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Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zum Glück verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Mutter wäre entsetzt, wenn Sie sehen könnte, wie du dich gegenüber einer Dame aufführst. Im Übrigen habe ich den Interviews mit Mrs. Malone eben zugestimmt.«
    Lyon fiel aus allen Wolken. »Dad … Dad … Das kann nicht dein Ernst sein, oder?« Er kniete sich neben den Rollstuhl und legte General Ratliff seine Hand auf die Schulter. So viel Emotionalität hätte Andy ihm beim besten Willen nicht zugetraut. »Bist du sicher, dass deine Entscheidung richtig ist?«
    Die Augen des greisen Gentleman bohrten sich in die seines Sohnes. »Ganz sicher. Allerdings werde ich niemand anderem Interviews geben. Mrs. Malone hat mich so charmant gebeten, dass ich ihr einfach nichts abschlagen kann.«
    »Von wegen charmant«, knurrte Lyon und erhob sich. »Lass dich von ihr ja nicht zu irgendwas beschwatzen, was du nicht willst.«
    »Hältst du mich für so leicht beeinflussbar, Lyon?«, fragte er milde. »Keine Sorge. Das geht schon in Ordnung. Ich stehe voll dahinter.«
    »Na gut.« Lyon nickte widerstrebend.
    »Damit wäre die Sache geklärt, Mrs. Malone«, meinte der General fröhlich.
    »Danke, General Ratliff«, sagte sie. »Und bitte, nennen Sie mich doch Andy.«
    »Ich mag Sie, Andy.«
    »Ganz meinerseits, Sir.« Sie prustete los, und der General fiel in ihr Lachen ein. Die junge Frau war ihm vom Fleck weg sympathisch gewesen.
    »Entschuldigt mich«, warf Lyon frostig ein und verpasste der euphorischen Stimmung damit einen kleinen Dämpfer, »aber ich muss wieder an die Arbeit.«
    »Lyon, sag Mr. Houghton, er soll allein weitermachen. Du fährst Andy in ihre Pension und hilfst ihr, ihre Sachen herzubringen.«
    Andy und Lyon schnellten wie auf Knopfdruck zu General Ratliff herum. Und starrten ihn sprachlos verblüfft an. Nach einer langen Weile räusperte sich Andy und stammelte: »Ich … ich wohne im Haven in the Hills. Und ich fühle mich dort wirklich sehr wohl.«
    »Aber bestimmt nicht so wohl wie bei uns«, versetzte der General schlagfertig. »Sie kennen Gracies Kochkünste noch nicht.« Aha , überlegte Andy, dann ist Gracie also die Köchin. »Vielleicht habe ich ab
und an spontan das Bedürfnis, noch spätabends mit Ihnen zu plaudern und Ihnen aus meinem Leben zu erzählen. Wollen Sie es riskieren, sich das durch die Lappen gehen zu lassen? Sehen Sie, es spricht vieles dafür, dass Sie bis zum Abschluss des Projekts hier wohnen.«
    »Aber meine Crew logiert auch in dem Motel und …«
    »Um wie viele Leute handelt es sich?« Gedanklich ging sie die Liste der Beteiligten durch. »Vier.«
    »Dann bringen wir sie im ehemaligen Gästehaus unter. Da ist genügend Platz. Keine Widerrede«, versetzte er mit einem Anflug seines früheren Befehlstons. »Lyon und ich leben sehr zurückgezogen auf der Ranch. Ein bisschen Abwechslung kann uns wirklich nicht schaden.« Er startete den batteriebetriebenen Motor des Rollstuhls. »Und jetzt entschuldigt mich bitte. Ich bin müde. Wir sehen uns beim Mittagessen.«
    Leise schnurrend glitt der Rollstuhl aus dem Zimmer. Schöner Mist, jetzt war sie allein mit Lyon. Sicher wusste er um die Wahnsinnslauscher seines Vaters, denn er wartete, bis der General außer Sichtweite war. Dann schleuderte er ihr mitten ins Gesicht: »Sie können echt stolz auf sich sein.«
    Stählerne graue Augen musterten sie vernichtend. Aber das ließ Andy kalt. »Stellen Sie sich vor, das bin ich auch. Ihr Vater hat den Interviews spontan zugestimmt.
Wir hätten uns viel Aufwand und Energie sparen können, wenn Sie meine Bitte schon vor Monaten an ihn herangetragen hätten, statt meine Briefe ungeöffnet zurückzuschicken.«
    »Es mag zwar durchaus sein, dass er eingewilligt hat, das heißt aber noch lange nicht, dass ich damit einverstanden bin.« Er musterte sie mordlustig. »Was bewegt Sie eigentlich dazu, in die Privatsphäre fremder Leute einzudringen? Ist Ihr eigenes Leben denn so eintönig, dass Ihnen die Herumschnüffelei den ultimativen Kick verschafft?«
    Das verächtliche Zucken um seine Mundwinkel brachte Andy auf die Palme. Einfach nervtötend, dieser Typ! »Ich schnüffle nicht herum. Ich möchte lediglich mit Ihrem Vater plaudern und diese Gespräche für unser Fernsehpublikum aufzeichnen. Ob Sie es glauben oder nicht, aber viele Menschen interessiert, was er zu sagen hat.«
    »Klingt echt gut, Ms. Malone. Nobel und aufopfernd. Womöglich werden Sie irgendwann noch einmal heiliggesprochen.« Unvermittelt verlor sich das arrogante Grinsen, stattdessen presste er die Lippen zu einer

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