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Zuckersueßes Chaos

Zuckersueßes Chaos

Titel: Zuckersueßes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda J. Fox
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als mich Augenblicke später dieser stechend süße Geruch umhüllte. Ich mochte den Geruch von Gras nicht – vom Geschmack ganz zu schweigen.
    »Muss ich wirklich darauf antworten?«, fragte ich und strich meine Hose glatt. Als er nicht darauf reagierte, verdrehte ich die Augen. Musste ich ihm etwa erklären, dass Menschen ab und an gewisse Bedürfnisse befriedigen mussten?
    »Offensichtlich bin ich aus dem selben Grund hier wie du«, fügte ich hinzu. So. Näher würde ich sicher nichts ins Detail gehen! Doch offenbar hatte ich etwas außerordentlich Lustiges gesagt, denn das Grinsen, das er mir daraufhin schenkte, reichte von einem Ohr zum anderen.
    »Wenn du eine halbe Stunde wartest, bin ich gerne wieder bereit für dich, Schätzchen«, sagte er und zog an der Tüte. Ich runzelte die Stirn.
    »Wie bitte?« Er deutete hinter sich und seiner Geste folgend, entdeckte ich in etwa zehn Metern Entfernung eine weibliche Gestalt, die sich gerade die Bluse zuknöpfte. Sie blickte genau in diesem Moment auf, als wir beide zu ihr schauten und hielt inne. Dann hob sie ihren Mantel auf und lief mit eiligen Schritten zum Strand zurück. Nur mit Mühe konnte ich meinen Blick von ihr abwenden, doch dann wanderten meine Augen ganz automatisch zu seinem Hosenschlitz. Ich hörte ihn leise lachen und spürte Hitze in meine Wangen schießen. Sofort riss ich meinen Blick wieder zu seinem Gesicht hoch. Gott, wie peinlich!
    »Und? Bist du immer noch aus dem selben Grund hier wie ich?«, fragte er anzüglich und machte einen Schritt auf mich zu. Ich wich automatisch zurück. Was sollte das? Warum kam er näher?
    »Ganz bestimmt nicht«, sagte ich schnaubend, als ganz in der Nähe Sirenengeheul erklang. Unsere Köpfe flogen in die besagte Richtung, als der Wald auch schon von dutzenden Blaulichtern beleuchtet wurde.
    »Verdammt«, fluchte Jason und ließ den Joint zu Boden fallen, um ihn auszutreten. Die Polizei, na super! Hatte ich doch gewusst, dass das Lagerfeuer verboten war. Ich wollte mich gerade zum Strand aufmachen, als sich eine Hand um meinen Oberarm legte.
    »Und wo willst
du
hin, wenn ich fragen darf?« Ich wirbelte herum und wollte mich losreißen, doch sein Griff war unnachgiebig wie ein Eisenring.
    »Zu Vicky natürlich. Und jetzt lass mich los!«, forderte ich.
    »Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, wimmelt es hier nur so von Bullen. Machen wir lieber, dass wir wegkommen.«
    »Nicht ohne meine Cousine«, beharrte ich. Er stieß einen ungeduldigen Seufzer aus.
    »Vic wird mich umbringen, wenn ich zulasse, dass du von den Bullen geschnappt wirst, also mach jetzt kein Theater und komm mit.« Damit zog er mich tiefer in den Wald hinein, weg vom Lagerfeuer und meinen Protest ignorierend.
    »Und was wird aus ihr?«, fragte ich und stolperte hinter ihm her.
    »Das ist nicht das erste Mal, dass wir mit der Polizei in Berührung kommen. Vic wird mit den anderen nach Hause fahren und wir ebenfalls.«
    »Dann lass mich sie wenigstens anrufen«, verlangte ich und versuchte mit der linken Hand mein Handy aus der Hosentasche zu fischen. Es gelang mir nicht, weil ich viel zu beschäftigt war, mit seinen großen Schritten mitzuhalten und nicht zu stolpern. Wir hatten uns mittlerweile so weit vom Strand entfernt, dass das Licht nicht mehr zu uns durchdrang und wir im Dunkeln wanderten. Und nur die entfernte Durchsage der Polizeilautsprecher durchbrach die geräuschlose Nacht.
    »Ich mach das schon«, sagte er und holte sein Handy heraus, um darauf herum zu tippen. Dadurch wurde unsere Umgebung in ein unheimliches Blau getaucht.
    »Hey Vic, ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass Claire bei mir ist.« Kurze Pause.
    »Ja, es geht ihr gut.« Wieder Stille, dann lachte er leise.
    »Nein, werde ich nicht. Keine Sorge.« Ich kniff misstrauisch die Augen zusammen. Was meinte er? Was würde er nicht? Er legte auf und steckte das Handy weg. Und als klar war, dass ich nicht mehr abhauen würde, ließ er mich endlich los. Ich rieb mir den Arm, der von seinem Schraubstockgriff unangenehm pochte und sah böse zu ihm auf.
    »Siehst du? Alles geklärt. Und jetzt lass uns abhauen«, sagte er mit einem Blick auf das näher kommende Blaulicht. Jason führte mich an den Rand des Waldes, wo ein schicker schwarzer Wagen auf uns wartete. Ich kannte mich mit Autos nicht aus, auch wenn ich selbst eins besaß, aber der glänzende Lack und die schicken Felgen ließen auf ein teures Gefährt schließen. Ich fragte mich, wie sich ein einfacher Student so eine

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