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Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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der Name schon verriet, durfte hier nicht nur gesungen, sondern auch getanzt werden. Im Mushibubu war es extrem dunkel (Mushibubu eben!) und über der Tanzfläche baumelten mehrere Discokugeln, die von blau-weißem Licht angestrahlt wurden. Nachdem wir uns einigermaßen an das Dunkel gewöhnt hatten, blickten wir nun betroffen zur Bühne, auf welcher gerade ein wahrlich betrunkener Mitfünfziger auf Knien der Dame seines Herzens „I will always love you“ sang und zwar in so schiefen Tönen, dass sich wahrscheinlich Whitney Houston persönlich bequemte ihrem Grab zu entsteigen, um dem Typen das Mikro abspenstig zu machen! Hätte ich nicht so lachen müssen, hätte ich das Szenario mit dem Handy gefilmt. Die Dame, welche besungen wurde, war dermaßen hingerissen von den Gesängen ihres Liebsten, dass sie sich eine leise Träne der Rührung nicht verkneifen konnte. Vielleicht heulte sie aber auch vor Scham.
    „Alles muss man sich aber auch nicht gefallen lassen“, sagte Steffi, während sie bedauernd zur Weinenden auf die Bühne deutete. Ich nickte zustimmend. Da die Bar gerammelt voll war, entschieden wir, uns an einem der Stehtische zu platzieren und noch einen Absacker zu nehmen, bevor wir für immer taub würden. Steffi machte langsam einen Rundblick durch die Bar und sagte „Boah wie boring, hier sind ja nur Uhu ́s.“ Ich wusste, dass das die milde Umschreibung für „Unter Hundertjährige“ war und gerade als ich ihr zustimmen wollte, machte ich eine ungeheuerliche Entdeckung. War sie das wirklich oder gab mir das Schicksal den sicheren Hinweis, endlich dem Alkohol abzuschwören? Das dort drüben an der Bar war doch Kerstin!
    Kerstin Gabriel. Pauls Kerstin! Ich machte mich zehn Zentimeter kleiner und versteckte mich hinter Steffi. Mir verschlug es fast den Atem! Die Gabriel knutschte halbsitzend auf einem mir fremden Mann, der seinerseits lässig bis geil auf einem Barhocker saß und ich musste schockiert feststellen: Es war nicht Paul. Der erste Schock mischte sich nun mit unendlicher Erleichterung, wie ich nicht sonderlich erstaunt feststellte. Die Ehe war zum Scheitern verurteilt. Yeah! Die Gabriel und der Fremde befummelten sich wild und sie schienen fest entschlossen, dies auch für den Rest der Nacht fortzusetzen. Ich schluckte. Das war unfasslich! Sie hatte doch Paul, warum tat sie das? Warum ging sie fremd. Mit einem Mal packte mich eine solche Wut, dass ich am liebsten zu ihr hinüber gegangen wäre und ihr den Hals umgedreht hätte! Aber Gewalt ist schließlich auch keine Lösung! Planänderung!
    „Wir müssen gehen! Jetzt!“, schnauzte ich laut und Steffi und Thea blickten mich entsetzt an.
    „Was? Wieso denn? Ich will auch noch singen!“, nörgelte Steffi.
    „Wir haben doch noch gar nicht getanzt!“, nölte Thea und zog eine Schnute. „Nicht heute!“ Ich nahm die Widerspenstigen an die Hand und zottelte sie Richtung Ausgang.
    „Aber ich bin noch gar nicht müde!“, pflaumte Steffi weiter. Wir hatten den Ausgang erreicht und standen jetzt vor der Eingangstür des Mushibubu`s. „Wisst ihr, wer da drin ist?“, röhrte ich wütend und ein Pärchen, das gerade im Begriff war, das Lokal zu betreten, drehte sich neugierig um und fragte: „Wer denn?“
    Steffi und Thea echoten: „Wer denn?“ Das Pärchen wartete auf eine Antwort. Genervt schob ich Steffi und Thea den Flur runter. Ich wollte nur noch ins Hotelzimmer. „Pauls Frau! Kerstin Gabriel! Und sie lässt sich gerade von einem Fremden abschlecken und es sieht ganz danach aus, als ob der später noch mit seinem Stock in ihrem Schlamm wühlen würde“, sprach ich plastisch.
    „Das ist doch nicht wahr, oder?“ Schlagartig wurde Steffi nüchtern und verzichtete sogar freiwillig auf ihre Gesangseinlage.
    „Es ist an der Zeit, dass irgendwer Kirgisien zumacht!“, sagte Steffi nun kampfeslustig mit erhobener Faust.
    „Wer bitte ist denn Kerstin Gabriel?“, fragte Thea nachdenklich und mir wurde klar, dass Thea, was Paul anbelangte, völlig im Dunkeln tappte.
    „Die Gabriel ist den Paul seine Frau. Der, in den Paula so verknallt ist.“ Steffi rollte verständnislos mit den Augen.
    „Wie bitte? Du bist in einen verheirateten Mann verliebt?“, fragte mich meine Schwester nun verständnislos.
    „Quatsch, das ist nur ne kleine Schwärmerei meinerseits, weiter nichts“, bagatellisierte ich.
    „Ja genau und die Erde ist ne große Scheibe“, flachste Steffi. „Mensch sei doch froh! Wenn die ne offene Ehe führen, kannst du

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