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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Wand gerückt. Der Schirm der angeschlagenen Keramiklampe war zerrissen und mit Klebeband geflickt worden. Es war schon nach zwei Uhr morgens und beide waren erschöpft. Laurant kippte den Inhalt ihrer Übernachtungstasche auf dem Bett aus, schnappte sich ihre Toilettenartikel und stellte sie auf das Regal im Badezimmer. Sie nahm als Erste eine Dusche, und als sie fertig war, wusch sie ihre Spitzenunterwäsche aus und hing BH und Höschen auf einen Plastikbügel zum Trocknen. Sie wusste nicht, was sie mit ihrer Jeans und dem T-Shirt machen sollte. Wenn sie versuchte, sie mit dem Stück Seife zu waschen, würde das ewig dauern, und bis zum Morgen wären die Sachen auch nicht trocken. Sie würde sie wieder tragen müssen, aber vielleicht fanden sie auf dem Weg zurück nach Holy Oaks einen Supermarkt, wo sie etwas Sauberes zum Anziehen kaufen und sich umziehen konnte. Kaufhäuser gab es so weit im Norden ganz bestimmt nicht.
    Sie schob diese Sorge beiseite und trocknete sich das Haar mit dem Föhn, den der Besitzer an die Wand neben dem Spiegel gekettet hatte.
    Als sie in dem neuen T-Shirt mit dem Riesenbarsch, der ihre Brust bedeckte, aus dem Badezimmer trat, lächelte Nick – die erste Gemütsregung, die er zeigte, seit sie die Stadt verlassen hatten.
    »Du siehst gut aus, Baby.«
    Sie zog das T-Shirt bis zu den Knien herunter. »Ich sehe lächerlich aus.«
    Er lachte erneut. »Das auch«, gab er zu, als er zum Badezimmer ging. »Ich kann es nicht glauben, dass du auch das Ladegerät für mein Handy mitgenommen hast. Allerdings bin ich verdammt froh, dass du es getan hast.«
    »Es lag auf dem Nachttisch neben meiner Brille. Ich habe einfach alles gepackt, was mir in die Finger kam. Ich kann dir sagen, das war gruselig, in dieses Badezimmer zurückzugehen; dort habe ich die Sachen einfach in die Tasche geworfen.«
    Sie zog die Bettdecke zurück und legte sich in eines der Doppelbetten. Nick ließ die Badezimmertür offen, während er duschte. Der durchsichtige Plastikvorhang verhüllte nicht viel, aber sie versuchte, nicht dorthin zu starren. Sie zog nur ihre Brille an, damit sie eine Einkaufsliste schreiben konnte. Hin und wieder ins Badezimmer zu schauen, war nur natürliche Neugierde, das war alles. Lügnerin, Lügnerin. Wenn sie jetzt eine Hose trüge, stünde die in Flammen.
    Nick war gebaut wie ein griechischer Gott. Er hatte sich von ihr abgewandt, sodass sie nur seine Rückseite sehen konnte. Die Muskeln seiner Oberarme und Oberschenkel waren unglaublich gut ausgeprägt. Sie hielt seinen Körper für nahezu perfekt.
    Als ihr klar wurde, dass ihr Verhalten an Voyeurismus grenzte – und wie ekelhaft war das –, nahm sie die Brille ab, damit sie nichts sah, wenn die Versuchung unwiderstehlich wurde. Der Mann hatte doch auch ein bisschen Ungestörtheit verdient, oder?
    Sie griff zur Fernbedienung, lächelte, als sie sah, dass diese ebenfalls an die Wand gekettet war, schaltete dann den Fernseher ein und blinzelte zum Bildschirm.
    Sie benahmen sich, als seien sie seit Jahren verheiratet. Nick zumindest. Er wirkte in ihrer Gegenwart völlig entspannt und hatte die Doppelbetten nicht einmal eines zweiten Blickes gewürdigt. Er wurde gut mit der Situation fertig.
    Sie nicht. Sie war innerlich ein nervliches Wrack, äußerst nervös, wie Tommy sagen würde, aber sie war entschlossen, sich das nicht anmerken zu lassen. Wenn Nick vermutete, dass irgendetwas nicht stimmte, war sie darauf vorbereitet zu lügen und ihm zu erzählen, dass die traumatische Erfahrung dieser Nacht sie so aus der Fassung gebracht hatte. Sie würde ihm nicht die Wahrheit sagen, weil das eine schreckliche Last für ihn sein würde. Aber sie fragte sich dennoch, wie er reagieren würde, wenn er wüsste, was in ihrem Kopf vorging.
    Hatte er irgendeine Ahnung, was sie für ihn empfand? Was würde er sagen, wenn sie ihm mitteilte, dass sie ihn begehrte, und zum Teufel mit den Konsequenzen? Eine wundervolle gemeinsame Nacht und die Erinnerung daran könnte und würde ihr ganzes Leben fortdauern. Keine Affäre oder ein Flirt. Nick könnte damit nicht umgehen und sie auch nicht. Aber eine Nacht ohne Reue. Oh, wie sie sich danach sehnte, seine Arme um sich zu spüren. Von ihm festgehalten und liebkost zu werden.
    Das würde jedoch nicht passieren. Nick war von Anfang an aufrichtig zu ihr gewesen. Er wollte weder Ehe noch Kinder, und weil er wusste, dass sie das wollte, würde er sie nie anrühren.
    Obwohl sie wusste, dass eine dauerhafte Beziehung nicht

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