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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Schlafzimmer war, wurde das Hochgefühl darüber, daß sie so prima in die Jeans paßte, von dem Problem gedämpft, was sie darüber anziehen sollte. Schließlich entschied sie sich für eine Seidenbluse mit weiten Ärmeln und eine Samtweste. Ihr Aufzug war nicht der letzte Schrei, konnte aber als zeitlos durchgehen und würde sie nicht als post-hippie-feministische Kunstgewerblerin deklarieren. Sie wollte sich nicht wie Tristans ältere Schwester fühlen.
    Nachdem sie diese Hürde genommen hatte, ging sie ins Bad, um sich zu schminken und ein paar der am Spiegel hängenden Perlenketten auszuwählen – das erforderte einige Überlegungen. Zu guter Letzt wagte sie es, ein paar Knöpfe der Bluse zu öffnen – wegen des Sexappeals –, und schlang drei lange Ketten um ihren Hals. Große, silberne Ohrringe, über die Jeans gezogene Stiefel und ein Gürtel mit großer Schnalle verliehen ihr einen Touch von Clamity Jane, die einen Abend auswärts verbringt. Aber die Alternative wäre, noch einmal ganz von vorn zu beginnen, und dafür war es zu spät.
    Zu ihrer Überraschung kam Tristan pünktlich. David Locking-Hill würde auf die Minute genau zu dem Zeitpunkt erscheinen, der ausgemacht war, aber von Tristan hatte sie das nicht erwartet.
    »Hi!« Sie öffnete die Tür. »Komm rein.«
    »Das Wetter ist lausig«, sagte Tristan und taxierte sie eingehend.
    »Und habe ich bestanden?« Polly dachte, sie könnte die Meinung, die er sich so gründlich zu bilden schien, auch selbst erfahren.
    »Den ersten Test mit fliegenden Fahnen.«
    Seine Augen verzogen sich zu einem Lächeln, das raubtierhaft genug war, um Polly nervös zu machen. Zum Glück war es noch lange hin, bis sie den zweiten Test bestehen mußte.
    »Habe ich mit dem Schmuck nicht übertrieben?«
    »Nee.«
    »Oder mit dem Make-up?« Sie hatte eine neue Wimperntusche angefangen, und das Zeug war am Anfang ziemlich dick.
    »Du hast wunderschöne Augen, Polly.«
    Polly wurde rot – er konnte wirklich mit Worten umgehen.
    »Ich hole meine Jacke.«
    Als Zugeständnis an ihr neues Image tauschte sie ihren zuverlässigen Marinemantel gegen eine Jacke, die Mark ihr gegeben hatte. Bis jetzt hatte sie sie noch kein einziges Mal angehabt, weil sie der Meinung war, daß das blousonartige Gebilde nicht schmeichelhaft für ihre Hüften und außerdem für diese Jahreszeit nicht warm genug war. Aber zu ihrem neuen Look paßte es, außerdem wurde sie in einem Wagen gefahren, und auf Parties war es immer heiß.
    Tristans Auto war ein ältlicher amerikanischer Studebaker. Polly kletterte hinein und hoffte, daß die Fahrt nicht allzu lange dauern würde. Ihre Jeans waren verdammt eng.
    »Wer gibt diese Party?«
    »Ein alter Freund von mir – er ist in der Musikbranche und hat gerade eine neue Band gegründet. Ich hab’ ihm versprochen, mir die Jungs mal anzuhören und, wenn sie gut sind, etwas über sie in meiner Sendung ›Was gibt’s Neues in der Stadt?‹ zu bringen.«
    »Ich dachte, wir gehen zu einer Party und nicht in ein Konzert.«
    Er sah sie liebevoll an. »Das tun wir ja, aber die Band spielt auf der Party, verstehst du? Sie machen Musik.«
    Polly beschloß, die Unterhaltung ab jetzt ganz allgemein zu halten. Sie war so uncool. Sie hatte gedacht, daß die Musik auf Parties von Recordern oder CD-Playern kam.
    »Wohin fahren wir, Tristan?«
    »Ins New Inn. Das ist super für solche Auftritte.«
    Polly sprach ihre nächste Frage sehr behutsam aus. »Arbeitest du heute abend?«
    Ein Grinsen blitzte in seinem Gesicht auf. »Ich arbeite immer, Süße. Aber mit dir an meiner Seite ist auch das Geschäftliche ein Vergnügen.«
    Hmm, dachte Polly, ein Vergnügen für wen? Das New Inn war ein Pub inmitten einer acht Hektar großen Parkanlage und hatte einen sehr schlechten Ruf. Polly war nur einmal dort gewesen, und das zur Mittagszeit. Hinterher hatte sie Beth im Café davon erzählt, und Beth war schockiert gewesen. »Selbst ich würde nicht dorthin gehen, Polly«, hatte sie klargemacht. Was Beth sagen würde, wenn sie erfuhr, daß Polly diesem Pub an einem Samstagabend einen Besuch abstattete, war nicht schwer zu erraten.
    Trotzdem – sie war ein großes Mädchen und mit dem durchtriebenen Tristan neben sich konnte gar nichts Schlimmes passieren, oder doch?
    Obwohl es noch relativ früh war, war die Party schon in vollem Gange, wenn man der Musik nach urteilte, die aus dem Gebäude und über den vollgestellten Parkplatz dröhnte. Polly machte eine dementsprechende

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