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Zur Kasse, Schnaeppchen

Titel: Zur Kasse, Schnaeppchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willy Schneider
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interessant sind oder die pro Artikel viel Raum benötigen.

Doppelt platziert = doppelt kassiert?
    Unter einer Zweit- und Mehrfachplatzierung versteht man Ware, die nicht nur im Regal selber liegt, sondern an einem oder mehreren weiteren Plätzen auf der Verkaufsfläche präsentiert wird. Solche Platzierungen stechen dem Kunden in der Regel ins Auge, weil sie vom normalen Regalplatz abweichen. Dieser Effekt kann auch noch durch eine höhere Präsentation oder durch Beleuchtung unterstrichen werden. Im Regelfall zahlen Industrie und Lieferanten dem Handel Geld, wenn dieser deren Waren gesondert präsentiert.
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    Für Mehrfachplatzierungen wählen die Supermarktbetreiber den Eingangsbereich, Gänge, das Ende eines Ganges sowie den Kassenbereich, wo man in der Regel ausreichend Zeit hat, die Ware zu betrachten. Mit Zweit- und Mehrfachplatzierungen will man uns auf Produkte aufmerksam machen und/oder (vermeintliche oder tatsächliche?) Preisgünstigkeit demonstrieren.
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    Und wenn wir Kunden gestapelte Ware sehen, haben wir das Gefühl, dass sie preisgünstig sein muss. Doch auch hier gilt: Augen auf und Preise vergleichen!

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    Zweit- und Mehrfachplatzierungen sowie Stapelware bedeuten nicht unbedingt Schnäppchen.
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    Vorsicht auch bei Kombiplatzierungen! Was im ersten Moment eine Erleichterung darstellt (z. B. die Dosentomaten neben den Spaghetti-Nudeln), geht eigentlich immer zulasten unseres Portemonnaies. Denn oft gibt es woanders im Raum noch günstigere Dosentomaten.

Not amused, just confused
    Schließen Sie jetzt einmal die Augen und machen Sie einen geistigen Spaziergang durch Ihren Lieblingssupermarkt. Nehmen Sie sich Zeit und gehen Sie auf Ihrem Brainwalk durch den gesamten Verkaufsraum. Überlegen Sie, welche Bereiche Sie häufig aufsuchen und welche Bereiche Sie nur gezwungenermaßen aufsuchen oder meiden. Überlegen Sie, wo die Waren platziert sind, die Sie häufig einkaufen. Denken Sie auch über Ihre Schrittgeschwindigkeit nach. Wann gehen Sie schnell, wann verlangsamen Sie Ihr Tempo? Stellen Sie sich auch vor, wohin Ihr Blick als Erstes wandert, wenn Sie vor einem Regal stehen: Nach links oder nach rechts, nach unten oder nach oben?
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    Den meisten von uns Kunden fehlt der Überblick darüber, wo welche Waren in einem Laden eigentlich zu finden sind. Sämtliche einschlägigen wissenschaftlichen Untersuchungen belegen, dass wir nur wenige Produkte in einem normalen Supermarkt richtig lokalisieren.
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    Neun von zehn Artikeln, die von Kunden an der richtigen Stelle eingeordnet werden, liegen am Rand des Supermarkts, also in der Nähe zu den Außenwänden. Hier haben wir Orientierungspunkte wie Türen, Aufgänge, Tafeln, sodass wir uns alles besser merken können. Je näher die Produkte aber in der räumlichen Mitte des Geschäfts platziert sind, desto schwächer wird unser Orientierungssinn.
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    Den besten Überblick haben wir bei Produkten, die nahe den Außenwänden platziert sind.

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    Was uns Kunden gar nicht gefällt, ist das Gefühl, ständig mit neuen oder anderen Produkten konfrontiert zu werden. Das internationale Beratungsunternehmen Information Resources hat in diesem Zusammenhang errechnet, dass jedes Jahr in Deutschland rund 30.000 neue Artikel in den Lebensmittelhandel kommen. Nach einem Jahr ist die Hälfte schon wieder aus den Supermärkten verschwunden. Und weitere 30% werden später wegen Erfolglosigkeit wieder aus dem Regal genommen. Viele neue Artikel wollen wir Kunden also überhaupt nicht haben. Nur ein gutes Viertel der Produkte überlebt. Kein Wunder also, dass wir bei einem solch explodierenden und ständig wechselnden Warenangebot den Überblick verlieren.

Im sicheren Schoß der Discounter?
    Beim hochwertig ausgerichteten Fachhandel und Warenhaus geben wir umso mehr aus, je länger wir dort verweilen. Deshalb sind diese Betriebstypen bestrebt, die Verweildauer ihrer Kunden im Geschäft zu erhöhen. Zu diesem Zweck entwickeln sie ansprechende und abwechslungsreiche Warenpräsentationen, die eben schon angesprochenen Zwangswegeführungen, die uns durch das Geschäft leiten, sowie spezielle Service- und Ruhezonen, in denen wir uns erholen können (etwa Kaffeebar).
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    Selbstbedienungswarenhäuser, Verbrauchermärkte und insbesondere Discounter hingegen konzipieren ihre Verkaufsräume in der Regel so, dass schnelles und bequemes

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