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Zum weißen Elefanten

Zum weißen Elefanten

Titel: Zum weißen Elefanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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glücklicher Gewißheit, daß er ihr Freund war. Trotzdem erzählte sie ihm nichts von ihren Sorgen über die Diebstähle; das schien einen Fehlschlag zu beweisen, und sie wollte um alles in der Welt vor diesem Mann erfolgreich dastehen.
    Sie bereute es, als er kurz vor seiner Abreise am Sonntagabend zu ihnen beiden sagte: »Übrigens, wenn ihr zufällig einen kleinen goldenen Schlüssel beim Putzen meines Zimmers findet, dann hebt ihn bitte für mich auf.«
    »Einen kleinen goldenen Schlüssel?« stammelte Katherine »Was für ein Schlüssel?«
    »Nichts Besonderes. Meine Mutter schenkte ihn mir, als ich einundzwanzig wurde. Sie war etwas abergläubisch und sagte mir, ich solle ihn immer in meiner Tasche tragen. Das habe ich getan. Nicht daß ich abergläubisch wäre, aber vielleicht bin ich ein wenig sentimental.«
    An seiner gedämpften Stimme merkten sie, daß seine Mutter tot war und er sie sehr geliebt hatte. Jane bekam schreckliche Gewissensbisse. »Hätten wir es Ihnen doch nur erzählt, aber ich habe Kit davon abgehalten — und jetzt haben Sie etwas verloren. Oh, das tut mir so leid.« Dann kam die ganze Geschichte heraus, mit all ihren Aufregungen und Verdächtigungen. Er hörte mit ernster Miene zu. »Macht euch keine Sorgen um den Schlüssel. Ich habe den Anschlag in der Halle gesehen, deshalb ist es meine eigene Schuld. Es tut mir nur sehr leid, daß ihr solche Schwierigkeiten hattet.«
    »Natürlich konnte es nur eine Person sein«, sagte Katherine. »Diese gräßliche Miss Wheeler.«
    »Wieso Miss Wheeler?«
    »Na, überlegen Sie doch mal selbst. Wer könnte es sonst sein?«
    »Jeder von den Sechsen. Möglicherweise ein Fremder, aber das wären zu viele Zufälle. Ist auch gleich. Wahrscheinlich wird es jetzt aufhören. Ich wünschte, ich könnte euch helfen, aber ich muß gehen. Die Praxis erholt sich wieder von Janes Weggang.«
    Aber sie lächelte nicht. »Ich verabscheue diese ganze Geschichte. Hugh sagt, daß man mit so etwas immer rechnen muß, und er ist so klug.«
    »Wieder dieser Hugh. Wer ist dieser moderne Salomon?«
    »Hugh? Aber das habe ich Ihnen doch bestimmt schon gesagt. Er ist unser Rettungsanker. Ich werde Ihnen alles über ihn erzählen, aber nicht jetzt. Ich kann im Augenblick an nichts anderes denken. Ich mag Miss Wheeler nicht, und sie scheint nicht sehr sauber zu sein, aber...«
    »Häufiges Baden bedeutet nicht zwangsläufig Ehrlichkeit«, bemerkte er.
    »Machen Sie sich keine Sorgen wegen meines Schlüssels. Wahrscheinlich taucht er wieder auf. Niemand kann etwas damit anfangen. Aber noch ein guter Rat — ein sehr ernsthafter. Sie dürfen niemanden anklagen, nicht einmal jemanden für schuldig halten. Es könnte gerade die Person sein, die Sie am wenigsten verdächtigen. Und jetzt muß ich wirklich gehen. Ich komme wieder und hoffe, daß die ganze Sache schnell bereinigt ist.«
    Jane war traurig, als das Motorengeräusch seines Wagens langsam leiser wurde. Was sollte sie tun? Wenn sie sich an die Polizei wandten, würde es einen Skandal geben. Katherine war über diesen Vorschlag entsetzt.
    »Natürlich nicht. Das würde den >Weißen Elefanten< ruinieren. Sag diesem gräßlichen Weib einfach, daß wir ihr Zimmer benötigen.«
    »Das kann ich nicht tun. Denk daran, was Mr. Park gesagt hat.«
    »Mr. Park... Wie formell du plötzlich wirst. Aber unternimm nichts. Grays und Thomas’ reisen am Montag ab, und dann werden wir es wissen.«
    An diesem Abend nahmen die Ereignisse mit dem Verschwinden von Mr. Thomas Schuhen eine spaßhafte Wendung. Seine Frau versuchte, es ins Lächerliche zu ziehen. Wahrscheinlich hatte er sie am Strand vergessen, und die Flut hatte sie weggeschwemmt. Wer sollte auf ein Paar Männerschuhe aussein, auch wenn Jim sich brüstete, daß er nur Größe 39 trägt?
    Aber alle wußten, daß Jim am Strand bestimmt keine Schuhe getragen hätte. Ohne es zu wollen, spürte Jane, wie ihr Blick zu Miss Wheelers Füßen wanderte. Sie waren sehr groß. Sie war ganz sicher, daß sie Größe 39 tragen konnte.
    Am nächsten Morgen reisten die beiden Ehepaare ab. »Jetzt hoffe ich nur, daß wir etwas Ruhe haben werden«, sagte Jane, aber im Innersten fürchtete sie, daß die Diebstähle weitergehen würden. Miss Wheeler war eine Frau, die ihr einfach nicht sympathischer werden konnte.
    Und an eben diesem Morgen stürzte Katherine voller Empörung ins Zimmer.
    »Jane, dieses abscheuliche Weib hat Kens Armbanduhr gestohlen. Er ließ sie beim Baden auf dem Tisch liegen, nur

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