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Zur Liebe entfuehrt

Zur Liebe entfuehrt

Titel: Zur Liebe entfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Wilkinson
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haben.“
    „Überhaupt nicht.“
    „Dann habt ihr also ein gemeinsames Schlafzimmer?“
    „Natürlich.“ Erst als sie das gesagt hatte, wurde ihr klar, dass Jared ihr damit eine Falle gestellt hatte.
    „Das ist ja komisch“, meinte er auch gleich, „Sally sagte, dass ihr getrennte Schlafzimmer hättet.“
    „Das heißt noch lange nicht, dass wir uns nicht lieben!“
    „Ich bin sicher, dass er Liebe für dich empfindet, oder zumindest das, was er dafür hält. Aber wenn du ihn so sehr lieben würdest, wie du behauptest, warum teilt ihr dann kein Zimmer? Ich meine, wir sind doch moderne Menschen. Und noch merkwürdiger finde ich es, dass du es für nötig hältst, in diesem Punkt zu lügen.“
    „Ich mag im Hinblick auf ein gemeinsames Zimmer die Unwahrheit gesagt haben, aber natürlich schlafen wir miteinander.“
    „Sally ist da aber anderer Meinung.“
    „Tatsächlich?“, fragte Perdita empört. „Was meint Sally denn noch?“
    „Jetzt, wo du danach fragst, kann ich es ja sagen: Sie denkt, dass Judson verrückt nach dir ist, deine Gefühle für ihn aber eher platonischer Art sind.“
    „Und mit Gefühlen kennt Sally sich natürlich aus!“
    „Warum nicht? Sie und ihr Mann haben sich sehr geliebt, und sie war am Boden zerstört, als er starb. Sie hat mir gesagt, dass sie erst wieder das Gefühl hatte, zu leben, seitdem sie eure Haushälterin geworden ist. Seit sie deinen Vater kennt, kann sie auch wieder nach vorn schauen.“
    „Willst du damit sagen, sie habe sich in Dad verliebt?“
    „Ist dir das nie aufgefallen?“
    „Jetzt, wo du es sagst …“, meinte Perdita nachdenklich. „Irgendwie strahlt sie richtig, wenn sie mit ihm zusammen ist. Mein Vater hat, soviel ich weiß, seit dem Tod meiner Mutter nie wieder eine andere Frau gehabt. Aber es wäre möglich, dass auch er etwas für Sally empfindet.“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Ich habe bemerkt, dass er mehr lächelt, wenn sie bei ihm ist. Und wenn sie nicht da ist, redet er gerne über sie und bekommt dann so einen freudigen Gesichtsausdruck.“
    „Würde es dich stören, wenn die beiden etwas füreinander empfänden?“
    Perdita dachte eine Weile nach. „Wenn du mich das gestern gefragt hättest, wäre ich sehr froh für die beiden gewesen. Aber jetzt, da ich weiß …“
    Jared seufzte. „Ich hatte gehofft, du würdest Sally nicht übel nehmen, was sie getan hat.“
    „Was ich davon halte, ist nicht wichtig. Es kommt darauf an, was Dad davon hält, wenn er es erfährt.“
    „Muss er das denn?“
    Während Perdita noch darüber nachdachte, fuhr Jared fort: „Wird es nicht auch von unseren Verhandlungen abhängen, ob und was du ihm darüber erzählst? Ich meine, wenn wir zu einer für beide Seiten positiven Einigung gelangen, wäre es da nicht besser, unangenehme oder beunruhigende Einzelheiten von ihm fernzuhalten?“
    „Du meinst auch im Hinblick auf seine Herzprobleme?“
    „Genau.“
    Natürlich wollte Jared vor allem Sally schützen, aber wenn sich Perdita einverstanden erklärte, ihre Haushälterin aus der Sache herauszuhalten, würde das vielleicht auch bei ihren Verhandlungen um JB Electronics helfen.
    „Wenn ich Dad nicht erzähle, dass Sally mit dir unter einer Decke steckt, können wir dann gleich mit den Verhandlungen beginnen?“
    „Es gibt doch keinen Grund zur Eile. Ich beabsichtige, mindestens zehn Tage in den Staaten zu bleiben. Wenn wir erst einmal in Kalifornien sind, können wir immer noch das Geschäftliche besprechen.“
    Das war nicht die Antwort, die sie hören wollte. Doch es hatte wohl keinen Zweck, darüber zu streiten.

4. KAPITEL
    „Ich nehme mal an, du wohnst immer noch in San Jose“, sagte Perdita, um zu erfahren, was sie an ihrem Reiseziel erwartete.
    „Nein, ich bin umgezogen.“
    „Oh …“
    „Mit San Jose verbinde ich zu viele Erinnerungen, die mich traurig machen.“
    Sein Gesicht verdüsterte sich, und Perdita spürte einen Kloß im Hals, als sie an die Vergangenheit dachte. „Wo wohnst du jetzt?“, fragte sie dann mit rauer Stimme.
    „Obwohl ich beruflich immer noch viel im Silicon Valley zu tun habe, habe ich mir vor anderthalb Jahren ein Weingut im Napa Valley gekauft.“
    „Wann hast du denn Zeit, dich um einen Weinberg zu kümmern?“
    „Selten, aber ich beschäftige einen hervorragenden Önologen. In der Firma habe ich auch eine gute rechte Hand, die gerne für mich reisen würde. Aber bis vor ein, zwei Monaten hatte ich das Gefühl, ich müsste selbst unterwegs sein.

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