Zum Glück verführt: Roman (German Edition)
verstreuten Sachen ein, strichen das Wenige glatt, das sie noch am Leib hatten, und verließen das Arbeitszimmer.
Inzwischen war es Abend geworden, die Sonne längst untergegangen. Draußen war es schon dunkel. Sie blieben stehen und lauschten, vernahmen aber kein Geräusch aus der Küche. Auch nicht aus Gracies Zimmer.
»Hast du Hunger?«, fragte er höflich, worauf Andy ihn schalkhaft anstrahlte.
»Und wenn ich jetzt ja sage, was machst du dann?«, zog sie ihn auf.
»Ein dummes Gesicht und einen guten Eindruck.« Sie fasste seine Hand und zog ihn die Treppe hoch. Überzeugt, dass er sie mit in sein Zimmer nehmen würde. Er verharrte jedoch vor der Tür zu dem Raum, den sie vorher bewohnt hatte.
»Komm mit.«
»Warum?«
»Das wirst du gleich sehen.«
Sie betraten den in weiches Mondlicht getauchten Raum. Und hielten es nicht für nötig, das Licht einzuschalten, so silbrig hell war es.
»Beweg dich nicht«, wies er sie an. Er begann, sich aus seinen Sachen zu schälen.
Gnädig setzte sie sich auf den Bettrand und verfolgte gespannt, wie er zunächst sein Hemd, dann die Hose und schließlich seinen Slip auszog. Er war ungelogen
ein traumhaftes Exemplar der männlichen Spezies, und Andy hätte ihn am liebsten überall herumgezeigt. Andererseits war sie spontan krankhaft eifersüchtig auf jede Frau, mit der er jemals zusammengewesen war.
»Komm her.« Lyon streckte die Hand aus.
Sie stand auf und glitt zu ihm. Er stellte sich hinter sie, legte seine Hände um ihre Taille und schob sie zu dem fast zwei Meter hohen Ankleidespiegel, der in einer Ecke in Fensternähe stand. Das antike Möbelstück war ihr sofort aufgefallen, als sie zum ersten Mal dieses Zimmer betreten hatte. Der ovale Rahmen war aus kostbarem Rosenholz geschnitzt. Er wirkte stabil und trotzdem filigran. Das alte Schätzchen war mit Sicherheit über hundert Jahre alt und kunstvoll restauriert worden. Ihr Spiegelbild spiegelte sich makellos auf der glatten Fläche, als Lyon sie direkt davor manövrierte.
An ihren Rücken gepresst, griffen seine Hände über ihre Schultern, um ihr das Kleid zu öffnen, dessen Knopfleiste er kurz zuvor noch sorgfältig geschlossen hatte. Einer nach dem anderen kapitulierten die winzigen Knöpfe vor seinen geschickten Fingern. Behutsam löste er die Schnalle an ihrem Gürtel. Glitt unter die Träger ihres BHs und schob sie nach unten. Dabei streiften seine Fingerspitzen ihre Brüste, und sie erschauerte wohlig. Schwindlig vor Lust schmiegte sie sich an ihn, schloss jedoch nicht die Augen.
Laue Abendluft koste ihre Haut, als er ihr das Kleid von den Schultern zog. Verheißungsvoll raschelte das kühle Leinen über ihre Arme. Behutsam schob er den Stoff über ihre Hüften, bis er sich knisternd am Boden bauschte. Lyon bückte sich und hob das Kleidungsstück auf.
»Ganz schön zerknittert«, grinste er schuldbewusst, als er sich wieder aufrichtete. Sein Blick erhaschte ihr Spiegelbild. Sie spürte, wie sich seine Muskulatur anspannte und er scharf den Atem einzog.
»Ist mir gleich«, seufzte sie, gefangen in der Stimmung des Augenblicks und einem Kokon der Sinnlichkeit, den er ganz allmählich um sie zu spinnen begonnen hatte und sie damit zu seiner willenlosen Gespielin machte.
Behutsam löste er die Spange aus ihren Haaren, dass sie ungebändigt ihre Schultern umfächerten. Er griff mit den Händen hinein, vergrub sein Gesicht in der duftigen Fülle. Berauschte sich an dem betörenden Duft. Er schlang die goldenen Strähnen um seine Finger und küsste ihren Nacken, koste ihn mit seiner Zunge.
Als er den Kopf hob und ihr Haar losließ, trafen sich ihre Blicke im Spiegel, und sie lächelten einander an.
Seine Hände glitten von ihren Schultern zu ihren Brüsten. Vorhin, in seinem Arbeitszimmer, hatte Andy den Clip des BHs hastig geschlossen, nachdem
Lyon sie im Sturm erobert hatte. Daher quollen die üppigen Rundungen frivol über den spitzenbesetzten Rand. Sanft wie ein zärtlicher Hauch streiften seine Daumen die rosigen Knospen. Dabei sah sie ihm fasziniert zu. Sonst hätte sie womöglich noch geglaubt, dass seine Berührung ihrer Fantasie entsprungen wäre oder von einem Luftzug herrührte, der auf ihrer Haut prickelte wie kühler Champagner.
Die Reaktion blieb nicht aus. Ein erotisierender Schauer lief über ihr Rückgrat, wohlige Wärme durchflutete ihren Unterleib. Er brachte seine Lippen an ihr Ohr, hauchte mit männlicher Genugtuung: »Ich hab dir schon in deinem Motelzimmer erklärt, dass dein BH
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