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Zum Glück Pauline - Roman

Zum Glück Pauline - Roman

Titel: Zum Glück Pauline - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.H.Beck
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nicht besonders eng … aber es war immer eine ganz nette Stimmung … bis dieser Schweinehund kam … also, seitdem er da arbeitet … aber er ist eigentlich nicht mal eine Erwähnungwert … und da gibt es auch keinen Knoten, den man lösen müsste … ich hab den Knoten nämlich gelöst, indem ich ihm in die Fresse geschlagen habe … ich hab alles rausgelassen … seitdem geht’s mir viel besser … und ich bin froh, dass ich da nicht mehr arbeiten muss … ich hab mir erst Sorgen gemacht wegen des Geldes … das schon, das hat mich schon belastet … aber jetzt hat meine Frau gemeint, dass sie eine Art Erbschaft gemacht hat … insofern sind wir dieser Sorge eigentlich ledig … also ich rede hier von ‹meiner Frau› … aber in Wirklichkeit ist das wohl bald meine Ex-Frau … das hab ich ja noch gar nicht gesagt … wir werden uns scheiden lassen … also mit höchster Wahrscheinlichkeit werden wir uns scheiden lassen … wobei ich nicht weiß, ob ich das überhaupt will … aber sie, sie scheint wild entschlossen zu sein … ich glaube, mein Problem ist … dass ich gar nicht weiß, was ich davon halten soll … dass ich nicht weiß, ob mich diese Trennung schmerzt, oder ob sie mich von einer Last befreit … kommt so etwas häufig vor? Dass man gar nicht genau sagen kann, was in einem vorgeht … ich schwanke ständig hin und her … ich bin gespalten … eine Stimme in mir sagt, die Trennung ist das Beste, was mir passieren konnte … das Eheleben hat mich erdrückt, das muss man schon sagen … aber eigentlich waren wir doch glücklich … das heißt, da bin ich mir nicht sicher … Sie sagen, ich muss den Knoten lösen … aber ich weiß nicht, ob die Trennung jetzt ein neuer Knoten ist oder ob sie mir helfen wird, dass es mir wieder besser geht … ich weiß es nicht … ich weiß bloß, dass die Ehe Verpflichtungen mit sich bringt … vor allem, wenn man Kinder hat … da steht manständig unter Druck … muss sich den Herausforderungen stellen, der Sache gewachsen sein … Geld verdienen, sich ranhalten … all das ist in gewisser Weise sehr bedrückend … das fällt mir immer mehr auf … ich hab auch schon den Gedanken gehabt, dass wir gar nicht so viele glückliche Augenblicke erlebt haben, ein schrecklicher Gedanke eigentlich … ich meine, wir waren eine wunderbare Familie, aber der Alltag zermürbt einen … was man alles organisieren muss … um dann ein total geregeltes Leben zu haben … und wie schnell das alles gegangen ist … viel zu schnell … ich hab gar keine Zeit gehabt, mich daran zu gewöhnen, dass ich jetzt erwachsen bin … ich war noch sehr jung, als meine Kinder geboren wurden … ich hatte gerade erst angefangen zu arbeiten … und ich hatte mir gerade erst ein paar andere Sachen aus dem Kopf geschlagen … also mein großer Traum war es eigentlich zu schreiben … ich glaube zwar nicht, dass ich vom Schreiben hätte leben können, das war mehr so aus Spaß an der Freud … aber dann bin ich ja gleich in der harten Wirklichkeit gelandet … insofern macht mir das, was gerade passiert, natürlich Angst … aber ich merke auch, dass ich so ein Leben immer gern gehabt hätte … mit so einem Hauch von Ungewissheit … sich einfach ein bisschen treiben lassen … in den Tag hineinleben, wie man so schön sagt … schade, dass ich diese Zeit jetzt nicht genießen kann … die Schmerzen verderben mir alles … und laugen mich aus … ich glaube, ich habe ihm auch deswegen eine reingehauen, weil ich solche Schmerzen hatte, ich glaube an sich, dass hauptsächlich mein Rücken schuld daran ist … diese Schmerzen haben mich wahnsinnig gemacht… das kann einen so weit treiben … ich hätte nie gedacht, dass es so weit kommen würde … und ich weiß immer noch nicht, was ich überhaupt habe … irgendeinen Auslöser muss es ja geben … anders ist so etwas ja gar nicht möglich … aber die Diagnose wird schon noch kommen … ich hab ja auch so starke Stimmungsschwankungen, und das hängt mit diesen Schmerzen zusammen … aber heute geht’s eigentlich … jetzt gerade tut mir mein Rücken gar nicht so weh … ich bin fast versucht zu sagen, dass er mir überhaupt nicht weh tut … aber das sollte ich nicht sagen … denn jedes Mal, wenn ich anfange zu frohlocken, geht’s nämlich wieder los … und dann ist es noch schlimmer als vorher … also sagen wir lieber, es geht gerade so … es ist gerade Pause … vielleicht liegt’s auch daran, dass ich jetzt mit Ihnen rede, und das

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