Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zuckersueßes Chaos

Zuckersueßes Chaos

Titel: Zuckersueßes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda J. Fox
Vom Netzwerk:
früh raus und wollte in der Zeit, in der ich meine Haarwäsche gewaschen hätte, lieber noch etwas in dem Textilbuch lesen, das ich übermorgen wieder abgeben musste. Also beugte ich mich über die Badewanne und wusch meine Haare. Zehn Minuten später kam ich in einen Bademantel gewickelt die Treppe hinunter und steuerte die Küche an. Ich öffnete den Kühlschrank und holte die Lasagne heraus, die Vicky heute Mittag zubereitet hatte, um sie in der Mikrowelle aufzuwärmen. Als ich den Kühlschrank jedoch zuschlug und neben mir eine Gestalt wahrnahm, setzte mein Herz einen Moment lang aus. Ich ließ die Lasagne zu Boden fallen und stolperte zurück, unfähig, einen Ton von mir zu geben.
    Und erst als mein Rücken gegen den Tresen stieß und ich Jason erkannte, schien mein Herzschlag wieder einzusetzen. Mein Atem ging stoßweise und ich glaube, ich stand kurz vor einem Koller, denn meine Beine fühlten sich an, als würden sie jeden Moment nachgeben.
    »Weißt du, ich habe nie verstanden, warum Frauen das Haarewaschen vom Duschen trennen«, sagte er und blickte mich durch seine dunklen Augen an.
    Was …«, ich musste neu ansetzen, weil meine Stimme zu sehr zitterte.
    »Was machst du hier, Jason?« Er stieß sich vom gegenüberliegenden Tresen ab und warf einen Blick auf das Messerset neben sich. Dann zog er ein langes Küchenmesser heraus, sah zuerst die Klinge an und dann mich. Ich war kurz davor, ohnmächtig zu werden.
    »Ich habe doch gesagt, ich statte dir einen Besuch ab, wenn du meine Entschuldigung nicht ausrichtest. Dachtest du, ich hab das vergessen? Ich bin nur erst gestern Abend dazu gekommen, sie zu fragen.« Er schenkte mir ein bedrohliches Lächeln und näherte sich mir langsam. Oh Gott, er würde doch nicht? Als ich nach Luft schnappte und aus dem Küchenbereich zurückwich, blieb er stehen.
    »Komm schon, Claire, du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich absteche, oder?« Er lachte über meinen ängstlichen Gesichtsausdruck, doch ich konnte leider gar nichts Lustiges an der Situation finden.
    »Leg … leg einfach das Messer weg«, verlangte ich mit brüchiger Stimme.
    »Okay, ich lege es weg, siehst du?« Langsam steckte er das Messer zurück und zeigte mir anschließend zur Verdeutlichung die Hände. Erst da entspannte ich mich ein wenig - obwohl ihn das nicht unbedingt harmloser machte. Wenn er mich wirklich umbringen wollte, brauchte er dazu kein Messer. Siehe Solarplexus.
    »Hey, jetzt mach doch nicht so ein Gesicht, Rotschopf. Das war doch nur Spaß«, sagte er. Spaß? In was für einer kranken Welt lebte er eigentlich? Ich wäre beinahe gestorben vor Angst! Er musste mir meine Gedanken angesehen haben, denn er sagte:
    »Nachdem, was du dir geleistet hast, musste ich mich einfach an dir rächen. Weißt du, dass mich Vicky gestern vor allen Leuten zur Sau gemacht hat? Sie hat mir sogar meine Tour vermasselt und ich musste mit leeren Händen nach Hause gehen. Sei lieber froh, dass ich das entgangene Techtelmechtel nicht mit dir nachhole. Verdient hättest du es.« Ich schnaubte. Als ob ich jemals mit ihm ins Bett steigen würde. Dieser Kerl war doch total irre! Er schenkte mir ein freundliches Lächeln, vermutlich, um mir die Angst zu nehmen und mich davon zu überzeigen, dass er wirklich kein Mörder war. Ich atmete tief durch und deutete dann zur Tür.
    »Okay, ich glaube dir, dass du mich nicht umbringen willst, aber wenn du nicht auf der Stelle verschwindest, rufe ich die Polizei.« Er schenkte mir ein überhebliches Lächeln.
    »Und was willst du denen erzählen? Dass ich eingebrochen bin?« Erst da wurde mir bewusst, dass er es irgendwie geschafft hatte, ins Haus zu kommen. Ich warf einen Blick auf die Eingangstür, die bei meiner Ankunft verschlossen gewesen war.
    »Bist du etwa durch das Fenster geklettert?«, fragte ich und registrierte, wie meine Stimme allmählich wieder an Festigkeit gewann.
    »Nein«, antwortete er und holte einen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche.
    »Als ich sagte, dass ich hier jederzeit ein- und ausgehen kann, habe ich nicht gelogen. Ich habe einen Schlüssel für das Haus.« Ich guckte dumm aus der Wäsche.
    »Warum sollte Vicky ausgerechnet
dir
einen Ersatzschlüssel anvertrauen?«, fragte ich und hätte abgestoßener nicht klingen können.
    »Weil ich meist derjenige bin, der Vicky nach den Partys nach Hause bringt. Außerdem vergisst sie so etwa ein Mal pro Woche ihren Schlüssel«, erklärte er und lief zum Kühlschrank hinüber, um sich wieder eine

Weitere Kostenlose Bücher