Zum Tee in Kaschmir

wunderschönen roten Blüten des Granatapfelbaums in den Händen halten. Eine berühmte Kurtisane, die sich in den Sohn des Mogulkaisers Akbar verliebte, hieß Anarkali, was »Granatapfelblüte« bedeutet. Es wird berichtete, dass Akbar die Kurtisane lebendig einmauern ließ, um zu verhindern, dass sein Sohn sie heiratete. In der Innenstadt von Lahore, wo es noch viele Bauwerke aus der Mogulzeit gibt, wurde sogar ein großer Marktplatz nach ihr benannt. Der Markt ist heute für seine Glasarmreifen, bestickten Seidenstoffe und mit Goldfäden geschmückten Schuhe bekannt.
    Die persische Küche hatte zweifellos unter den Kaisern Darius und Cyrus ihre Blütezeit und beeindruckte schon Alexander den Großen und die Moguln mit ihren Aromen, die häufig durch getrocknete Granatapfelkerne anstelle von Zitronen betont wurden. Der Granatapfel ist eine große, karminrote, runde Frucht mit einer zähen, ledrigen Haut. In seinem Inneren befinden sich rubinrote Kerne, die von einer weißen Membran umhüllt sind. Die Membran zu entfernen ist zeitraubend und mühsam, aber auch lohnend, denn die Kerne enthalten einen köstlichen süß-sauren Saft. Der Saft wird pur getrunken oder zu Sorbets hinzugegeben, die Kerne wiederum werden getrocknet und zu einer feinen Paste vermahlen.
    Der Tag, an dem meine Mutter die gefüllten Okras servierte, hat sich für immer in mein Gedächtnis eingeprägt. Sie hatte die Okras der Länge nach aufgeschnitten, dann die Kerne und die zähe Membran entfernt und schließlich die Schote mit Granatapfelpaste gefüllt. Anschließend hatte sie die Schote über sautierten Zwiebeln und Gewürzen gebräunt. An diesem Tag aß mein Vater beim Mittagessen den ersten Bissen und schloss die Augen. Er schien in Trance gefallen zu sein. Dann öffnete er ganz langsam wieder die Augen und sah meine Mutter einfach nur an. Sie nickte ihm schelmisch zu. In ihren Augen blitzte dabei etwas auf, das mich zu der Annahme veranlasste, sie hätte dieses Gericht allein deshalb zubereitet, um ihm eine Freude zu machen. In eben diesem Moment erschienen mir meine Eltern wie verwandelt. Sie waren nicht mehr nur meine wohlwollenden Hüter - sie waren auch ein romantisches Liebespaar. Wenn ich zurückblicke, wird mir klar, dass ich in diesem Moment Zeuge des Wirkens der Liebe wurde, und ein Werkzeug dieser Liebe war das Essen.
    Meine Mutter überraschte mich oft mit diesen kurzen Einblicken in ihre Weiblichkeit. In diesen Momenten wurde sie wieder zu der wunderschönen, temperamentvollen jungen Frau, in die sich mein Vater so unsterblich verliebt hatte. Meine Vorliebe für den Granatapfel in all seinen Formen basiert wohl auch auf dem Wissen, dass es romantische Liebe nicht nur im Märchen gibt, sondern dass sie auch meine Eltern verbindet.

Okras mit Granatapfelfüllung (Anardnan Bhari Bhindi )
    Dieses Gemüsegericht kann kalt als Vorspeise serviert werden. Heiß serviert ist es eine köstliche Beilage zu gegrilltem oder geschmortem Fleisch. Es kann aber auch als Hauptgericht mit Reis oder Chapatis aus Vollkornweizenmehl gereicht werden. Die Stärke absorbiert dabei die Säure des Granatapfels. Während des Kochvorgangs läuft möglicherweise ein kleiner Teil der Füllung aus, was nicht ungewöhnlich ist. Okra ist ein Saisongemüse und sowohl in südasiatischen als auch in karibischen Geschäften erhältlich. Sie wird auch in der kreolischen Küche der Südstaaten verwendet. Getrocknete Granatapfelkerne bekommt man in Asienläden.
    1 ½ Pfund frische Okraschoten
    2 Bund frischer Koriander
    2 grüne Chilischoten
    4 Esslöffel Wasser plus ¼ Tasse Wasser
    1 Tasse getrocknete Granatapfelkerne
    4-5 Esslöffel Pflanzenöl
    2 große Zwiebeln, in dünne Scheiben geschnitten
    3 Zehen Knoblauch, durchgedrückt
    1 ca. 3 cm langes Stück frischer Ingwer, fein gerieben
    Â½ Teelöffel Cayennepfeffer
    Â½ Teelöffel Anissamen
    Salz
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    Die Okraschoten putzen. Mit einem scharfen Messer in die Mitte der Schoten einen kleinen Schlitz schneiden. Dann mit einem Kaffeelöffel die Kerne herausschälen. Wenn eine Schote dabei kaputt geht, nicht mehr verwenden, da die Füllung sonst herausquillt.
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    Für die Füllung die abgezupften Korianderblätter, die Chilischoten und 4 Esslöffel Wasser in den Mixer geben. Ein paar Sekunden lang mixen, bis alles gut vermischt ist. Die