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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Strahls in das Gebüsch gefegt wurden, leistete er Erste Hilfe, und trug Salbe auf, verteilte im Dunkeln leuchtende Pflaster und zeigte Mitgefühl für aufgeschürfte Knie und Ellenbogen. Nachdem die Feuerwehrmänner das Wasser abgedreht hatten und sich anschickten zu gehen, verteilte Monsignore Eis am Stiel. Ganz gleich, wie knapp das Geld war oder wie ärmlich die Kollekte in jener Woche ausgefallen war, für diese Leckerbissen wurde genug zurückgelegt.
    Nachdem der Höllenlärm verebbt und all die mit Wasser voll gesogenen und erschöpften Kinder nach Hause gegangen waren, bestand Monsignore McKindry darauf, dass Nick und Laurant ihm und Tommy bei einem friedlichen Abendessen Gesellschaft leisteten. Tommy und Nick bereiteten das Essen zu. Nick grillte Hähnchen, während Tommy Salat und grüne Bohnen, frisch aus dem Garten des Monsignore, organisierte. Die Unterhaltung bei Tisch drehte sich um Monsignores Wiedersehenstreffen. Er unterhielt seine Gäste mit einer Geschichte nach der anderen über die Probleme, die seine Freunde und er während ihrer Zeit im Priesterseminar verursacht hatten. Durch eine unausgesprochene Vereinbarung erwähnte niemand bei Tisch das, was der ältere Priester ein »störendes Ereignis« nannte. Aber später, als Monsignore McKindry und Laurant Seite an Seite Geschirr spülten und abtrockneten, sprach er das Thema an, als er sie fragte, wie sie mit ihren Sorgen zurechtkam. Sie sagte ihm, sie habe natürlich Angst, sei aber auch so wütend, dass sie am liebsten mit irgendwas um sich schmeißen würde. Der Monsignore nahm sie beim Wort und riss ihr sofort den Teller, den sie gerade abtrocknete, rettend aus der Hand.
    »Als Ihr Bruder feststellte, dass er Krebs hatte, wusste ich, dass er sich machtlos, frustriert und wütend fühlte, aber dann beschloss er, sich um seine Behandlung zu kümmern. Er las so viel wie möglich über diese spezielle Krebsart, und das war eine echte Herausforderung, weil es sich um eine so seltene Art handelt. Er studierte alle medizinischen Fachzeitschriften und er unterhielt sich mit einer ganzen Reihe von Spezialisten auf diesem Gebiet, bis er den Mann fand, der festlegte, wie er behandelt werden sollte.«
    »Dr. Cowan.«
    »Ja«, erwiderte Monsignore. »Tom hatte das Gefühl, Dr. Cowan könnte ihm helfen. Er erwartete natürlich keine Wunder, aber Tom hatte Vertrauen zu Dr. Cowan, und der Arzt scheint zu wissen, was er tut. In diesem Kampf behauptet Ihr Bruder sich«, fügte er hinzu. »Und deshalb folgte Tom ihm, als der Krebsspezialist zum Kansas Medical Center wechselte. Was ich Ihnen damit raten will, Laurant, ist, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Überlegen Sie sich einen Weg, wie Sie dies tun können, und dann werden Sie sich nicht mehr so hilflos und ängstlich fühlen.«
    Nachdem sie die Küche aufgeräumt hatten, braute Monsignore ihr eine seiner Punschspezialitäten, die garantiert ihre angegriffenen Nerven beruhigen würde. Dann wünschte er allen gute Nacht und ging nach oben ins Bett. Das Getränk war bitter, aber sie trank es gehorsam aus, weil Monsignore sich so viel Mühe damit gemacht hatte.
    Es war ein grauenhafter Tag gewesen. Jetzt war es spät, fast zehn Uhr, und der Stress hatte sie erschöpft. Sie saß neben ihrem Bruder auf dem Sofa im Wohnzimmer des Pfarrhauses und versuchte aufzupassen, während sie ihre Pläne formulierten. Aber es war schwierig, sich zu konzentrieren, sie konnte nicht verhindern, dass ihre Gedanken abschweiften. Vor allem konnte sie nicht einmal das Hintergrundgeräusch ausblenden. Eine alte Klimaanlage, die in das Fenster neben dem Kamin eingebaut war, dröhnte wie ein Schwarm wütender Bienen, kühlte das Zimmer aber dennoch kaum. Gelegentlich bebte der Apparat heftig, bevor er wieder zu seinem monotonen Brummen zurückkehrte. Ständig rechnete sie damit, dass das Ding aus dem Fenster sprang. Eisiges Kondenswasser tropfte in einen Spaghettitopf, den Tommy unter das Fenster gestellt hatte, um den Parkettboden zu schützen, den er in nächster Zeit neu versiegeln wollte. Das ständige Tropfgeräusch trieb sie schier zum Wahnsinn.
    Nick steckte voller Energie. Er ging im Wohnzimmer auf und ab, den Kopf gesenkt, während er Tommy zuhörte. Ihr Bruder, bemerkte sie, war ruhiger. Er hatte seine Tennisschuhe ausgezogen und die Füße auf das Sofa gelegt. In einem seiner weißen Socken war ein riesiges Loch, aber es schien ihm nicht aufzufallen oder ihm nichts auszumachen, dass seine dicke Zehe herauslugte.

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