Zum Sterben schoen
in der Stadt umher bewegte.
»Bestimmt arbeitet Jules Wesson sehr effizient, aber dennoch wünschte ich, Pete wäre in Holy Oaks.«
»Er würde uns dort nicht viel nützen. Er hat nie im Außendienst gearbeitet. Jules Wesson, Noah und ich werden ihn mit Informationen versorgen, sobald wir sie erhalten, und Pete wird dann hoffentlich in der Lage sein, herauszufinden, wo und wann und wie. Glaubst du, man kann in Sweetwater irgendwo anständig essen? Das ist die nächste Ausfahrt.«
»Im Stadtzentrum gibt es eine Gaststätte. Dort ist das Essen ziemlich gut.«
»Worauf hast du jetzt Lust?«
»Einen großen saftigen Hamburger mit Pickles und Fritten. Viel Fritten.«
»Hört sich gut an.«
Sie brauchte ihm keine Anweisungen zu geben. Sweetwater hatte eine einzige Hauptverkehrsstraße aufzuweisen, die treffenderweise auch Main Street hieß, und die Gaststätte, befand sich genau an dieser Straße.
Laurant glitt in eine Nische am Vorderfenster. Nick setzte sich neben sie. Es blieb nicht viel Platz.
»Willst du nicht mir gegenüber sitzen?«, fragte sie.
»Nein«, erwiderte er, während er nach der klebrigen in Plastik eingeschweißten Speisekarte griff, die hochkant hinter den Salz- und Pfefferstreuern stand. »Wir fangen jetzt an, dieses Turteltäubchenzeug zu üben.«
Nick bestellte zwei doppelte Hamburger, eine doppelte Portion Fritten und zwei Gläser Milch. Sie erklärte ihm, er äße wie ein Feldarbeiter, und das erinnerte ihn an eine Geschichte über ihren Bruder, die mit der Schlange in der Cafeteria im College zu tun hatte. Als Nick den Vorfall zu Ende geschildert hatte, lachte sie so heftig, dass ihr Tränen in den Augen standen. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass Tommy solch ein Witzbold gewesen war.
»Er begann den Esskampf?«
»Tommy war nicht immer ein Priester«, erinnerte Nick sie.
Er erzählte ihr eine weitere Geschichte und dann noch eine. Ein paarmal drehten sich die anderen Besucher der Gaststätte um, als sie ihr Gelächter hörten. Sie sahen ein quietschfideles junges Paar, das die Welt zu umarmen schien.
Als sie wieder ins Auto stiegen und sich auf den Weg machten, hatte Laurant sich völlig entspannt.
»Vielleicht solltest du ein wenig langsamer fahren. Ich sehe das graue Auto nicht«, sagte sie.
»So soll das auch funktionieren. Man soll sie nicht sehen.«
»Folgen sie uns auf dem Weg nach Holy Oaks?«
»Ja.«
»Wie viele FBI-Agenten warten dort auf uns?«
»Genug.«
»Kostet das nicht viel Geld?«
»Wir wollen ihn schnappen, Laurant. Die Kosten sind nicht wichtig.«
»Ja, aber wenn es länger dauert, als irgendjemand erwartet?«
»Dann dauert es halt länger.«
Laurant entfernte die Haarspange und ließ ihr Haar auf die Schultern fallen, dann neigte sie den Sitz zurück. Sie hatte gerade die Augen geschlossen, als Nick sagte: »Das kapiere ich nicht.«
»Was kapierst du nicht?«
»Du … in solch einer kleinen Stadt.«
»Mir gefällt das.«
»Das glaube ich nicht. Im Grunde deines Herzens bist du ein Großstadtmädchen.«
»Das bin ich überhaupt nicht. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen.«
»Zufälligerweise gehörte deinem Großvater das Dorf«, betonte er. »Du hast auf einem Anwesen gewohnt. Du konntest das eine Kleinstadt nennen.«
»Und ich ging in einer winzig kleinen Stadt zur Schule. Es war völlig abgeschieden dort. Ich mag Holy Oaks wirklich, Nick. Die Menschen dort sind gut und anständig. Und es ist schön dort. Und friedlich … zumindest war es friedlich.«
»Wenn es dir dort so gut gefällt, wie kommt es dann, dass du das Haus, in dem wohnst, nur gemietet hast? Warum hast du es nicht gekauft?«
»Ich wollte mich zuerst auf das Geschäft konzentrieren«, erklärte sie. »Und Mrs. Talbot wollte das Haus noch nicht verkaufen. Sie hat hier ihre Familie, und obwohl sie jetzt in einem Pflegeheim lebt, will sie es noch nicht aufgeben. Ich denke jedoch daran, mir eine Hütte am See zu kaufen. Dazu ist allerdings eine Menge Arbeit nötig.«
»Wie kommt es, dass du sie noch nicht gekauft hast?«
»Steve Brenner.«
»Der Typ von der Holy-Oaks-Fördergesellschaft?«
»Ihm gehört die Hütte.«
»Ich glaube, der Bursche will, dass du ihm gehörst.«
»Was?«
»Offenbar rief die Nachbarin den Sheriff an, als die FBI-Agenten Farley und Feinberg in dein Haus gingen, und der kam sofort angerannt.«
»F. A. rennt nirgendwohin.«
»Der Sheriff heißt L. A.«
Sie lächelte. »Fettarsch«, erklärte sie. »Jeder nennt ihn so. Man hält in Holy
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