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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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ein paar köstliche Sekunden. Dann erhob die Wirklichkeit ihr häßliches Haupt, und Polly wurde sich bewußt, daß er wahrscheinlich nur müde nach der langen Reise war. Er hatte bei Melissa einen aufmunternden Drink und seinen Sohn erwartet, statt dessen war er auf einen Haufen Verrückter in Frauenkleidern gestoßen und von hysterischem Gelächter empfangen worden. Das mußte ihn verärgert haben, und es war ihm nicht möglich gewesen, seinen Unmut an jemand anderem auszulassen.
    Diese Erklärung war vollkommen logisch, aber sie paßte nicht zu dem, was Patrick gesagt hatte.
    »Es ist das beste, ihm nachzugeben. Dann nehmen Sie ihm den Wind aus den Segeln und haben die Stärke auf Ihrer Seite. Für Sie gibt es gar keinen Grund, solche Auseinandersetzungen durchzustehen.«
    Weise Worte für einen Jungen, der aus einem Internat gefeuert worden war.
    Als sie vor ihrer Haustür standen, wurde sie Tristan in Rekordzeit los. Aber ihre Mutter war schwerer abzuschütteln.
    »Ein sehr netter Mann, dieser David«, sagte Sylvia, während sie ihre mit kariertem Stoff bezogene Wärmflasche quälend bedächtig füllte. »Weißt du, ob er mit den Locking-Hills aus Yorkshire verwandt ist?«
    Polly wollte nichts anderes als in ihr Bett. Eine Diskussion über die entfernten Verwandtschaftszweige von Davids Familie würde sie bestimmt nicht davon abhalten, sich diesen drängenden Wunsch zu erfüllen. »Ich habe ehrlich keine Ahnung, Mutter. Wenn es dir nichts ausmacht – ich habe einen mörderischen Tag hinter mir und möchte nur in mein verdammtes Bett.«
    Sylvia zog sich in Pollys Schlafzimmer zurück und klagte noch auf der Treppe, daß sie ihre Tochter nicht dazu so umsichtig erzogen habe, um sich jetzt solch ungehörige Flüche von ihr anzuhören.
    Polly brach auf dem Sofa zusammen und lachte matt.
    Am Montagmorgen brachte sie ihrer Mutter eine Tasse Tee ans Bett und verabschiedete sich liebevoll. Sie wußten beide genau, wie lange sie ohne Streit zusammensein konnten, und die Frist wäre zu Mittag abgelaufen. Polly mußte ins Café, und Sylvia wollte in Ruhe ihre Sachen zusammenpacken und nach Hause fahren.
    Der Besuch war ungewöhnlich gut verlaufen – wahrscheinlich weil Polly so beschäftigt gewesen und jeden Tag ziemlich spät nach Hause gekommen war. In ihrer Abgespanntheit war es ihr sogar ganz recht gewesen, umhegt und verhätschelt zu werden, und die dazugehörende mütterliche Kritik hatte sie geduldig über sich ergehen lassen.
    Sylvia hatte es genossen, sich um ihre Tochter kümmern zu können, wenn sie zu erschöpft war, um eine unabhängige, komplizierte Feministin zu sein. Und Melissas Party hatte ihr am meisten Spaß gemacht. In Oxford drehte sich ihr gesellschaftliches Leben hauptsächlich um Bridge und Sherry oder um Weißwein und Schöngeisterei. Partyspiele waren etwas ganz Neues für sie, und es hatte ihr wirklich gefallen.
    Von David war sie schlichtweg bezaubert. Das war ein Mann, auf den man sich verlassen konnte. Er würde ein Taxi im Regen besorgen können, wissen, wieviel Trinkgeld man einem Kofferträger gab und ob die Autoreparatur tatsächlich so teuer sein mußte, wie auf der Rechnung angegeben war. Falls irgend etwas dran war an der Kraft des positiven Denkens, dann würde David Locking-Hill, noch bevor das Jahr zu Ende war, ihr Schwiegersohn werden.
    Doch obwohl Sylvia diesmal so viel Taktgefühl besaß, ihre Träume für sich zu behalten, bereitete es Polly keinerlei Schwierigkeiten, sie zu durchschauen. Ihre Mutter hegte immer derartige Wünsche und Hoffnungen.
    Es war ein Segen, am Montagabend in ein leeres Haus zu kommen und nur Selina vorzufinden. Und ebenso wundervoll war es, zu wissen, daß Sylvia die Laken gewechselt und Polly wieder in ihrem eigenen Bett schlafen konnte – das Sofa war mit der Zeit entsetzlich unbequem geworden. Ihre Mutter hatte jeden Topf und jede Pfanne abgewaschen und eine Flasche Sherry auf dem Küchentisch hinterlassen. Außerdem hatte sie so ›aufgeräumt‹, daß sich Polly erst in etlichen Wochen wieder zurecht finden würde.
    Alle unordentlichen Menschen kämpften mit demselben Problem. Die Leute bildeten sich immer ein, es gäbe kein System in den Papierstapeln und Dingen, die überall herumlagen, und dachten, jede Art von Ordnung wäre besser als gar nichts. Aber das stimmte nicht. Polly würde lange brauchen, bis sie die Telefonrechnung, die sie (gelegentlich) bezahlen wollte, unter den Versprechungen, ein Vermögen zu gewinnen, und den Angeboten für

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