Zum Tee in Kaschmir
Granatapfelkerne in einer Gewürz- oder Kaffeemühle zu einer Paste vermahlen. In die Koriandermischung rühren. Die Okraschoten füllen und beiseitestellen.
Das Ãl auf mittlerer Flamme in einer groÃen, flachen Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin braten, bis sie dunkelbraun sind. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und beiseitestellen. Knoblauch, Ingwer, Cayennepfeffer, Anis und Salz in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze 2 Minuten lang sautieren. Die übrige ¼ Tasse Wasser mit einem Löffel untermischen. Die Hitze reduzieren und die Okraschoten vorsichtig auf die gebratene Gewürzmischung legen. Die Pfanne mit einem Deckel verschlieÃen und die Okraschoten etwa 10 Minuten lang dünsten, bis sie weich sind. Mit den gebratenen Zwiebeln bestreuen und sofort servieren.
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Ergibt 6 Portionen.
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Das legendäre Biryani meiner Mutter
WENN ZWISCHEN DEN GÃSTEN,
AUFS GRAS GESTREUT WIE HELLE STERNE
DU SCHREITEST DAHIN MIT GLÃNZENDEM FUSS
UND DEIN WEG DICH FÃHRT ZU JENER STELLE,
WO ICH STEH ALLEIN -
LEHN DANKEND AB DIES LEERE GLAS.
- Omar Chaijam, Rubaijat
Während der herrlichen Sommerferien im Norden Pakistans musste ich auf Anordnung meiner Mutter jeden Tag eine Stunde lang Mathe lernen, um meine schulischen Leistungen in diesem Fach zu verbessern. Ich war gerade fünfzehn Jahre alt und sollte in sechs Monaten das internationale Bakkalaureat ablegen. Meine Note in Mathematik war im letzten Schuljahr jedoch keinesfalls zufriedenstellend gewesen und wurde deshalb mit dem Kommentar »Sie strengt sich nicht genügend an« begleitet. Die vernichtende Kritik von Schwester Longina Maria, der Direktorin der St. Josephâs Convent School, war in mein sommerliches Paradies eingedrungen. Meine Mutter hatte die Herausforderung mit eiserner Entschlossenheit angenommen und mir mitgeteilt, dass ich den ganzen Sommer Zeit hätte, um diese offenkundig irrige Meinung zu korrigieren.
Während meine Geschwister nun also auf ihren Pferden durch die Bergwälder galoppierten, musste ich jeden Vormittag in meinem Zimmer bleiben und lernen. Auf meinem Schreibtisch wartete dabei stets ein Schälchen mit Mandeln, das meine Mutter dort hingestellt hatte, weil dies, so sagte sie, gut für das Gehirn sei. Ich aà langsam eine Mandel nach der anderen, aber die Angst, die mein Gehirn wie ein groÃer Felsbrocken blockierte, wollte einfach nicht weichen. Währenddessen erstrahlte die Welt drauÃen in ihrer ganzen Schönheit. Der Wind aus den Bergen fuhr raschelnd durch die Blätter der Walnussbäume und die Sonne schien hell von einem unglaublich klaren blauen Himmel.
Unser Sommerhaus stand in einer kleinen Stadt namens Abbottabad, die sich in ein von Bergen umgebenes Tal schmiegte. Durch eben dieses Tal gelangte man zu den hohen Bergen, Gletschern und Seen im Norden Pakistans, das dort an China, Afghanistan und Russland angrenzt. In dieser Region, die Hazara genannt wird, trugen die Menschen das Erbe der Moguln in ihren flachen mongolischen Gesichtern. Sie hatten helle Augen und helle Haare, und ihre ebenfalls helle Haut war von der Gebirgssonne gerötet. Ihre Kleidung aus selbst gesponnener Wolle, patu genannt, verlieh ihnen ein geradezu feierliches Aussehen. Die Männer trugen zu der in Pakistan üblichen langen Tunika über weiten Pluderhosen noch Westen, Mützen und Schals, so dass ich als Kind stets das Gefühl hatte, sie kämen aus einer anderen Welt.
Im Norden der kleinen Stadt Abbottabad wanden sich mehrere StraÃen in die Berge hinauf. Eine von ihnen führte auch durch das atemberaubend schöne Tal Kaghan, in dem es mehrere von Findlingen durchsetzte Flüsse und auch reichlich Fisch und Wild gab. Viele Bewohner von Abbottabad stammten aus den kleinen Bergkönigreichen Swat, Hunza und Gilgit und waren wegen des gemäÃigteren Klimas in diese Stadt gezogen. Einige dieser vielseitig begabten Menschen hatten sich in unserem Haus um eine Anstellung als Koch beworben.
Unser Sommerhaus war ein schlichtes Holzgebäude mit hohen Decken, zugigen Zimmern, Schieferböden und einem Garten voller Obstbäume. Die Rohrleitungen hatten ihre Tücken. Ständig waren ganze Heerscharen von Handwerkern aus der Stadt damit beschäftigt, die Wasserhähne zu reparieren und die Abflüsse im Bad zu reinigen. Wenn man warmes Wasser zum Waschen haben wollte, musste man einen Tauchsieder in einen Eimer stecken und zehn Minuten warten.
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