Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)
stammte aus dem Nordteil des Staates New York, aus der Gegend zwischen Buffalo und Niagara. Ihr Vater war der Postmeister einer kleinen Stadt namens Hamlin.
Sie fragte mich, was ich in der Navy täte, und ich behauptete, ich sei Astronaut. Als sie weiter in mich drang, gab ich zu, dass ich in Wirklichkeit nur Nutzlastspezialist sei.
»Ich bediene bloß den großen Kran«, sagte ich.
»Bullshit«, sagte sie. »Wilbur sagt, Sie seien ein SEAL und ich solle mich von Ihnen fernhalten.«
»Wilbur ist ein gefährlicher Mann«, sagte ich. »Ich bin mit ihm geflogen.«
Um Mitternacht sagte sie: »Kommen Sie hier rüber und küssen Sie mich.« Ich blieb stehen, wo ich war. Schließlich sagte ich: »Komm du hierher. Ich bin es wert.«
Sie tat es, ich zog sie an mich, nahm sie in die Arme und küsste sie lange und intensiv. Als sie danach tief Luft holte, küsste ich sie zweimal auf den Vorderteil ihres Halses. Ganz leicht. Dann flüsterte ich ihr ins Ohr: »Wenn ich sie küsse, dann bleiben sie geküsst.« Es war ein Zitat aus dem Jean-Harlow-Film Blondes Gift aus dem Jahr 1932. Tatsächlich war es die schmalzigste Zeile, die ich kannte. Sie musste laut lachen.
Wir ließen ihren Wagen vor Wilburs Haus stehen und fuhren in meinem Auto zu ihr nach Hause. Sie wohnte etwa zwölf Blocks südlich in einem Bungalow am Strand. Wir waren völlig aufgedreht und glücklich und froh, endlich allein zu sein. Ich war erst vor Kurzem aus den Tropen zurückgekehrt, meine Haut war noch gerötet und ich genoss den kalten Wind, der mir ins Gesicht wehte. Mein Herz klopfte bis zum Hals, als wir die Holztreppe zu ihrem Apartment emporstiegen. Drinnen war es kühl und zugig. Ich zündete ein Feuer in ihrem Kamin an, und sie meinte, sie wolle sich nur kurz etwas Bequemeres anziehen. Ich lachte und schenkte ihr einen Drink ein.
Draußen herrschte ein starker, böiger Wind, und gelegentlich erzitterte das ganze Haus, wenn Riesenwellen auf den Sandstrand donnerten. Nach kurzer Zeit kam Margot aus dem Schlafzimmer. Sie war nackt, und das Kaminfeuer spielte auf ihrer Haut.
»Ich habe mein Nachthemd vergessen«, lachte sie.
Meine Augen verschlangen sie voller Gier. Ihr Körper war lang und schlank, ihre Brüste waren voll und perfekt. Ihre Haut war immer noch leicht sonnengebräunt. Auch eine Bikinilinie war noch zu erkennen. Ich nahm sie in die Arme, wir gingen ins Bett und liebten uns die ganze Nacht.
Nach diesem Abend waren wir fast ständig zusammen. Zwar wurde ich häufig auf Außeneinsätze geschickt, aber Margot war immer da, wenn ich zurückkam, und sie war immer lustig. Auch der ganze SEAL-Team-Bullshit konnte sie nie beeindrucken. Immer gehörte ihr Körper mir, und sie schlief mit ihrer ganzen Wärme in meinen Armen. Langsam und unaufhaltsam begann ich, sie in meinem Leben zu brauchen.
Ich muss leider sagen, dass ich wünschte, ich hätte sie stärker lieben können.
Buch zwei
Friedenssicherung
Surfin’ Safari
In den frühen 1980er-Jahren war das honduranische Puerto Lempira eine Ansiedlung, in der etwa 500 Menschen und halb so viele Hühner lebten. Der Lempira ist die nationale Währung von Honduras, insofern war der Name der Stadt ein Stück Wunschdenken. Geld ist im östlichen Honduras nämlich Mangelware.
Die Stadt lag auf einem schmalen Sumpfstreifen, der in die Laguna de Caratasca, eine breite, seichte Bucht an der Costa de los Mosquitos, hineinragte. Die Einwohner von Puerto Lempira lebten mehr schlecht als recht von den Fischen der Karibik und einer Handvoll magerer Kühe, die durch die schmutzigen Straßen wanderten. Das einzig Bemerkenswerte an diesem Ort war eine kleine Diskothek, das einzige Nachtlokal im Umkreis von 100 Kilometern. Mitten in diesen Morast der Armut war da ein Tanzlokal vom Himmel gefallen, in dem es geeiste Margaritas, eine 500-Watt-Stereoanlage und eine beleuchtete Tanzfläche gab, die auch dem Film Saturday Night Fever alle Ehre gemacht hätte. Den Strom dafür lieferte ein tragbarer Generator mit 10 PS.
Wirklich la vida loca!
Puerto Lempira war die Hauptstadt des honduranischen Departamentos Gracias a Dios. Diese Provinz umfasste den östlichsten Teil des Landes und grenzte im Süden an den Coco-Fluss und Nicaragua. Puerto Lempira war die einzige honduranische Provinzhauptstadt, die mit dem Rest des Landes nicht durch eine Straße verbunden war. Der einzige Landzugang war eine raue Schotterpiste, die zur südwestlich gelegenen Stadt Ausabila an der Grenze zu El Salvador führte. Zu der fast
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