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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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öffnete den Mund, um alles abzustreiten, aber noch ehe sie ein Wort herausbrachte, tauchte David neben ihr auf und legte den Arm um ihre Schultern.
    »Wenn wir alle ins Haus gehen könnten«, sagte er gelassen, aber mit Nachdruck, »werde ich ein Statement abgeben.«
    Patrick, der hinter der großen Eingangstür gestanden und alles mit angehört haben mußte, öffnete die Pforten gerade im rechten Moment.
    »Gehen wir in –« David überlegte einen Augenblick –, »in die Küche, dann können wir einen Kaffee trinken.«
    Er drückte Polly an sich, so daß sie im Gleichschritt mit ihm bleiben mußte. Das erinnerte sie an eins dieser Rennen, bei denen zwei Leuten die Beine zusammengebunden wurden.
    Die Küche füllte sich. Polly löste sich aus Davids Griff und zählte die Menschen.
    Da war eine Reporterin vom Lokalblatt, die sie vage kannte, und ein Fotograf. Zwei weitere stellten sich als Mitarbeiter einer Gloucester Zeitung vor, und ein selbständiger Journalist kam aus Cheltenham. Tristan schien der einzige seines Senders zu sein, aber da war noch jemand, der an einem Kassettenrecorder herumfummelte – vielleicht waren zwei Radiosender an dieser Story interessiert.
    David kam zu ihr. »Kannst du Patrick mit dem Kaffee helfen, während ich mir etwas ausdenke, was ich ihnen sagen kann?«
    »Klar, aber wieso sind die überhaupt hier?«
    David schwieg, als müßte er sorgfältig überlegen, wie er ihr das Ganze schonend beibringen konnte.
    Tristan kam ihm zuvor. »Weißt du das denn nicht, Polly? Dein Freund ist der Held der Stunde. Er hat das Geld aufgebracht, das die alte Ladenzeile vor dem Abriß bewahrt.«
    Die Auswirkungen von zu wenig Schlaf, einem Lagerbier zum Mittagessen und einem ernsthaften Schock verwandelten Pollys Knie im Nu in Pudding. David zog einen Stuhl zurecht. Polly brach darauf zusammen, legte die Arme auf den Tisch und den Kopf auf die Arme. Dann schloß sie die Augen.
    Sie hörte besorgte weibliche Stimmen, die nach einem Glas Wasser riefen.
    David schaltete sich mit strengem Ton ein. »Es wird ihr sofort bessergehen, wenn alle sie in Ruhe lassen. Vielleicht folgen Sie mir in die Bibliothek, dort gebe ich ein Statement ab.«
    »Wir wollen auch hören, was Polly dazu zu sagen hat«, sagte Tristan. »Immerhin ist es ihr zu verdanken, daß Sie sich der Sache angenommen haben.«
    »Aber nicht jetzt. Kommen Sie hier entlang, bitte.«
    Polly hörte ein Dutzend Fußpaare hinaustrappeln und hob den Kopf. Patrick war noch da und stellte eine dampfende Tasse vor Polly auf den Tisch.
    »Es ist Tee. Ich habe Sie nie Kaffee trinken sehen.«
    Polly versuchte einen Schluck. »Ich trinke nicht oft Kaffee. Dein Tee schmeckt wunderbar.«
    Patrick ließ sie erst einmal trinken, dann zog er einen Stuhl zurück und setzte sich ihr gegenüber. »Also, was habt ihr beide, Sie und Dad, angestellt?«
    Gestärkt und aufgemuntert von dem Tee, lächelte Polly. »Möchtest du die ausführliche Version oder die gekürzte Fassung hören?«
    »Die gekürzte Fassung.«
    Polly dachte einen Moment nach. »Alles hat auf dem Dach eines der vom Abriß bedrohten Häuser in Laureton angefangen – du weißt doch, welche ich meine?«
    Patrick nickte.
    »Und geendet hat die Geschichte in einer Zelle im Polizeirevier. Aber sie haben uns ohne Anklage freigelassen, also ist alles in Ordnung.«
    Patrick wandte den Blick nicht von ihr. »Wollen Sie damit sagen, daß Sie meinen respektablen, mittelalten, wohlhabenden Erzeuger so weit gebracht haben, daß er sich einsperren ließ?«
    Polly schüttelte den Kopf. »Er ist nicht mittelalt, und die Polizei hat ihn – uns alle – festgenommen.«
    Ein Grinsen breitete sich langsam auf Patricks Gesicht aus, bis er für Zahnpasta hätte Reklame machen können. »Große Klasse. Das wird meinen alten Herrn eine Weile davon abhalten, mir auf die Nerven zu gehen. Ich war noch nie eine Nacht im Knast. Die Bullen haben mich zwar ein paarmal mitgenommen, aber nie unter Anklage gestellt und dortbehalten.«
    »Ich sagte bereits, daß wir auch nicht unter Anklage gestellt wurden – zumindest glaube ich das. So ganz bin ich wohl nicht mehr auf dem laufenden.«
    »Aber man hat euch den persönlichen Besitz weggenommen und in Tüten versiegelt?«
    »Ja.«
    Patrick war begeistert. »Aber warum? Und wie ist Dad da hineingeraten?«
    Polly rieb sich das Gesicht, um ihre Gedanken zu klären. »Vor kurzem hätte ich das noch ganz leicht erklären können, aber jetzt weiß ich es wirklich nicht

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