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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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weißt, wogegen du antrittst. So etwas wie einen pannensicheren Plan gibt es nicht. Stimmt’s nicht, Pete? Erinnern Sie sich an den Haynes-Fall? Warum erzählen Sie ihr nicht von diesem völlig sicheren Plan.«
    Pete überlegte, wie viel er Laurant erzählen wollte, bevor er anfing.
    »Bevor ich für das FBI arbeitete, nannte man Männer wie Haynes Psychopathen, und das war er bestimmt auch. Heute würde man Haynes einen planmäßigen Killer nennen – im Gegensatz zu einem planlosen. Seine Planungen und Vorbereitungen waren peinlich genau, und er war hochintelligent. Stets suchte er sich eine Fremde als Zielperson, folgte ihr monatelang, bis er mit ihren Gewohnheiten sehr vertraut war. Er wäre jedoch nie mit ihr in Kontakt getreten oder hätte sie gewarnt, wie dieser Täter hier es getan hat«, ergänzte er. »Und wenn er schließlich bereit war, lockte er die Frau, die er sich ausgesucht hatte, auf ein abgeschiedenes Gebiet, wo niemand sie schreien hörte. Wie viele planmäßige Killer genoss Haynes es, ihre Qual so lange wie möglich auszudehnen – das steigerte sein eigenes Vergnügen, und nachdem er sie getötet hatte, versteckte er immer die Leiche. Das ist ein wichtiger Unterschied zwischen einem planmäßigen und einem planlosen Killer«, erklärte er. »Die meisten planlosen Killer lassen die Leiche liegen, wo jeder sie sehen kann, oft lassen sie auch die Waffe, die sie benutzt haben, dort zurück.«
    »Haynes behielt jedoch Andenken … die meisten tun das, damit sie ihre Fantasien noch einmal durchleben können, aber auch als Erinnerung daran, dass sie alle zum Narren gehalten haben, besonders die Behörden. Wenn seine Frau sich nicht mit uns in Verbindung gesetzt hätte, hätte Clay Haynes noch jahrelang weitertöten können, bevor er zusammengebrochen wäre. Er war so clever.«
    »Sie stellten ihm eine Falle, um ihn zu schnappen. Seine Frau hatte die Souvenirs in einem alten Koffer gefunden, und sie wollte uns helfen. Sie hatte panische Angst vor ihrem Mann und das aus gutem Grund. Aber sie war entschlossen, ihn hinter Gitter zu bringen. Clay reiste während der Woche. Er war Pharmareferent, aber freitagnachmittags kehrte er immer nach Hause zurück. Sie dachten, sie hätten Zeit genug, deshalb ließen sie Mrs. Haynes ihre Sachen packen, bevor sie sie an einen sicheren Ort brachten. Ein Beamter war bei ihr, und eine Reihe anderer waren draußen postiert.«
    »Clay überraschte alle, indem er früher nach Hause kam. Während des Verhörs sagte er uns, dass er durch den Keller hereinkam. Auf den ersten Blick wusste er, dass jemand seine Trophäen berührt hatte. Er schlich sich hinter dem Beamten ins Wohnzimmer und tötete ihn. Dann ließ er seinen Zorn an seiner Frau aus. Als der Beamte nicht ans Telefon ging, stürmten die anderen hinein, aber es war bereits zu spät. Clay hatte ganze Arbeit bei ihr geleistet.«
    »Er hat sie abgeschlachtet«, sagte Nick. »Und sie starb todsicher nicht schnell.«
    Laurant schloss die Augen. Sie wollte keine weiteren Einzelheiten hören.
    »Hast du an diesem Fall mitgearbeitet?«
    Pete antwortete. »Nick war ein brandneuer Anfänger. Er hatte das Training in meiner Abteilung beendet und arbeitete zu der Zeit bei der Einheit für Serienverbrechen unter einem sehr fähigen Mann namens Wolcott mit. Wolcott nahm Nick mit zum Tatort.«
    Laurant sah den finsteren Ausdruck in Nicks Augen und spürte, wie es ihr in der Brust eng wurde.
    »Ich sah, was dieser Psychopath seiner Frau und dem Agenten angetan hatte«, sagte Nick. »Und die ganze Zeit, während er den Mann drinnen umbrachte und sie mit dem Messer übel zurichtete, warteten draußen Agenten auf ihn. Fragst du dich nicht auch, was in ihr vorgegangen sein muss, da sie doch wusste, dass Hilfe so nahe war? Ich muss immer noch daran denken«, gab er zu. »Es stellte sich heraus, dass Wolcott nicht damit fertig wurde. Am nächsten Tag legte er sein Amt nieder.«
    »Haynes konnte entkommen, wurde aber in der folgenden Woche gefasst«, warf Pete ein.
    »Eine Woche und einen Tag zu spät, um seiner Frau zu helfen«, sagte Nick. »Dinge können schief gehen, die besten Pläne–«
    »Ich verstehe, welches Risiko damit verbunden ist«, unterbrach sie. »Dieser Mann, der mich verfolgt, geht planmäßig vor, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Wenn er so clever ist und alles genau plant, könnte er nicht jahrelang weitertöten?«
    »Manche tun das.«
    »Wie kann dann einer von euch glauben, wir hätten irgendeine andere Wahl? Die Frau,

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