Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
erinnere. Sie hat gut gerochen.«
    »Das sagen kleine Jungs immer, wenn ihre Mütter gestorben sind.«
    Patrick grinste. »Allerdings. Ich glaube, sie war ziemlich langweilig, aber ich kann mich auch irren.«
    Zu der Überzeugung war Polly selbst schon gekommen, aber sie war schockiert, es Patrick aussprechen zu hören. »Patrick, ich bin sicher ...«
    »Ich weiß es natürlich nicht sicher. Aber wenn Dad über sie spricht, spüre ich immer, wie meine Augen glasig werden.«
    »Du solltest nicht ...«
    »Nicht, daß er oft von ihr redet. Sie würden nicht noch mal Wasser für mich aufsetzen, oder?«
    Polly machte sich ihren Tee und für Patrick einen Instantkaffee. Sie saßen sich am Tisch gegenüber und tranken, als David hereinkam.
    Patricks Gesichtsausdruck änderte sich. Sein kameradschaftliches, wenn auch ziemlich einsilbiges Benehmen machte der Wachsamkeit eines jungen Böckchens Platz, das die Ankunft des Leithammels argwöhnisch beobachtet.
    David bedachte seinen Sohn mit einem freundlichen Lächeln, aber Polly konnte kaum glauben, daß dies derselbe Mann war, der sie vor wenigen Stunden in eben diesem Raum in höchste Ekstase versetzt hatte.
    »Hallo, Patrick, welch unerwartetes Vergnügen!«
    »Keine Angst, Dad, ich bleibe nicht.« Patrick schob seinen Stuhl lautstark über den Fliesenboden und stand auf. »Bis bald, Poll.«
    David sah Polly tadelnd an. »Seit wann nennt dich mein Sohn Poll?«
    Polly zuckte mit den Achsen und lächelte. »Kann mich nicht erinnern.«
    David ging zu ihr und legte die Hand auf ihre Schulter, als sie aufstand. »Ich bin nicht sicher, ob mir das gefällt.«
    »Auch wenn ...« Jedes weitere Wort wurde von seinem Mund erstickt, der beinahe dieselbe Wirkung erzielte wie zuvor seine Hand.
    Als Polly wieder sprechen konnte, stellte sie ihm die Frage, die sie schon geraume Zeit beschäftigte. »Warum hast du mich vorhin nicht geküßt?«
    »Ich hatte meine Zähne nicht geputzt.«
    Polly lachte – sie schmeckte noch jetzt seine Zahnpasta. »Der perfekte Gentleman.«
    »Was hast du erwartet? Aber jetzt was anderes – bist du hungrig? Ich lade dich zum Mittagessen ein.«
    »Ich könnte etwas vertragen.« Polly wollte ausgehen. Mit David in diesem Haus zu sein und nicht mit ihm schlafen zu können war eine ganz neue Art der Folter.
    Er musterte sie gründlich von Kopf bis Fuß. Jeden Moment würde er seinen Pullover wiedererkennen. »Wir müssen wohl oder übel in einen Pub gehen – du siehst so –« er hielt inne, als wäre es schwierig, das richtige Wort zu finden –, »so anrüchig aus«, sagte er schließlich und betonte dabei jede Silbe.
    Das war wohl kaum ein Kompliment, aber Polly reagierte darauf wie auf seine Berührungen. Selbst seine Stimme erregte sie. Wie war es nur möglich, daß sich jemand so übergangslos von einer frigiden alten Jungfer in eine vom Sex besessene Verrückte verwandeln konnte? Sie mogelte sich irgendwie aus ihrer Verlegenheit. »Das kann nicht sein, ich habe deinen Pullover an.«
    »Tatsächlich?«
    »Und das schon seit etwa vierundzwanzig Stunden. Hast du das nicht bemerkt? Du mußt zu viele Kaschmirpullover haben.«
    »Wenn ich dich ansehe, dann denke ich nicht so sehr daran, welche Kleider du trägst, mich interessiert viel mehr, wie du darunter aussiehst.«
    »David – bitte! Patrick ist hier, und ich weiß nicht, ob Monica und Mrs. Kidd schon gegangen sind.«
    Er massierte ihren Oberarm, einen Körperteil, den sie nie und nimmer als erogene Zone eingestuft hätte. Widerstrebend ließ er seine Hand sinken. »Vermutlich hast du recht. Und wir müssen sowieso miteinander reden.«
    Aus unerfindlichen Gründen bedrückte Polly diese Ankündigung, und David spürte das.
    »Was ist los? Du hast mir doch so zugesetzt, weil du unbedingt herausfinden wolltest, warum du ganz umsonst dein Leben auf dem Dach riskiert hast. Willst du das jetzt nicht mehr wissen?«
    »Selbstverständlich, nur ...«
    »Du würdest die Zeit lieber im Bett verbringen?«
    Polly wurde rot. »Wie kannst du bloß so sprechen?«
    »Ach, das ist reine Übungssache – aber ich rede immerhin schon, seit ich noch ein ziemlich kleines Kind war.«
    »Das meine ...«
    »Komm jetzt, bevor ich dich die Treppe hinaufzerre.«
    Er führte sie in einen Pub, der für seine gemischten Terrinen bekannt war. Die eine Hälfte bestand aus einer Fleischpastete mit luftigem Teig, die andere aus Blumenkohl-Käse-Auflauf.
    Da sie relativ früh dran waren, fanden sie noch einen freien Tisch in der oberen

Weitere Kostenlose Bücher