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Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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dass sie Ethan erschießen musste, wenn sie ihn loswerden wollte, »er sollte kein Waldmensch sein.«
    »Was ist schlecht an Holzfällern?«
    »Soll ich ehrlich sein? Sie sind Neandertaler.« Sie holte Besteck aus einer Schublade. »Ich bin noch keinem begegnet, der manns genug war, um eine Frau als ebenbürtig anzuerkennen. Die meisten Holzarbeiter behandeln mich wie ein ahnungsloses Kind – wenn sie nicht eben damit beschäftigt sind, sich auf die Brust zu trommeln.«
    »Vermutlich weil Sie wie ein Kind aussehen – und auch so handeln«, murmelte er und richtete sich auf.
    Anna drehte sich um, öffnete die Backröhre und zog den Lachs heraus. Insgeheim lächelte sie. Es war so einfach, bei Ethan die richtigen Knöpfchen zu drücken. Jetzt war er so aufgebracht, dass die Sehnen an seinem Hals hervortraten.
    »Ich verabrede mich mit einem Mann, dessen Beruf mir anzeigt, dass er meine Ansichten, Vorstellungen und Träume teilt.«
    Er folgte ihr zum Tisch. »Ihre Ansichten?«, wiederholte er. »Diesen Mann gibt es nicht.«
    Nun ließ sie ihr Lächeln sehen. »Vielleicht gibt es einen Arzt oder einen Tierarzt, für den ich kochen werde.« Sie ging an den Herd, goss die Farnspitzen ab und tat sie in eine Schüssel. »Ein Tierarzt muss ein empfindsamer Mensch sein, weil er mit Tieren zu tun hat.«
    Sie warf einen Blick zu den Meisen auf dem Fensterbrett, die sich glücklich an ihren Körnern erfreuten. »Und er hätte nichts gegen meine Hausgenossen.« Sie drehte sich zu Ethan um und lächelte noch breiter. »Gibt es denn in Greenville nicht einen Tierarzt ohne Anhang? Einen Dr. Knox?«
    Wieder spannten sich Ethans Halssehnen, in seiner rechten Wange zuckte es leicht. »Knox wüsste mit einer Frau nichts anzufangen, selbst wenn sie ihm ihre Brust ins Gesicht schiebt«, knurrte er und folgte ihr zur Theke.
    Anna verbarg ihr Lächeln wieder. »Mal sehen, ob das so stimmt. Bei Bear wird ohnehin ein Check-up fällig.«
    Plötzlich wurde sie von stählernen Händen herumgedreht und sah sich Augen gegenüber, aus denen Eis sprühte. »Sie würden Knox nicht kommen lassen. Und auch keinen anderen Mann.«
    Sie hatte es geschafft. Sie hatte das Untier enttarnt. Er sah sie an, als wolle er sie zum Lunch verspeisen.
    Die Hände auf ihren Schultern wanderten zu ihrem Rücken und hüllten sie in ein starkes, unzerreißbares Muskelband ein. Ethan küsste sie voll auf den Mund und nahm ihn in Besitz, als wäre es sein von Gott gegebenes Recht.
    Annas Magen geriet in Bewegung. Ihr Herz stand still,
um im nächsten Moment so fest zu schlagen, dass es ihr den Atem raubte.
    Er war unerbittlich in seinem Angriff, entschlossen, sein Ego zu befriedigen, das sie so empfindlich getroffen hatte. Sie hatte es darauf angelegt, obwohl sie nicht wusste, warum, für ihr Leben nicht.
    Aber erwidern würde sie seinen Kuss nicht.

7
    A nna kroch fluchend aus dem Bett. Sie wollte nicht zur Arbeit, aber nicht wegen ihrer körperlichen Verfassung; heute wollte sie mit Ethan einfach nichts zu tun haben.
    Und das machte sie wahnsinnig. Für gewöhnlich liebte sie die Überraschungen, die sie im Betrieb erwarteten, da sie sicher sein konnte, allen Anforderungen gewachsen zu sein und alle Probleme lösen zu können. Warum also konnte sie ihren neuen Boss nicht als neue Herausforderung ansehen? Es sollte keine Rolle spielen, dass seine Augen sie bei einem gewissen Lichteinfall an flüssigen Stahl erinnerten oder dass der Mann beim Liebesgott persönlich küssen gelernt hatte.
    Er würde nicht in seinem Büro bleiben, wo er hingehörte. Er würde sich auf dem Werkshof herumtreiben, ihr und ihrer Mannschaft auf den Wecker gehen und seine Nase in alles stecken. Sogar schon nach dem Kuss vom vergangenen Abend, der zu der Sorte von Küssen gehörte, die Männer gaben, wenn ihnen nach einem verlorenen Kampf nichts anderes einfallen wollte. Jetzt würde Ethan wahrscheinlich seine Nase auch in ihr Privatleben stecken, weil er wusste, wie erregend sein Kuss auf sie gewirkt hatte. Sie hätte ihn gar nicht erwidern sollen. Ach was, sie hätte es gar nicht so weit kommen lassen dürfen.
    Was hatte sie sich dabei gedacht?
    Er hatte den Kuss abgebrochen, als er ihre Erwiderung fühlte, und mit seinen dunklen Augen auf sie hinuntergestarrt. Und dann hatte er sich abrupt umgedreht und war aus dem Haus gegangen, ohne ein Wort zu sagen oder sich noch einmal nach ihr umzudrehen.
    Anna zog sich mehrere warme Schichten an. Wenn die Raumtemperatur ein Hinweis auf jene im Freien

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