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Zur Liebe entfuehrt

Zur Liebe entfuehrt

Titel: Zur Liebe entfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Wilkinson
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Trotzdem bin ich immer schon gerne nach Hause zurückgekehrt, um mich zu entspannen und neue Kraft zu tanken.“
    Perdita überlegte, wie jemand, der vor gerade einmal drei Jahren bankrott war, so schnell wieder auf die Beine kommen konnte, und dann auch noch in diesem Maße.
    „Vor drei Jahren“, fuhr Jared jetzt fort, als hätte er ihre Gedanken gelesen, „hat mir mein Patenonkel Geld geliehen. Er hatte selbst früher einmal eine schlimme Zeit. Doch plötzlich explodierte der Kurs eines Aktienpaketes, das er für nahezu wertlos hielt, und er wurde über Nacht ein steinreicher Mann. Knapp sechs Monate, nachdem er mir geholfen hatte, starb er. Ich war sein Alleinerbe. Da habe ich begonnen, sein Geschäftsimperium weiter auszubauen.“
    „Und was hat dich dazu gebracht, ein Weingut zu kaufen?“
    „Meine Frau hat immer schon lieber auf dem Land gelebt, und ich wollte eine grüne angenehme Oase für sie schaffen. Das Napa Valley ist wunderschön, und ich fand es ideal.“
    Jareds lässige Antwort traf Perdita völlig unvermittelt, sodass ihr der Atem stockte. „Dann bist du also verheiratet?“, fragte sie, als sie endlich wieder Luft bekam.
    „Ja, das bin ich.“
    Eigentlich hätte Perdita froh darüber sein sollen, aber stattdessen hatte sie das Gefühl, jemand würde ihr ein Messer ins Herz stechen. Es tat so weh! Gleich darauf hatte sie Angst, Jared könnte ihre Reaktion bemerken, und sie versuchte, sich zusammenzunehmen.
    „Vor diesem Hintergrund“, fuhr er nun fort, „habe ich in jüngster Zeit die Lust am Reisen verloren. Ich mag mein Leben nicht mehr nur dem Beruf widmen und plane in Zukunft, viel zu delegieren. Gleichzeitig wollte ich mich natürlich trotzdem zu Hause mit etwas Interessantem beschäftigen, und da schien mir ein Weingut ideal.“
    „Habt ihr auch Kinder?“
    „Nein, obwohl ich hoffe, dass meine Frau und ich eines Tages eine Familie gründen werden.“
    Bei diesen Worten verstärkte sich Perditas Verzweiflung noch. Früher einmal hatte sie davon geträumt, mit Jared Kinder zu haben. Doch nachdem sie herausgefunden hatte, dass man ihm nicht trauen konnte, musste sie sich von diesem schönen Traum verabschieden.
    Also, sagte sie sich jetzt, dann reiß dich auch zusammen. Die Gefühle, die sie im Augenblick empfand, waren unangebracht. Sie bezogen sich nicht auf einen Menschen aus Fleisch und Blut, sondern auf eine Illusion. Der Mann, in den sie sich verliebt hatte, existierte nicht. Es hatte ihn immer nur in ihrer Vorstellung gegeben, auch wenn es sie jetzt erschütterte, dass Jared eine andere hatte. Gleich darauf überlegte sie, wie lange er wohl schon verheiratet war. Wahrscheinlich erst seit Kurzem, wenn man davon ausging, was er über das Reisen gesagt hatte.
    Jared beobachtete sie. Perdita wusste, dass er ihre Gedanken lesen und ihre Gefühle erahnen konnte, und versuchte, vom Thema abzulenken. „Wie heißt dein Weingut?“
    „Wolf Rock Winery.“
    „Ist das unser Reiseziel?“
    „Ja.“
    „Ist deine Frau auch da?“
    „Im Moment nicht.“
    Gerade wollte Perdita erleichtert aufatmen, als er hinzufügte: „Aber sie wird bald dort sein.“
    Oje! Was, wenn Jared seiner Frau von ihr erzählt hatte? Es wäre schon schlimm genug, der anderen gegenüberzutreten, ohne dass sie von der leidenschaftlichen Beziehung zwischen ihr und Jared wusste. Plötzlich fühlte sich Perdita emotional völlig überfordert.
    Als Jared sah, dass sie trotz Make-up ganz blass geworden war, hätte er sie am liebsten in die Arme genommen. „Du siehst immer noch ziemlich erledigt aus“, sagte er dann aber nur. „Warum legst du dich nicht noch ein, zwei Stunden hin, bis wir in San Francisco landen?“
    „Ja, ich glaube, das ist eine gute Idee.“ Perdita war froh, allein sein zu können. Diesmal nahm sie ihre Handtasche mit.
    Wieder begleitete Jared sie bis zur Schlafzimmertür. „Bevor wir landen, lasse ich dir rechtzeitig von Henry einen Tee bringen.“
    Sobald sich die Tür hinter ihr schloss, zog sich Perdita aus und legte sich aufs Bett. Sie fror, obwohl es in der Kabine warm war. Deshalb zog sie das Federbett besonders eng um sich. Kurz bevor sie einschlief, klingelte ihr Handy.
    „Hallo“, murmelte sie, als sie das Gespräch entgegennahm.
    „Dita …?“, fragte Martin. „Es war unheimlich schwer, dich zu erreichen. Was, zum Teufel, ist denn los?“
    „Hat Helen nicht mit dir gesprochen?“
    „Bei mir ist es ziemlich hektisch, und als sie mich nicht erreichen konnte, hat sie mir eine SMS

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