Zuckersueßes Chaos
Szene und all mein Schamgefühl vergessen … und verdammt, es funktionierte. Als der Wagen zum Stehen kam, konnte ich mich nur noch verschwommen an die letzte halbe Stunde erinnern.
»Haben wir Burger zu Hause?«, fragte ich und sprang aus dem Wagen.
»Ein Cheeseburger wäre jetzt nicht schlecht.«
»Wann hatten wir jemals Cheeseburger zu Hause?«, fragte er stirnrunzelnd und schaltete den Motor ab. Ich zuckte die Schultern und durchwühlte meine Handtasche nach dem Schlüssel. Als ich nach einer Minute aber immer noch keinen hervorgeholt hatte, seufzte er und nahm seinen.
»Ich hab dich vor der Frischluft gewarnt«, sagte er und hielt mir die Tür auf, damit ich eintreten konnte.
»Und was machen wir jetzt?«, fragte ich, nachdem ich meine Straßenkleidung ausgezogen hatte.
»
Wir
machen überhaupt nichts. Du gehst jetzt schlafen und ich werde wieder zurückfahren.« Ich drehte mich zu ihm um.
»Bist du sicher, dass du nicht bleiben und mich weiterküssen willst?«, fragte ich kichernd. Einen Moment war ich schockiert über meine Worte, doch im nächsten Augenblick war das Gefühl schon wieder verschwunden und etwas ganz anderes breitete sich in mir aus. Ich betrachtete Jasons düstere Erscheinung, wie er da in der Tür stand und einem dunklen Engel ähnelte und verspürte wieder dieses Kribbeln im Bauch. Er sah so unbeschreiblich gut aus, dass es schon fast wehtat, ihn anzusehen und ich war verdammt scharf auf ihn. Nur sein schockiertes Gesicht passte nicht ganz zu seiner perfekten Erscheinung.
»Okay, offenbar ist dir der Alkohol
sehr
zu Kopf gestiegen.« Damit kam er zu mir und drängte mich die Treppe hinauf. Dazu legte er mir eine Hand auf den Rücken und entfachte dabei ungewollt ein weiteres Feuer in mir. Ich konnte an nichts anderes denken, als meine Hände in seine Haare zu krallen und ihn zu küssen. Ich dachte daran, wie oft ich ihn schon abgewiesen hatte und fragte mich nun, woher zum Teufel ich überhaupt den Willen dazu hatte aufbringen können?
Nach drei Stufen wurde ich langsamer. Wenn ich erst einmal in meinem Zimmer war, wäre der Abend für mich gelaufen. Jason würde wieder zur Party gehen und ich müsste mich morgen mit Gewissensbissen herumplagen. Warum dann nicht noch einmal die Chance ergreifen? Ermutigt vom Alkohol drehte ich mich mitten auf der Treppe um und fiel ihm um den Hals. Ich wollte ihn küssen, doch er wirbelte mich blitzschnell herum und drückte mich an die Wand.
»Du spielst mit dem Feuer, Claire, weißt du das?«, fragte er mit belegter Stimme und lehnte seine Stirn gegen meine. Oh ja, das wusste ich und es fühlte sich verdammt gut an. Ich hatte schon lange nichts Wagemutiges mehr getan, so dass ich wie im Rausch war. Doch bevor ich etwas sagen konnte, packte er mich an den Armen und zog mich weiter die Treppe hinauf.
Na super, Claire
, dachte ich, während wir den Flur entlang liefen.
Soviel zu deinem Plan!
Doch ich wollte nicht so schnell aufgeben. Ich wusste, dass ich morgen alles bereuen würde, aber nicht heute, heute wollte ich einfach nur unvernünftig sein … ich wollte mit dem Feuer spielen!
»Ich will duschen«, sagte ich, als er mich in mein Zimmer dirigiert hatte.
»Das kann bis morgen warten. Du sorg lieber dafür, dass du deinen Rausch ausschläfst«, sagte er streng. Ich bemerkte, dass seine Augen träge glänzten und sich seine Brust angestrengt hob und senkte. Offenbar hatte ihn der Kuss nicht annähernd so kalt gelassen, wie er tat. Ohne seinen Worten Beachtung zu schenken, holte ich ein großes Handtuch aus meiner Kommode hervor.
»Ich mag vielleicht betrunken sein, aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, mich zu bevormunden. Wenn ich duschen will, dann mache ich das auch.« Er sah nicht glücklich aus, als ich mich an ihm vorbeischob, hielt mich aber auch nicht auf.
»Willst du dir unbedingt den Hals brechen? Ich kann dich doch nicht in diesem Zustand in die Wanne steigen lassen«, rief er mir hinterher, als ich das Bad ansteuerte.
»Du kannst ja hier so lange warten.« Damit machte ich die Tür zu, schloss aber nicht ab, für den Fall, dass ich doch ausrutschte oder mich sonstwie verletzte, meine Beine fühlten sich nämlich immer noch verdammt wackelig an. Als ich mich meiner Sachen entledigt hatte und nur noch in Unterwäsche dastand, zögerte ich, denn die Tür war nicht abgeschlossen. Er würde doch nicht einfach reinkommen und gucken, oder? Denn auch wenn ich mich ihm gerade an den Hals geworfen hatte, nackt wollte ich mich
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