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Zum Morden verflucht

Zum Morden verflucht

Titel: Zum Morden verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Hathaway
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sich Peter in diesem Wald nicht aus. Er hatte ihn noch nie betreten, bevor die Sache mit Gwen und Jane begonnen hatte. Peter kam an die Stelle, an der ihn Gwendolin angegriffen hatte. Er tastete nach dem Verband an seinem Unken Unterarm. Die Wunde schmerzte noch immer, und es würde eine tiefe Narbe zurückbleiben. Nach einer halben Stunde Suche stand er vor einer eingesunkenen Mauer. Die Ruinen existierten also tatsächlich und nicht nur in seiner Phantasie. Peter biß die Zähne zusammen. Wenn nun auch noch der Rest stimmte, dann . . .
    Da war das Einstiegsloch zum Keller!
    Die Taschenlampe flammte auf und schickte ihren Strahl in die Tiefe voraus. Schritt für Schritt vorantastend, stieg Peter in den Stollen ein, der sich langsam senkte, bis er in einem Kellerraum endete.
    Von der Erkenntnis niedergeschmettert, daß er nicht geträumt hatte, sondern wirklich Zeuge einer schaurigen Mordszene geworden war, starrte Peter auf den schwarzen, steinernen Altar in der Mitte des Raumes, dann senkte sich sein Blick auf die leblose Gestalt auf dem Boden.
    Der Strahl der Taschenlampe geisterte über ein bleiches Gesicht, das im Todeskampf entstellt war. Aus zahlreichen Wunden war Blut gesickert, das inzwischen jedoch wieder getrocknet war. Die Verletzungen stammten von den Waffen, mit denen die anderen Mädchen auf die zum Tode Verurteilte eingeschlagen und gestochen hatten.
    Auf Gwendolin Haskill!
    Wie die meisten jungen Leute hatte Peter Bower bisher über Teufelsbeschwörungen und Satanskult gelacht, doch nun begriff er, wie ernst beides zu nehmen war. Die Worte Dr. Emersons fielen ihm wieder ein, daß bald die große Stunde gekommen wäre.
    Welche große Stunde? Das konnte nur bedeuten, daß die Sklavinnen des Satans etwas planten. Peter konnte den Blick nicht von seiner toten Freundin abwenden. Hatte sie etwas gewußt und deshalb sterben müssen? Oder hing es mit dem mißglückten Mordanschlag auf ihn zusammen? Fragen über Fragen, auf die es keine Antwort gab.
    Hier hatte er nichts mehr zu tun. Gwendolin war tot, alles war zu Ende. Er würde zur Polizei gehen, das Verbrechen anzeigen.
    Was sollte er den Polizisten sagen? Wie sollte er erklären, daß er die Leiche seiner Freundin in diesem Ruinenkeller gefunden hatte? Er würde doch unweigerlich selbst in Tatverdacht geraten. Und noch eine Überlegung kam ihm in den Sinn. Der Polizei würde es niemals gelingen, die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen. Was konnten Kriminalisten schon gegen Besessene ausrichten, denen der Satan selbst half?
    Aber sollte die Tat ungesühnt bleiben, sollte Gwendolin umsonst gestorben sein?
    Peters Plan stand innerhalb von Sekunden fest. Er selbst würde Gwendolins Tod rächen.
    Er bückte sich und hob die Tote behutsam hoch, als könnte er ihr weh tun. Mit schweren Schritten trug er sie aus dem Kellergewölbe hinaus in den heraufdämmernden Morgen.
    Die Kriminalpolizei unterbrach Dr. Emersons Vorlesung. Die beiden Männer, die sich verlegen bei dem Vortragenden für die Störung entschuldigten, baten Jane Haskill, mit ihnen zu kommen.
    Jane war nicht wenig erstaunt, von der Polizei aus dem College geholt zu werden. Flüchtig dachte sie an Mr. Palmer, den Pförtner, den sie erschlagen hatte, aber sie war sicher, daß es weder Zeugen noch Spuren gab, die sie belasteten. Und Gwendolins Leiche war in dem Ruinenkeller unauffindbar – nahm sie zumindest an.
    »Wir haben eine schlechte Nachricht für Sie, Miß Haskill«, begann einer der Kriminalisten draußen auf dem Korridor, während er Jane zum Ausgang begleitete. »Es dreht sich um Ihre Schwester. «
    »Was ist mit Gwendolin?« stellte sich Jane ahnungslos. Sie wurde das unangenehme Gefühl nicht los, daß etwas nicht ganz so verlaufen war, wie es in Dr. Emersons Absicht lag. » Ich habe mich schon gewundert, daß sie nicht zur Vorlesung erschienen ist.«
    »Wann haben Sie Ihre Schwester zuletzt gesehen?« erkundigte sich der zweite Detektiv.
    Jetzt heißt es aufpassen, dachte Jane. Das klang bedrohlich. »Gwendolin ist gestern abend gegen neun Uhr aus dem Haus gegangen. Sie hat etwas von einer Party gesagt, aber ich habe keine Ahnung, wo die stattfinden sollte. Aber, so sagen Sie mir doch endlich, was mit meiner Schwester los ist! « spielte sie die Ängstliche.
    »Sie ist tot«, erklärten die beiden Kriminalbeamten wie aus einem Mund.
    Jane zog eine perfekte Schau ab mit Weinkrampf, verstörten Fragen nach der Todesursache und Jammern. Peter Bower, der alles aus einiger Entfernung

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