Zur Kasse, Schnaeppchen
Informationstechnik. Das VDE-Zeichen bestätigt elektrischen eräten lediglich, dass sie die gesetzlichen Anforderungen für elektrische Sicherheit und Gesundheitsschutz erfüllen. Einmal jährlich werden die Produkte getestet.
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Da Verbraucher sich von Prüfzeichen geradezu magisch angezogen fühlen, »motzen« viele Unternehmen ihre Produkte mittlerweile mit ihren eigenen Prüfzeichen auf. Da gibt es dann »Dermatologisch getestet«, »Geprüft vom Institut für Lebensmittelhygiene«, »Ausgezeichnet vom Deutschen Labor für Qualität«. Hier können Sie grundsätzlich nicht von etablierten Gütezeichen ausgehen, und so ist Skepsis angebracht. Die Aussagekraft solcher Eigenkreationen ist meist gering.
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Unternehmen verfügen selbstverständlich noch über ein weiteres »Prüfsiegel«: das Siegel der Verschwiegenheit! Denn Anbieter sind nicht verpflichtet, schlechte Testurteile und Bewertungen auf ihren
Produkten anzubringen. Wenn ein Produkt also kein Prüfsiegel oder Testurteil trägt, kann dies auch bedeuten, dass es nicht den Standards entsprach oder mit schlechtem Ergebnis getestet wurde. Also: Holzauge, sei wachsam. Denn in den meisten Fällen ist Vertrauen in Gütesiegel gut, Kontrolle aber besser!
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Zum Abschluss dieses Kapitels noch eine Anekdote, in deren Mittelpunkt des Deutschen liebstes Kind, nämlich das Auto steht: Eine renommierte deutsche Automobilzeitschrift fragte im Vorfeld eines Autotests bei einem groÃen deutschen Hersteller an, wie viele Sonderhefte abgenommen würden, wenn das Flaggschiff des Konzerns den Wettbewerb gewinnen würde. Nachdem ein Sonderauftrag von 30.000 Exemplaren in Aussicht gestellt worden war, ging - welch ein Wunder - das betreffende Fahrzeug als Testsieger hervor. Und jetzt stellen Sie sich einmal folgende Frage: Warum gewinnen in deutschen Autozeitschriften normalerweise deutsche Fahrzeuge, in französischen Publikationen französische Autos, in italienischen Gazetten italienische Kraftwagen â¦?
Schöne bunte Welt: Nicht durch Irradiieren irritieren lassen!
W enn wir etwas sehen, sind viele Regionen in unserem Gehirn aktiv. Farbe, Form, Tiefe und Bewegungen werden wahrgenommen und verarbeitet. Dabei gehen wir aktiv vor: Wir suchen selbst aus, was wir sehen möchten. Deshalb sind Farbe und Licht wichtig - auch im Handel. Im Supermarkt treffen wir täglich auf tausende von Produkten.
Farbe bekennen
Da der Augenkontakt zum einzelnen Produkt - falls überhaupt - nur äuÃerst flüchtig ausfällt, schaffen es nur wenige Artikel auf den AIDA-Olymp. Wenn Sie jetzt an die Oper des italienischen Komponisten Giuseppe Verdi denken, liegen Sie falsch. Und auch die beliebten Kreuzfahrtschiffe sind hier nicht gemeint.
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Mit der Abkürzung AIDA bezeichnet der Werbepsychologe eine wichtige Wirkfolge im Marketing: Wenn der Kunde durch Werbung oder Verpackung aufmerksam (A = Attention) gemacht ist, muss sein Interesse (I = Interest) ausgelöst und sein Verlangen (D = Desire) geweckt werden, damit er schlieÃlich das Produkt kauft (A = Action).
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Erfolgreiche Produkte bewirken bei uns AIDA = Attention, Interest, Desire, Action.
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Um AIDA zu erzielen, müssen Produkte aus der Masse herausstechen und eine starke Signalwirkung erzielen. Da wir Produkte zunächst optisch wahrnehmen, hängt es damit wesentlich von der Farbe des Produkts und der Verpackung ab, ob wir diese begehren oder ablehnen. Die Farbe dient uns als Schlüsselreiz, der uns hilft, Entscheidungen schnell zu treffen und mit überschaubarem Aufwand aus der Vielzahl von Produkten das vermeintlich beste auszuwählen. Konkret schlieÃen wir von der Farbe eines Produkts auf dessen Qualität, Frische und andere Eigenschaften. Dieses Phänomen bezeichnet der Wahrnehmungspsychologe als Irradiationseffekt. Irradiation heiÃt Ausstrahlung, ein Merkmal strahlt auf andere Merkmale ab.
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Um uns schnell entscheiden zu können und unser Gehirn zu entlasten, schlieÃen wir von einer Eigenschaft auf andere Merkmale des Produktes.
Irren ist menschlich, und Irradiation auch
Durch den Irradiationseffekt wird unsere Wahrnehmung dahingehend verzerrt, dass eine Eigenschaft (hier die Farbe eines Lebensmittels) auf eine andere (z. B. den vermuteten Geschmack) ausstrahlt. Die Abbildung zeigt ein einfaches und bekanntes Beispiel dafür, wie die Veränderung einer Eigenschaft eine
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