Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
wissen, daß David nett ist? Du hast ihn noch nie zu Gesicht bekommen.
    »Nun, ich könnte doch bei dir zu Hause bleiben, während du weg bist. Ein Jammer, daß du keinen Fernseher hast. Aber es gibt bestimmt ein paar Sachen, die ich flicken kann.«
    Polly schloß die Augen. »Das klingt schrecklich langweilig. Warum kommst du nicht erst nächste Woche? Dann habe ich nicht mehr so viel zu tun, und wir könnten uns eine schöne Zeit machen.«
    »Die Sache ist die: Nächste Woche kommen die Männer, um die Heizung zu reparieren. Da muß ich hier sein, um aufzupassen, daß sie auch wirklich arbeiten. Es geht nur diese Woche oder gar nicht.«
    Zu beinahe jeder anderen Zeit wäre Polly fest geblieben, hätte kategorisch erklärt, daß ein Besuch in dieser Woche nicht in Frage käme, und einen ganzen Monat unter den verletzten Gefühlen ihrer Mutter zu leiden gehabt. Aber sie erinnerte sich unwillkürlich daran, daß sie die Hilfe ihrer Mutter in nicht allzu ferner Zukunft vielleicht bitter nötig haben würde.
    Die Lösung war denkbar einfach. Polly würde Melissa fragen, ob sie auch ihre Mutter mitbringen könnte. Obwohl sie gewöhnlich ihren Freundeskreis nicht mit ihrer nächsten Verwandten zusammenbrachte, konnte ihr Mutter kaum eine Dinnerparty ausschlagen, die versprach, genauso ›erfolgreich‹ zu werden wie die letzte.
    »Ich sag’ dir was, Mum ...«
    »Ich wünschte, du würdest mich nicht so nennen – es ist so gewöhnlich.«
    »... ich rufe Melissa an und frage, ob du mitkommen kannst. Ich bin sicher, sie freut sich, dich zu sehen.«
    »O meine Süße, das wäre großartig. Aber bitte, sag Melissa nicht ganz ab. Ich kann sehr gut allein bleiben.«
    »Nein, nein, Mummy – davon will ich nichts hören. Laß mich mit Melissa sprechen, dann rufe ich dich gleich zurück.«
    »Liebes, ich freue mich so auf die Zeit mit dir.«
    Melissa war begeistert, Pollys liebe Mutter wiederzusehen. Nachdem Polly endlich alles geregelt hatte, fand sie Davids Nummer im Telefonbuch und versuchte, Patrick zu erreichen, aber er war nicht zu Hause. Sie hinterließ eine Nachricht und die Bitte um einen Rückruf auf dem Anrufbeantworter und zog sich in die Badewanne zurück.

Kapitel 18
     
    U nd wo sind deine Sachen?«
    Es war sieben Uhr morgens. Simon war gekommen, um Polly und ihre Arbeiten mit seinem Kombi abzuholen und zur Messe zu fahren.
    »In der Scheune. Ich wollte sie nicht erst nach Hause transportieren.«
    Sie hatten noch genügend Zeit, deshalb mußte sich Simon über diese kleine Planänderung nicht aufregen, aber er war erstaunt.
    »Warum nicht?«
    »Meine Mutter ist zu Besuch. Bitte weck sie nicht auf.«
    Simon grinste. »Sie hat mich noch nie gemocht. Aber was stimmt nicht an deinen Keramiken? Hast du Szenen aus dem Kamasutra auf ein Teeservice gemalt? Ich bin nicht sicher, ob die Gilde so etwas duldet.«
    Polly schauderte. Sie hatte es immer noch nicht fertiggebracht, sich von dem Gedanken zu lösen, daß Sex indirekt etwas mit ihrem veränderten Töpferstil zu tun hatte. Das war einer der Gründe, warum sie die Sachen nicht mit nach Hause genommen hatte. Sie hätte die Energie nicht aufbringen können, Erklärungen für ihre Mutter zu erfinden. »Nein. Aber sieh’s dir selbst an. Die Scheune liegt auf unserem Weg.«
    Polly holte die Plastikschachtel mit den Sandwiches, die ihre Mutter unbedingt für sie hatte vorbereiten wollen, und die Thermosflasche mit dem Tee. Polly würde den Tee bestimmt nicht trinken, aber ihre Mutter hatte sich so gefreut, etwas für ihre Tochter tun zu können, die, wie sie sagte, ganz grau vor Erschöpfung aussah.
    Beim Anblick der sechs dickbäuchigen Gefäße und der sechs riesigen Teller schwieg Simon – er sagte eine ganze Weile kein einziges Wort. Polly beschäftigte sich eingehend damit, mit dem Daumennagel die abblätternde Farbe von der Scheunenwand zu pulen. In diese zwölf Keramiken hatte sie weit mehr von sich selbst investiert als in irgendeinen Becher oder Krug, den sie je getöpfert hatte. Sie respektierte Simons Urteil. Er war ein Künstler, kein Töpfer, aber er wußte genau, was gut und was bloße Maßlosigkeit war.
    Die halb auf der Scheibe gedrehten und halb mit der Hand aufgebauten Gefäße waren über sechzig Zentimeter hoch und mit einer goldgelben Glasur, die wie Bernstein schimmerte, überzogen. Die Glasur war nicht ganz gleichmäßig, und manche Passagen leuchteten stark und intensiv wie die Sonne Italiens – zumindest sah Polly das so. Es war das erste Mal,

Weitere Kostenlose Bücher