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Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zum Glück verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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und wissen rein gar nichts über unsere Beziehung. Sie …«
    »Ich weiß aber eine ganze Menge über Sie. Sie sind eine krankhaft ehrgeizige, karrieregeile Frau mit einem
übersteigerten Ego. Und bilden sich eine Menge ein, weil Sie zufällig besser aussehen als die meisten.« Er riss den Wagen von der Straße und auf den Seitenstreifen, wo er nach einem scharfen Bremsmanöver hinter ihrem Wagen zum Stehen kam. Sie tastete nach dem Türgriff, worauf seine Hand ruckartig über ihren Schoß fasste und sich wie eine stählerne Klammer um ihr Handgelenk schloss. Er beugte sich über sie, brachte sein Gesicht dicht an ihres.
    »Nur weil Sie ein hübsches Gesicht haben, Wahnsinnsbeine und einen spitzenmäßigen Busen«, meinte er grob zu ihr, »brauchen Sie noch lange nicht zu denken, dass Sie mich um den Finger wickeln können. Ich vermute mal, dass Sie knallhart sind. Warme, weiche Haut und darunter klirrend kalt – wie Eis. Diese Typen kenne ich bis zum Abwinken, Andy Malone. Sie machen den Männern, die sich darauf einlassen, ein X für ein U vor. Für wie blöd halten Sie mich eigentlich? Meinen Sie, ich wüsste nicht, dass die Geschichte mit dem liegen gebliebenen Wagen getürkt war? Aber gut, ich bin kompromissfähig: Sie gehen mir während dieser verdammten Interviews aus dem Weg, und ich lasse Sie in Ruhe. Wenn wir uns darüber verständigen können, schaffen wir es vielleicht, uns gegenseitig zu tolerieren.«
    Er ließ ihre Hand los und drückte ihr die Beifahrertür auf. Hastig rutschte sie unter ihm weg, trat auf den heißen Asphalt und knallte die Tür hinter sich zu. Realisierte wutschäumend, dass er mit quietschenden
Reifen einen Kavalierstart hinlegte und sie in einer stinkenden Staub- und Abgaswolke zurückließ.
    Zehn Minuten später wurde sie an der Tür des Ranchhauses von einer lächelnden älteren Dame empfangen. Andy tippte automatisch auf Gracie. Immerhin war Lyon so geistesgegenwärtig gewesen, dass er die Haushälterin und den Wachmann am Tor über ihre Ankunft informiert hatte.
    »Sicher möchten Sie sich vor dem Mittagessen noch ein wenig frischmachen«, meinte Gracie feinfühlig. »Es ist wahnsinnig heiß heute, nicht? Kommen Sie, gehen wir nach oben. Ich zeige Ihnen Ihr Zimmer. Ich habe den General noch nie so euphorisch erlebt. Für Sie würde der glatt den roten Teppich ausrollen, wenn wir einen hätten.« Die ältere Frau kicherte. »Dafür bekommen Sie oben eines der größten Zimmer. Nur das von Lyon ist noch größer.«
    Gracie Halstead, wie sie mit vollem Namen hieß, hatte einen wogenden Busen und ein paar Pfund zu viel auf den Hüften. Mit ihren grauen Löckchen und dem freundlich runden Gesicht verströmte sie mütterliche Fürsorglichkeit. »So, da wären wir.« Sie öffnete die Tür zu einem sonnendurchfluteten, mit antiken Möbeln ausgestatteten Raum.
    Das Fenster ging nach Süden hinaus. Sanfte Anhöhen verschmolzen in weiter Ferne mit dem Horizont. Satte Weiden, auf denen schwarz gescheckte Kühe grasten. Ein Fluss schlängelte sich durch das Anwesen
der Ratliffs, seine Ufer gesäumt von hoch gewachsenen Zypressen mit fedrigem Grün.
    »Der Fluss, den Sie da sehen, ist der Guadalupe.«
    »Es ist schön hier«, sagte Andy. Und das schloss alles ein: den Blick, das Zimmer, das Haus.
    »Ja. Ich lebe schon ewig auf der Ranch, seit General Ratliff das Haus nach dem Krieg erbaut hat. Und kann mich trotzdem nie sattsehen an diesem Blick. Haben Sie den Swimmingpool bemerkt? Der General lässt ausrichten, dass Sie sämtliche Annehmlichkeiten nutzen können, solange Sie hier Gast sind.«
    »Danke. Das ist sehr liebenswürdig von ihm.«
    »Lyon hat Ihre Sachen hochgebracht.« Sie nickte zu dem Gepäck, das in wildem Durcheinander auf dem Parkettboden verstreut lag.
    »Ach ja. Wie nett von ihm.« Ihr Sarkasmus blieb Gracie verborgen.
    »Ich muss wieder runter und mich um das Mittagessen kümmern. Das Bad ist dort.« Gracie zeigte auf eine Tür. »Sollten Sie noch irgendwas brauchen, stellen Sie sich einfach oben an die Treppe und rufen mich hoch.«
    Andy lachte. »Mach ich.«
    Grinsend verschränkte Gracie die Arme vor der Brust und musterte Andy von Kopf bis Fuß. Ganz offensichtlich gefiel ihr die junge Frau, denn sie nickte anerkennend. »Der General hatte Recht. Wird sicher ganz … spannend, Sie bei uns zu haben.« Bevor Andy ihre kryptische Bemerkung hinterfragen konnte,
setzte Gracie stoisch hinzu: »Um zwei Uhr gibt es Mittagessen.«
    Damit ging sie und ließ Andy allein

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