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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Ich gebe euch fünf Minuten, dann drehe ich wieder alles aus. Nick, du machst die Kamera unbrauchbar, und wenn du das erledigt hast, gib mir Bescheid, dass ich das Licht wieder einschalten kann.«
    »Verstanden«, stimmte er zu.
    »Auf der Kommode im Flur liegt eine Taschenlampe«, sagte er. »Damit du sehen kannst, was du tust.« Joe stieß den Stuhl zurück und stand auf. »Okay, bleibt einfach sitzen, bis das Licht wieder angeht. Ich werde es alle paar Sekunden flackern lassen. Ich brülle, wenn ihr hochgehen könnt.«
    Er eilte um die Ecke in den hinteren Flur und die Kellertreppe hinab. Nick stand in der Tür und wartete.
    »Du hast überhaupt nichts von deinem Tee getrunken. Ich habe mir überlegt, warum du ihn gemacht hast.«
    Sie schaute zu ihm hoch. »Was gibt es denn da zu überlegen?«
    Das Licht flackerte zweimal, dann ging es vollständig aus. Plötzlich war es stockfinster in der Küche.
    »Lass dir keinen Schrecken einjagen.« Seine Stimme war ein beruhigendes Flüstern in der Dunkelheit.
    »Das werde ich nicht«, versicherte sie ihm.
    Ein Blitz hellte den Raum für den Bruchteil einer Sekunde auf. Laurant rechnete halb damit, im grauen Licht drohend ein Gesicht vor sich auftauchen zu sehen. Sie drehte fast durch bei dem Gefühl, in dem winzigen Zimmer zu sitzen, in dem er es sich gemütlich gemacht hatte. Mein Gott, wie sehr wünschte sie sich, ins Auto zu springen und wegzulaufen. Warum bloß war sie zurückgekommen?
    Nicks Stimme dämpfte ihre aufkeimende Panik. »Tee zu machen ist deine Art, mit Problemen fertig zu werden, nicht wahr?«
    Sie drehte sich in seine Richtung und versuchte, ihn in der Dunkelheit zu erkennen. »Was hast du gesagt?«
    »Wenn du unter Stress gerätst, lässt du alles stehen und liegen und machst dir eine Tasse Tee. Das hast du auch ein paarmal in Kansas City im Pfarrhaus getan. Allerdings trinkst du ihn gar nicht, oder?«
    Bevor sie antworten konnte, ging das Licht wieder an, und Joe rief: »Los geht’s.«
    Nick nahm Laurants Hand und zog sie sanft von ihrem Stuhl hoch. Er ließ sie nicht los, während sie durch das Haus und die Treppe hinaufgingen. Bei jedem Schritt in Richtung Schlafzimmer schlug ihr Herz lauter, bis sie das Gefühl hatte, es hämmerte gegen den Brustkorb. Der Wäscheschrank stand offen, aber sie konnte die Kamera nicht sehen.
    Mit der Hand auf der Türklinke blieb Nick stehen. »Das muss echt aussehen. Verstehst du, was ich meine? Wir wollen ihn provozieren, weißt du? Das bedeutet, wir müssen dort drinnen sehr sinnlich werden, und du musst so tun, als würdest du es genießen.«
    »Du wirst auch so tun müssen, als genießt du es«, erinnerte sie ihn. Mein Gott, sie war plötzlich so nervös, dass ihre Stimme brach.
    »Damit werde ich überhaupt keine Probleme haben. Ich will dich schon lange in die Finger bekommen. Fertig?«
    »Versuch einfach, mit mir Schritt zu halten.«
    Er wollte eine Verführerin, und bei Gott, die würde er bekommen. Sie war entschlossen, die Vorstellung ihres Lebens zu geben. Sie hatten dasselbe Ziel im Sinn, den Verrückten so eifersüchtig zu machen, dass er jede Vorsicht außer Acht ließ und über sie herfiel. Sie hofften, dass seine Wut ihn dazu treiben würde, etwas Unbedachtes zu tun. Jetzt war es zu spät, es sich anders zu überlegen.
    »He«, flüsterte Nick. »Lächle.« Er grinste, als er hinzufügte: »Vielleicht sollten wir erst ein bisschen üben. Wie lange ist es her, dass du ins Heu geschmissen und betatscht worden bist?«
    »Ein paar Tage«, log sie. »Wie steht es bei dir?«
    »Länger als das. Irgendwelche Überraschungen dort drinnen?«
    »Zum Beispiel?«
    »Oh, ich weiß nicht. Das übliche Zeug, das junge Damen so zur Verfügung haben. Ketten und Peitschen an den Wänden. Die Standardausrüstung, die von der Mutter an die Tochter weitergereicht wird.«
    Ihr Gesicht blieb ungerührt. »Mit was für Mädchen hast du dich denn herumgetrieben?«
    »Braven Mädchen«, versicherte er ihr. »Wirklich braven Mädchen.«
    Laurant wusste, dass Nick versuchte, sie zum Lachen zu bringen, damit sie kein Lampenfieber hatte.
    Als sie an ihm vorbeidrängte, sagte sie: »Tut mir Leid, drinnen gibt’s keine Überraschungen. Schließlich hat jedes Mädchen Spiegel an der Decke, nicht wahr?«
    Er lachte, als sie die Tür öffnete. Sie ging als Erste herein, schaltete das Licht an und steuerte geradewegs auf das Bett zu.
    Es stellte sich als leichter heraus, als sie erwartet hatte. Sie tat einfach so, als wäre sie wieder

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