Zügel der Leidenschaft
Schuh aus und ließ ihn auf den Boden fallen. Dann sackte er wieder im Sessel zusammen, wie um für die nächste Anstrengung Kraft zu sammeln. »Du bist bestimmt auch sehr müde«, sagte er mit einer Stimme, die vor Erschöpfung heiser war. »Entschuldige bitte, daß ich hier einfach so eingedrungen bin.«
»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Du hast mir Fitz zurückgebracht. Dafür werde ich dir bis in alle Ewigkeit dankbar sein.«
Nun lächelte er zum ersten Mal. »Er ist ein tapferer Bursche.«
»Und in Sicherheit – dank deines Einsatzes.« Sie spürte eine starke Welle von Wärme und Zuneigung für den erschöpften Mann in sich aufsteigen, der ihr da gegenübersaß. Er hatte ihretwegen die tosenden Elemente bezwungen. »Laß mich dir helfen«, schlug sie vor, schlug die Bettdecke beiseite und stand auf. »Tu einfach so, als wäre ich eines von deinen Haremsmädchen, die dich bedienen. Außerdem bist du mit Sicherheit lange schon eingeschlafen, ehe du das tun kannst, was du hier vorhattest.«
Einen langen Moment trafen sich ihre Blicke in der kleinen Kabine mitten auf dem dunklen Atlantik. »Du hast nichts dagegen, daß ich hergekommen bin?«
»Ich verdanke dir ungeheuer viel. Heute abend haben wir Grund zum Feiern. Ich habe meinen Sohn wieder.«
Er hatte immer schon gestaunt, wie belastbar sie war – mit Sicherheit ein ausschlaggebender Faktor dabei, daß sie ihre Ehe so lange durchgestanden hatte. Verschmitzt lächelnd sagte er: »Kennst du dich denn in Haremspflichten aus? Ich bin nicht sicher, ob ich mich heute abend überhaupt noch bewegen kann.«
»Ich habe im Laufe der Jahre so manches Kind ausgezogen«, erwiderte sie und kniete zu seinen Füßen nieder. »Du bist einfach nur etwas größer«, fügte sie mit einem Lächeln hinzu. Dann löste sie die Schnürsenkel seines anderen Schuhs.
»Eine Frau mit zahlreichen Talenten«, murmelte er zufrieden und sah ihr unter halbgeschlossenen Lidern her zu. Ihre unterwürfige Haltung und ihre unschuldige Schönheit in dem weiten Nachthemd, das auch einer Nonne angestanden hätte, begannen seine Sinne zu erregen. Langsam beugte er sich vor und befingerte die Spitze an dem hochgeschlossenen Kragen. »Du hattest wohl nicht mit mir gerechnet«, sagte er und öffnete den ersten Knopf am Ausschnitt. »In einem so prüden Gewand.«
»Mir war kalt.«
Er lachte leise. »Ich hätte früher kommen sollen. Knöpf bitte meine Hose auf, dann wärme ich dich auf.«
Seine Stimme schien nun verändert. Sie merkte, daß sie befehlender klang, amüsiert und herausfordernd. »Was antworten denn die Haremsfrauen auf deine Befehle?«
»Sie sagen danke«, erwiderte er mit schamlosem Lächeln. »Ich glaube, ich werde wieder wach«, meinte er und fuhr sich mit den Fingern durch das recht lange Haar.
Wenn er noch nicht wach war, dann gewiß jedoch sein Schwanz, stellte Angela fest, als sie die schlichten, marineblauen Knöpfe seiner Hose öffnete: Sie spürte die steife Härte unter dem Stoff, und ihr Körper reagierte darauf wie immer auf Kit Braddocks Sexualität: Eine Flamme schlug in ihr hoch, quälende Sehnsucht begann, ihre Sinne zu durchbeben, und sie empfand Angst und Verlangen wie eine Jungfrau. »Es ist schon wieder sehr lange her«, flüsterte sie. Ihre Finger zitterten nun bei ihrer Aufgabe, nicht sicher, ob sie mit ihrer neu entstandenen Intimität fertig würde. Jedesmal aufs neue fühlte sie sich von seiner ungewöhnlich starken sexuellen Anziehungskraft überwältigt, so daß sie ein Gefühl bekam, wie ausgehungert zu sein.
Kit legte seine Hand auf ihre und preßte sie auf den steifen Penis unter dem Wollstoff. »Du machst das ziemlich gut, Angela. Er erinnert sich an dich.«
»Ich bin mit keinem Mann zusammengewesen, seit ...«
Er verschloß ihr mit den Fingern der anderen Hand den Mund. »Ist mir egal«, murmelte er, »mach nur weiter.« Dann lehnte er sich wieder zurück und sah zu, wie ihre zitternden Finger mühsam die letzten Knöpfe öffneten und anschließend den Gürtel aufschnallten.
Er erkannte, wie Lust ihr die Wangen rötete und sich die Hitze über den Hals bis in den geöffneten Kragen ihres ach so anständigen weißen Nachthemdes ausbreitete. »Als nächstes solltest du das ausziehen«, sagte er, als seine Hose offen war und sie versuchte, die kleinen Perlmuttknöpfe seiner Unterhose zu öffnen. »Das mache ich selbst.«
Sie blickte fragend auf.
»Du siehst jetzt aus, als sei dir wärmer. Daher kannst du dieses verdammte
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