Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood

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keinen Sinn.«
    »Bei einer Menge Spinner ergibt das keinerlei Sinn. Da war dieser Fall vor ein paar Jahren. Dieser Perverse brachte sechs Frauen um, bis sie ihn schließlich schnappten. Weißt du, was er sagte, als sie ihn fragten, wie und wo er seine Opfer aussuchte?«
    Nick schnaubte.
    »In Lebensmittelgeschäften. Er stand davor und lächelte die Frauen an, die an ihm vorübereilten. Die Erste, die zurücklächelte, war diejenige, die er wollte. Normale Frauen, Laurant, die ein normales Leben führten. Du kannst bei diesen Typen nicht nach Gründen suchen. Es ist reine Zeitverschwendung, herausfinden zu wollen, wie ihr Verstand arbeitet. Überlass das den Experten.«
    »Glaubst du, der Mann im Beichtstuhl ist ein Serienmörder?«
    »Vielleicht«, räumte er ein. »Vielleicht aber auch nicht. Er könnte gerade erst anfangen. Die Profiler wissen mehr, nachdem sie sich das Band angehört haben. Sie gewinnen dadurch einen gewissen Einblick.«
    »Aber was glaubst du?«
    »Es gibt hier einen Haufen Ungereimtheiten.«
    »Nämlich?«
    Er zuckte die Achseln. »Zum Beispiel sagte er Tommy, er hätte die andere Frau vor einem Jahr umgebracht, aber ich glaube, das war gelogen.«
    »Warum?«
    »Weil er auch sagte, dass er richtig auf den Geschmack gekommen ist«, erinnerte er sie. »Die eine Feststellung steht im Widerspruch zur anderen.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Wenn ihn das anturnt – die Frau zu quälen und zu töten –, dann hat er es kürzlich getan und nicht vor einem Jahr. Er wäre nicht in der Lage gewesen, so lange zu warten.«
    »Nick, was ist mit dem Brief, den er der Polizei schicken wollte?«
    »Falls er ihn geschrieben hat und falls er ihn abgeschickt hat, dann kommt er morgen oder übermorgen an. Sie sind darauf vorbereitet und werden ihn auf Fingerabdrücke untersuchen. Aber ich bezweifle, dass er welche hinterlassen hat.«
    »Auf der Kassette hat man vermutlich auch keine Fingerabdrücke gefunden, oder?«
    »Es war tatsächlich einer darauf, aber nicht von unserem Mann. Der Bursche an der Kasse in Super Sid’s Warenhaus hatte eine Vorstrafe, deshalb waren seine Abdrücke registriert. Es war einfach, ihn in dem Geschäft aufzuspüren«, erklärte er. »Sein Bewährungshelfer hatte ihm geholfen, diesen Job zu bekommen.«
    »Konnte er sich daran erinnern, wer die Kassette gekauft hatte?«
    »Unglücklicherweise nicht«, antwortete er. »Bist du jemals in so einem Geschäft gewesen? Der Publikumsverkehr dort ist unglaublich, und es war eine Bargeldkasse, also gab es keinen Scheck, keine Kreditkartenquittung, die man hätte zurückverfolgen können.«
    »Was ist mit dem Beichtstuhl? Hat man dort Fingerabdrücke gefunden?«
    »Ja, Hunderte.«
    »Aber du glaubst nicht, dass einer davon von ihm stammt?«
    »Nein«, erwiderte er.
    »Er ist sehr clever, nicht wahr?«
    »Sie sind nie so clever, wie sie glauben. Außerdem …«
    »Was?«
    »… werden wir noch cleverer sein.«

6
    Nick strahlte Zuversicht aus, und es dämmerte Laurant plötzlich, dass er vermutlich darauf trainiert worden war, ein so gelassenes Verhalten an den Tag zu legen, damit Zeugen und Opfer nicht in Panik gerieten.
    »Gibt es irgendetwas, das dich je aus der Ruhe bringt?«, fragte sie.
    »Oh, ja.«
    »Du bist dir sicher, dass der Mann auf dem Band es ernst meint, ja?«
    »Laurant, ganz gleich, wie oft du mir diese Frage stellst, die Antwort ist stets dieselbe. Ja, ich glaube, er meint es ernst«, wiederholte er geduldig. »Er hat sich eine Menge Mühe gemacht, Nachforschungen über dich und Tommy und mich anzustellen. Wie gesagt, seine Absicht war es, deinen Bruder zu erschrecken, und das ist ihm verdammt noch mal gelungen. Tommy ist überzeugt davon, dass dieser Bursche verrückt ist. Aber ich habe das Gefühl, das meiste von dem, was er sagte, war sorgfältig geprobt. Jetzt müssen wir rauskriegen, was bei ihm wirklich auf dem Programm steht.«
    Sie spürte, dass sie die Beherrschung verlor und rang die Hände. »Ich kann nicht glauben, dass das hier wirklich passiert«, flüsterte sie mit brechender Stimme. »Hast du gehört, was er dieser Frau angetan hat? Wie er sie gequält hat? Hast du …?«
    Er ergriff ihre Hände und drückte sie. »Laurant, hol einmal tief Luft. Hörst du?«
    Sie tat, was er vorgeschlagen hatte, aber es half nicht. Was sie gehört hatte, traf sie schließlich mit voller Wucht. Bis auf die Knochen fröstelnd, zog sie ihre Hand weg und begann, ihre Arme zu reiben.
    Sie hatte Gänsehaut am ganzen Leib und