Zur Liebe entfuehrt
lachend versuchte sie, den Hund von sich zu schieben. Aber er war genauso schwer wie liebevoll, und Jared musste ihn erst zurechtweisen, bevor er von ihr abließ.
„Na dann – hallo, Sam“, sagte Perdita erleichtert. „Wo kommst du denn her?“
„Er wohnt hier, bleibt aber bei meiner Haushälterin Hilary, wenn ich nicht da bin. Sie findet ihn süß.“ Jared lachte, und auch Perdita lächelte darüber, dass jemand diesen riesigen Hund so bezeichnen konnte.
„Obwohl er nach wie vor ein Welpe ist und noch viel lernen muss“, fügte Jared hinzu, „hält sie ihn für den cleversten Hund der Welt.“
Jetzt machte Sam Sitz und wollte Perdita Pfötchen geben.
„Er hat einen Narren an dir gefressen“, meinte Jared lächelnd. „Nicht wahr, Sam?“
„Warum sagt er es mir nicht selbst, wenn er so clever ist?“, scherzte Perdita.
„Ich weiß nicht, wie ich es formulieren soll …“ Jared seufzte gespielt. „… aber er ist ein bisschen schüchtern.“
Perdita lachte, und Sam begleitete sie schwanzwedelnd auf die Terrasse, bevor er neben dem Liegestuhl seines Herrchens Platz machte. Nachdem sich auch Perdita gesetzt hatte, betrachtete Jared interessiert ihr ungeschminktes Gesicht und den geflochtenen Zopf. Sie errötete und wünschte, sie hätte sich anders frisiert und wenigstens ein bisschen Make-up benutzt.
„Ich sehe bestimmt unmöglich aus.“
„Das finde ich nicht.“ Jared hielt ihre Hände fest, als sie ihren Zopf lösen wollte. „Lass es. Sieht nett aus.“ Am liebsten hätte er sich zu ihr hinübergebeugt, um sie zu küssen. „Was möchtest du trinken?“, fragte er dann aber nur.
„Etwas Kaltes“, antwortete sie aufgewühlt von seiner Berührung, „und bitte ein großes Glas.“
Auf einer Seite der Terrasse befand sich eine kleine Bar, inklusive Kühlschrank und Espressoautomat sowie ein Grill von enormen Ausmaßen. Jared nahm eine Glaskaraffe aus dem Kühlschrank, füllte damit ein vorgekühltes Glas und reichte es Perdita. „Hier, probier mal.“
Sie trank einen Schluck von der fruchtigen Mischung. „Hm, das schmeckt toll!“
Er nahm wieder Platz und streckte lässig die langen Beine aus. Eine Weile saßen sie so da, und man hätte fast meinen können, sie genössen das friedliche Miteinander und die Stille. Doch es lag eine gewisse Anspannung in der Luft, die von Perdita ausging. Um etwas dagegen zu tun, deutete sie auf die offenen Glastüren. „Du hast wirklich ein sehr schönes Wohnzimmer.“
Jared lächelte amüsiert über ihren Kommunikationsversuch, spielte aber mit. „Freut mich, dass es dir gefällt.“
„Ich war etwas erstaunt über den Kamin.“
„Nun, wie du weißt, ist das Wetter in Kalifornien nicht immer gut, und besonders an kühlen Abenden mache ich es mir gerne vor dem Kamin gemütlich. Das hat so was Behagliches, Intimes. Wenn ich mich recht erinnere, hat dir das auch immer gefallen.“
Eine unverhoffte Erinnerung ließ Perditas Atem stocken: Sie lag nackt mit Jared vor einem prasselnden Kaminfeuer, während er sie mit seinen kundigen Händen am ganzen Körper streichelte. Jetzt spürte sie regelrecht, wie er mit seinen langen gefühlvollen Fingern ihre Brüste berührte, dabei ihre empfindsamen Knospen erregte und die Hand dann über ihren Bauch zwischen ihre Beine gleiten ließ …
Unwillkürlich atmete sie schneller und versuchte, die erotischen Bilder aus ihrem Kopf zu verbannen. Aber sie hatten ihre Wirkung schon erzielt. Perdita versuchte, gegen die Hitzewelle anzukämpfen, indem sie einen besonders großen Schluck trank. Dabei verschluckte sie sich, und während sie hustete, nahm ihr Jared das Glas aus der Hand.
„Du meine Güte“, sagte er, „mir war nicht bewusst, dass ich so viel Alkohol hineingetan habe. Oder lag es an dem, was ich gesagt habe?“
„Ich habe mich nur verschluckt“, antwortete sie hustend.
„Du musst vorsichtiger sein. Du bist ganz rot angelaufen.“
Sie nahm das Glas zurück und versuchte, zumindest äußerlich gelassen zu wirken. Dazu sah sie sich um. Die überdachte Terrasse befand sich direkt an einem Seitenflügel des Hauses. Die beiden zum Garten hin offenen Seiten konnten mit Glasschiebetüren verschlossen werden. So hatte man immer einen schönen Blick auf das Tal und den steilen bewaldeten Hang jenseits des Gartens.
Auf der anderen Seite der Terrasse flankierte eine efeubewachsene Garage eine großzügige Rasenfläche, die zu einem tiefer liegenden Garten abzufallen schien. In der Mitte des Rasens stand
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