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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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dachte nicht einmal dran, es abzustreiten, sondern schaute ihm in die teuflisch blauen Augen und fragte: »Sind Sie immer so unverblümt?«
    »Ja.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Daran, wie Sie beide vermeiden, den anderen anzusehen. Ich kenne Nick schon lange«, sagte er. »Aber ich habe ihn noch nie so nervös erlebt. Ich schätze, Sie sind der Grund.«
    Sie nahm einen Hähnchenflügel und legte ihn dann wieder hin. »Nick könnte es Tommy erzählen.«
    »Glauben Sie?«
    »Ja, und er wäre sehr verärgert darüber, da er nun mal Priester ist und all das.«
    »Vielleicht«, meinte er achselzuckend. »Aber Sie sind jetzt ein großes Mädchen und es geht ihn wirklich nichts an.«
    »Er wird das nicht so sehen.«
    »Wie lange sind Sie schon in Nick verliebt?«
    »Woher wissen Sie, dass ich das bin?«
    I Er lachte. »Ich kenne doch die Frauen.«
    »Das soll heißen?«
    »Das soll heißen, dass Sie eine Frau sind, die nur mit einem Mann ins Bett geht, wenn sie ihn liebt. Nick weiß das auch. Sie müssen ihm jetzt eine Höllenangst einjagen.«
    »Ich jage ihm Angst ein. Er will nicht eines der Dinge, die ich will, aber er will mich auch nicht verletzen. Die vergangene Nacht war ein Fehler«, flüsterte sie. »Aber jetzt ist es vorüber«, fügte sie hinzu. Sie versuchte, es so klingen zu lassen, als sei sie bereits darüber hinweg, aber sie wusste, dass ihr das nicht gelungen war, als Noah ihr tröstend die Hand tätschelte.
    »Fühlte es sich vergangene Nacht wie ein Fehler an?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, aber wie Sie gerade sagten, ich bin ein großes Mädchen. Ich komme zurecht mit meinem Leben. Ich lasse mich nicht so leicht erschüttern.«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Sie lassen mich einfach reden, nicht wahr?«
    »Hmhm.«
    »Lassen Sie uns über etwas anderes sprechen«, schlug sie vor. »Könnte ich Sie etwas fragen?«
    »Sicher. Was wollen Sie wissen?«
    »Wie kommt es, dass Wesson Nick nicht ausstehen kann?«
    »Das liegt lange zurück«, sagte er.
    »Aber was hat diese Feindschaft ausgelöst?«, fragte sie mit einem weiteren raschen Blick auf Nick.
    »Man könnte wohl sagen, dass eine Katze der Auslöser war für diese Rivalität. Obwohl, wenn ich jetzt darüber nachdenke, spielte wohl auch Nicks Einstellung eine Rolle. Er war neu in der Abteilung, und er glaubte, er wisse alles. Morganstern hatte gerade erst die Genehmigung für die Apostel bekommen, und Nick war sein zweiter Rekrut.«
    »Wer war der erste?«, fragte sie.
    »Ich«, antwortete er mit einem arroganten Grinsen. »Pete verlas seine Agenten von Hand, holte sie von außen und ließ sie sein eigenes spezielles Trainingsprogramm durchlaufen. Wesson wäre liebend gerne dabei gewesen. Ich glaube, er wollte von Anfang an das Programm leiten, aber das sollte nicht so kommen.«
    »Wurde Wesson einer von Morgansterns Rekruten?«
    »Nein. Morganstern nahm ihn nicht und das ärgerte ihn wirklich.«
    »Das hat es also ausgelöst?«
    »Nein, es war eine Katze«, wiederholte er geduldig. »Da gab es einen besonderen Fall. Ein dreijähriges Mädchen wurde vermisst, man rief das FBI. Nach dem Rotationsplan übernahm er den Fall, und er wollte unter gar keinen Umständen, dass einer von Morgansterns Assen sich einmischte und den Fall an sich riss. Wesson wollte den Fall lösen und zwar schnell.«
    »Hat er ihn gelöst?«
    »Nein, aber Nick. Folgendes spielte sich ab. Das kleine Mädchen war mit seiner Mutter in einem Kaufhaus. Es befand sich in einem alten Gebäude mit Holzböden, die knarrten und quietschten, wenn du darüber gingst, und hohen Stuckdecken und großen, alten Entlüftungsschächten entlang der Fußleisten. Drinnen war es zugig und kalt. Das Gebäude befand sich direkt am Fluss neben dem Lagerhallenbezirk und dem Großmarkt der Stadt. Es war eine nette Einkaufsgegend, alle Gebäude waren restauriert und auf Hochglanz gebracht worden, aber es gab ein Problem mit den Ratten. Deshalb hielt sich der Besitzer dieses speziellen Kaufhauses, eines Familienbetriebes, eine Katze.«
    »Weiter«, drängte sie, weil sie die Geschichte zu Ende hören wollte, bevor Nick und Tommy wiederkamen.
    »Es war um die Mittagszeit am Samstag vor Weihnachten, und das Geschäft war überfüllt mit Leuten, die in letzter Minute einkauften. Es war wirklich chaotisch, die Weihnachtsmusik dröhnte laut, aber einer Verkäuferin fiel zufällig ein Mann Mitte dreißig auf, der im Geschäft umherwanderte. Sie glaubte, es könnte sich um einen Dieb handeln. Er trug alte,

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