Schluss jetzt! Das ist immerhin Jason. An dem ist überhaupt nichts knackig
, schalt ich mich. Nachdem das Laufband gesäubert war, nahm er einen Schluck aus seiner Wasserflasche, dann tippte er auf dem Gerät herum und setzte sich in Bewegung. Ich beobachtete ihn noch eine Weile, um zu sehen, ob er mich wirklich nicht gesehen hatte und nicht etwa nur eine Show abzog, doch er wandte den Kopf weder zu mir noch woanders hin. Sein Blick war so starr geradeaus gerichtet, als hinge er blühenden Gedanken nach. Also wandte auch ich mich wieder ab, um mir Gedanken zu machen.
    Doch nicht etwa, was ich nach dem Training frühstücken würde – obwohl ich langsam schon etwas vertragen könnte – sondern, um Folterpläne zu schmieden. Denn Jason mochte mich vielleicht nach einer Woche vergessen haben, aber ich konnte ihm seine Dreistigkeiten nicht so einfach verzeihen. Es nagte an mir, dass er sein Leben einfach so weiterlebte, während ich mich jedes Mal grün und blau ärgerte, wenn ich ihm begegnete. Er sollte sich mindestens genauso mies fühlen, besser noch, er sollte bestraft werden. Mal sehen: ich konnte mir eine Hantel schnappen und
ausversehen
auf seinen Fuß fallen lassen oder ich bewarf ihn mit einem Medizinball, so dass er vom Laufband fiel.
    Ich lachte leise bei der Vorstellung. Ich konnte die Umstehenden auch mit Geld bestechen und auf Jason hetzen, damit sie ihm mal ein paar Manieren einprügelten oder aber ich stellte sein Laufband auf Höchststufe, so dass es ihm die Beine wegriss. Hach, wie herrlich es doch wäre, ihm eins auszuwischen, dachte ich grinsend. Dann würde er sich künftig sicher zwei Mal überlegen, ob er sich mit mir anlegte. Letztere Variante fand ich besonders verlockend, nur war sie leider schwer umsetzbar. Oder wie sollte ich sein Laufband manipulieren, ohne dass er mich bemerkte?
    »Na, wen haben wir denn da?«, unterbrach Jason meine hinterhältigen Gedanken. Ich zuckte zusammen, doch anstatt zu ihm aufzusehen, fokussierte ich einen Punkt an der Wand. Natürlich hatte er mich gesehen. Wie schön wäre es auch gewesen, die restlichen Minuten in Ruhe weiter trainieren zu können? Andererseits: Was hatte ich auch erwartet? So groß war der Raum nicht, dass ich hier wirklich lange ungesehen geblieben wäre. Aber so vertieft wie Jason in Gedanken gewesen war, hätte ich nicht damit gerechnet, so schnell entdeckt zu werden.
    »Ich nehme an, dass du noch sauer bist?«, fragte er und stellte sich direkt vor meine Nase, so dass ich gezwungen war, ihn entweder anzusehen oder den Kopf zu drehen und woanders hinzuschauen. Da Letzteres allerdings mehr als unreif gewesen wäre, hob ich den Blick.
    »Gut erkannt«, stieß ich zwischen den Zähnen vor, doch nicht unbedingt, weil ich sauer war – was ich durchaus war – sondern mehr vor Anstrengung. Denn so sehr ich mir auch vorgenommen hatte, durchzuhalten, begannen meine Beine allmählich zu streiken. Ich wischte mir mit dem Handtuch übers Gesicht und sah, wie er seine Augen ungeniert über meinen schwitzenden Körper wandern ließ. In diesem Moment wünschte ich, ich hätte etwas Weites angezogen. Nicht die schwarze Leggins und das hautenge Top, das keine Rundung meines Körpers unbetont ließ. Ich hob mahnend die Augenbrauen, doch das hielt ihn nicht davon ab, mich weiter zu betrachten.
    »Musst du nicht noch ein bisschen pumpen gehen?«, fragte ich, um seine Augen wieder auf mein Gesicht zu lenken. Dabei warf ich einen ungewollten Blick auf seinen trainierten Bizeps. Ich wünschte allerdings, ich hätte es nicht getan, denn mein anerkennender Blick entging ihm keineswegs.
Super. Zeig diesem eingebildeten Idioten noch, was für einen wunderbaren Körper er hat und vergiss auch ja das Sabbern nicht
, schalt ich mich in Gedanken.
    Wenn du meinen Körper in Aktion sehen willst, musst du mich nur fragen, Rotschopf. Jederzeit. Bloß nicht schüchtern sein«, sagte er träge lächelnd.
    »Danke, da laufe ich mich lieber zu Tode«, gab ich zurück. Das Lächeln, das er mir darauf schenkte, hätte mich vorwarnen sollen, aber da Jason ständig über meine Kommentare lachte, hatte ich auch dieses für harmlos gehalten. Böser Fehler, denn als hätte er vorhin meine Gedanken gelesen, änderte
er
nun die Geschwindigkeit meines Laufbands – und zwar auf höchste Stufe. Eben noch hatte ich auf zwei Beinen gestanden und im nächsten Moment landete ich schmerzhaft auf dem Hintern. Und noch während die Worte:
Das hat er nicht getan. Das hat er gerade

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