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Zur Liebe entfuehrt

Zur Liebe entfuehrt

Titel: Zur Liebe entfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Wilkinson
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Portofino. Jared hatte ihr versprochen, dass sie dort eines Tages ihre Flitterwochen verbringen würden.
    Als sie das Bild nun betrachtete, schluckte sie unwillkürlich, und ihre Kehle schmerzte. Dabei fragte sie sich, ob er wohl mit seiner Ehefrau da gewesen war.
    Erst als sich Perdita wieder abwandte, bemerkte sie, dass Jared sie beobachtete. Natürlich hatte er auch ihre Reaktion bemerkt.
    „Ein hübscher Flecken. Ich habe mir Ligurien immer als idealen Ort für Flitterwochen vorgestellt.“
    „Martin findet, dass Italien heutzutage viel zu altmodisch ist“, konterte sie verletzt. „Er will mich in den Flitterwochen mit nach Dubai nehmen.“ Dabei wollte sie gar nicht dahin, weil sie die Stadt seelenlos und unromantisch fand.
    Jared schnitt eine Grimasse, und Perdita wünschte, sie hätte den Mund gehalten. Gleich darauf wirkte sein Gesicht wieder unbewegt, und er zeigte auf einen Türbogen. „Die anderen Wohn- und Aufenthaltsräume sind da hinten. Die Schlafzimmer befinden sich auf der anderen Seite des Hauses.“
    Er führte Perdita einen Flur entlang zu einer zweiflügeligen Tür. „Hier ist mein Schlafzimmer.“
    Als er seine Koffer hineinstellte, konnte Perdita einen Blick auf ein großes Doppelbett mit cremefarbenem und mintgrünem Überwurf erhaschen. Sie gingen zur nächsten Tür, die in ein weiteres ansprechendes Schlafzimmer mit cremefarbenem Teppich und zartlila Wänden führte. Zwischen den Räumen gab es eine Verbindungstür. Eine Glastür mit weißem Schmuckgitter führte auf die Veranda.
    „Das ist dein Zimmer. Die Tür da ist nicht abgeschlossen“, bemerkte Jared, als er sah, dass Perdita wie gebannt auf die Verbindungstür starrte. „Irgendwie ist der Schlüssel verschwunden. Aber wenn es dich glücklich macht, kannst du gerne einen Stuhl unter die Klinke stellen.“
    Perdita ignorierte seine spöttische Bemerkung und sah sich um. Es gab das Notwendigste an Mobiliar – leicht und modern. Auch das Bett in diesem Zimmer war ein Doppelbett und sah mit seiner weißen und zartlila Daunendecke einladend aus. Beide Fenster standen offen, und die Musselinvorhänge wiegten sich sanft im Wind.
    Jared stellte ihren Koffer auf eine Truhe. „Wenn du ausgepackt und dich frisch gemacht hast, essen wir noch eine Kleinigkeit.“
    „Ich würde lieber gleich ins Bett gehen“, sagte Perdita und machte sich schon einmal auf ein Gegenargument gefasst.
    „Wie wäre es stattdessen mit einer Tasse Tee? Oder einem kalten Getränk vielleicht?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    Als Jared sah, dass sie nicht umzustimmen war, seufzte er insgeheim. Natürlich hätte er sie zwingen können, aber im Augenblick bevorzugte er die sanfte Herangehensweise. „Wenn man direkt schlafen geht, riskiert man, um zwei, drei Uhr morgens hellwach zu sein. Man verarbeitet die Zeitverschiebung am besten, wenn man so lange aufbleibt, bis im Ankunftsland Schlafenszeit ist. Aber natürlich liegt die Entscheidung ganz bei dir. Falls du dich doch noch zu mir gesellen möchtest, findest du mich draußen auf der Terrasse am anderen Ende des Hauses.“
    Perdita atmete erleichtert auf, weil er so vernünftig reagiert hatte. Vielleicht würde sich der Aufenthalt hier doch als angenehmer erweisen, als befürchtet. Zögerlich begann sie mit dem Auspacken.
    Sally hatte leichte, untereinander kombinierbare Kleidungsstücke eingepackt, außerdem hübsche Unterwäschegarnituren und Nachthemden, eine schöne Auswahl an Accessoires und sogar eine blaue Samtschatulle mit einigen Schmuckstücken.
    Nachdem Perdita ein elfenbeinfarbenes Nachthemd samt Negligé aufs Bett gelegt hatte, verstaute sie die anderen Sachen in dem großen begehbaren Kleiderschrank. Dann ging sie ins angrenzende Badezimmer, steckte ihr Haar unter eine Haube und duschte. Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, bürstete sie ihr Haar, bis es glänzte, und flocht es locker zu einem dicken Pferdeschwanz. Schließlich putzte sie sich noch die Zähne. Als sie wieder im Schlafzimmer war, schlüpfte sie ins Nachthemd und ging zum offenen Fenster. Die herrlich duftende Luft war lau und klar und der Blick ins Grüne angenehm. Im Waldgebiet jenseits des Gartens hörte sie das Plätschern eines Bachs und das schrille Zirpen der Grillen.
    Die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden, aber noch war der Himmel blau, allerdings nicht mehr so hell wie zuvor. Bald würde es dämmern.
    Perdita war immer der Meinung, dass dieser Tageszeit etwas Melancholisches anhaftete. Aber jetzt fühlte sie

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