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Zuckersueßes Chaos

Zuckersueßes Chaos

Titel: Zuckersueßes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda J. Fox
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allem, weil ich nun einen weiteren Grund hatte, Jason aus dem Weg zu gehen. Er war nicht nur unheimlich, eingebildet und verrückt. Nein, er beherrschte auch noch Kampftechniken, die mir mit einem Schlag das Licht ausblasen konnten. Noch eindeutiger konnten die Zeichen nicht sein, dass mit diesem Typen irgendetwas nicht stimmte! Taylor hatte angeboten, mich nach Hause zu bringen und ich hatte nur allzu gerne zugestimmt. Weil das Wetter auch noch so schön war, verzichteten wir auf den Bus und liefen zu Fuß. Wir hatten bereits die Hälfte des Weges zurückgelegt und waren in kurzes Schweigen verfallen, als er fragte:
    »Du boxt also?« Als er mich ansah, riskierte ich einen kurzen Blick in seine meerblauen Augen und sah dann schnell wieder nach vorn. Man durfte ihm echt nicht zu lange in die Augen sehen. Sie waren wie zwei Strudel, die einen mitrissen und erst wieder freigaben, wenn man ertrunken war. Ich hatte wirklich Angst, zu sabbern und zu stottern, wenn ich ihn zu lange anblickte.
    »Ich
habe
geboxt und wollte mich heute eigentlich nur aufwärmen. Aber dann hat mich Jason so sehr aufgeregt, dass ich es kaum erwarten konnte, ihm eine reinzuhauen.« Taylor lachte, dabei meinte ich jedes Wort todernst.
    »Was ist das zwischen euch? So etwas wie Hassliebe? Oder seid ihr eins von diesen verkorksten Pärchen, die nicht mit und auch nicht ohne einander können?«, fragte er. Ich blieb stehen.
    »Ähm, wie kommst du denn darauf?« Er blieb ebenfalls stehen.
    »Naja, er guckt dich an, als würde er dich am liebsten fressen wollen und du …«
    »Und ich, was?«, fragte ich mit hochgezogenen Brauen. Er winkte ab.
    »Sorry, für mich hat’s nur so ausgesehen, als würde da was zwischen euch laufen.« Und dann begleitete er mich trotzdem nach Hause?
    »Da hast du wohl was falsch verstanden. Ich hasse diesen Typen und wenn ich gekonnt hätte, hätte ich ihn heute windelweich geprügelt.« Er lachte, dann sagte er:
    »Du bist wirklich …«
    »Ja?«, hakte ich nach, als er nicht weitersprach. Er grinste mich von der Seite an und schien nach den richtigen Worten zu suchen.
    »Naja, sagen wir … anders.« Aha, das hörte sich jetzt aber alles andere als nach einem Kompliment an! Anders waren die pummeligen dicken Mädchen, die vielleicht lustig waren, mit denen man aber nicht unbedingt ausgehen wollte. War ich so eins?
    »Anders als wer?«, hakte ich nach und als er meinen drohenden Unterton vernahm, hob er schmunzelnd die Hände.
    »Anders als alle Frauen, die ich kenne, aber nicht im negativen Sinne. Ich kenne zum Beispiel keine, die sich mit einem Typen wie Jason anlegen würde. Eine Frau würde wohl eher ihren großen Bruder oder Freund auf Jason hetzen, aber du … du forderst ihn einfach so zum Kampf heraus. Das ist echt … cool.«
    »Cool«, wiederholte ich zweifelnd und fasste mir automatisch an die schmerzende Stelle unter dem Brustbein.
    »Du hast schon mitbekommen, dass ich beinahe erstickt wäre?« Daraufhin verfielen wir in Gelächter und je länger wir uns unterhielten, desto mehr kam ich zu dem Schluss, dass er nicht nur gut aussah, sondern nebenbei auch ein angenehmer und lustiger Gesprächspartner war. Brauchte ich für gewöhnlich eine halbe Stunde zu Fuß nach Hause, kam es mir mit ihm wie zehn Minuten vor, so sehr amüsierten wir uns unterwegs. Taylor war 23 Jahre alt und der mittlere von drei Kindern. Er hatte einen jüngeren Bruder, der noch in der Ausbildung war und eine Schwester, welche die Uni dieses Jahr abschließen würde. Er teilte sich mit drei Freunden eine WG, sah sich aber schon seit einiger Zeit nach einer eigenen Wohnung um. Also, ich würde gern mit ihm zusammenziehen, so viel stand fest.
    Als wir in der Einfahrt waren, kam Vicky gerade um die Ecke gerollt und hupte uns aus dem Weg. Als sie Taylor erkannte, kam ihr Wagen allerdings ruckelnd zum Stehen und sie machte große Augen. Mit einem unterdrückten Grinsen begrüßte sie Taylor und warf mir dann einen vielsagenden Blick zu. Ich verdrehte die Augen und gab ihr zu verstehen, dass sie gefälligst weiterfahren sollte. Dass sie sich nicht zurückhalten konnte, bis wir alleine waren! Weil ich mir sicher war, dass ihm Vickys Blick nicht entgangen war, wandte ich mich mit einem entschuldigenden Lächeln an Taylor und sagte:
    »Also, vielen Dank dass du mich begleitest hast. Wenn du willst, kannst du gerne zum Mittagessen bleiben, es gibt Spaghetti.« Gott, konnte meine Stimme vielleicht noch hoffnungsvoller klingen? Als wäre ich ein

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