Zur Liebe entfuehrt
ich das ja gar nicht.“
„Das ist sehr verlockend, aber wenn die Liebe einmal gestorben ist, wird es Zeit, zu gehen.“
„Ich weiß ja“, begann Perdita kleinlaut, „dass du mich nicht mehr liebst, aber ich …“
„Woher willst du das denn wissen?“
„Weil du gerade gesagt hast: ‚… wenn die Liebe gestorben ist …‘“
„Damit meinte ich doch nicht meine Liebe für dich.“
„Aber vor einigen Tagen hast du gesagt, dass du mich nicht mehr liebst, sondern nur noch Lust für mich empfindest.“
„Ich wünschte, das wäre die Wahrheit. Dann könnte ich leichter mit der Situation umgehen.“
Plötzlich schöpfte Perdita neue Hoffnung. „Wenn es nicht so ist, wieso hast du es dann behauptet?“
„Es ist schwer zuzugeben, dass man jemanden noch liebt, wenn dieser die Liebe nicht mehr erwidert.“
„Aber das ist doch gar nicht wahr! Ich liebe dich, ich meine, ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.“
„Das würde ich ja gerne glauben, aber ich denke, du willst jetzt nur ein Unrecht wiedergutmachen.“
Wortlos ging sie ins Schlafzimmer, suchte in ihrer Schmuckschatulle und nahm das goldene Medaillon heraus. Als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte, hatte Jared den Kopf in die Hände gestützt. Sobald er die Hände sinken ließ und aufsah, zeigte sie ihm das Medaillon.
„Wenn du nicht glaubst, dass ich dich immer noch liebe, dann erklär mir doch mal, wieso ich das hier hätte aufbewahren sollen.“
Wie ein Schlafwandler nahm er das Medaillon, öffnete es und ließ die Ringe in seine Hand fallen. Er betrachtete sie eine halbe Ewigkeit, bevor er den Kopf hob. Ein Lächeln erhellte sein Gesicht, und er ergriff Perditas Hand und steckte ihr die Ringe wieder an den Finger.
„Jared, ich möchte dir sagen …“
Ihre Worte gingen in seinem Kuss unter. „Wir haben genug geredet. Morgen früh haben wir Zeit, alles weitere zu besprechen, von der kirchlichen Trauung mit allem Drum und Dran bis hin zu den Flitterwochen in Portofino. Aber jetzt möchte ich dir erst einmal nur zeigen, wie sehr ich dich liebe …“
Damit hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Sie berührte seine Wange. „Darf ich dir denn wenigstens noch sagen, wie sehr ich dich liebe?“
„Ich hoffe, dass ich das in Zukunft jeden Tag von dir höre. Aber im Augenblick wäre es mir lieber, wenn du es mir einfach nur zeigst.“
Sie schliefen miteinander, verloren sich ganz in ihrer Lust, und Perdita beantwortete seine Leidenschaft mit einer Zärtlichkeit, die ihm alles sagte, was er wissen musste.
Als sie langsam wieder in die Realität zurückfanden, hob Jared den Kopf von Perditas Brust, küsste sie und murmelte sehr zufrieden: „So sehr liebst du mich also!“
– ENDE –
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