Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)
hinunter, nachdem er das Hemd zugeknöpft hatte. »Doch, du magst es. Tatsächlich verleitest du mich, dich hart anzufassen, wann immer sich die Möglichkeit ergibt.« Er richtete sich mit einem geringschätzigen Auflachen auf. »Deine Brüder haben nicht die leiseste Ahnung von dir, Segee. Sie glauben, dass du keine dominanten Typen magst, Männer aber nicht respektierst, wenn du sie dirigieren kannst.«
»Das haben sie gesagt? Zu dir?«
»Nein, sie sprachen französisch, als ich mir in zwei Fuß tiefem Eiswasser den Hintern abfror.«
Anna war nicht weiter verwundert, dass Ethan Französisch verstand, da hier jeder zweite Arbeiter Kanadier war. »Ich mag autoritäre Männer nicht«, meinte sie und schob ihr Kinn mit hochmütigem Blick vor.
»Du magst sie sehr wohl.« Er setzte sich auf die Bettkante, um seine Socken anzuziehen, und warf ihr augenzwinkernd einen Blick zu. »Du fühlst dich ganz weiblich und anschmiegsam an, wenn ich dich mit meiner männlichen Stärke überwältige und dich dazu bringe, dass du dich unter mir wollüstig räkelst.«
»Unerhört …« Sie warf ihr Kissen nach ihm. »Dein Abschluss in Psychologie ist so viel wert wie eine Frühstücksflockenpackung!«
Er duckte sich und war plötzlich über ihr, drückte sie in die Matratze und hielt ihre Hände neben ihrem Kopf fest, wobei er sein Gewicht einsetzte, um sie reglos festzuhalten. »In meinem Sex-Ratgeber steht auch, dass wir Männer zusammenpacken, uns nach Hause trollen und uns glücklich schätzen sollen, nicht entmannt worden zu sein, wenn wir ein Mädchen nicht mit wahnsinnig wildem Sex glatt um den Verstand und aus dem Gleichgewicht bringen können«, sagte er in einem Ton, der verriet, dass er sie aufziehen wollte.
Anna wusste nicht, ob sie ihn ohrfeigen oder küssen sollte, deshalb brach sie wieder in Lachen aus. Diese spielerische Seite an Ethan kannte sie noch nicht. Tatsächlich hatte sie gar nicht gewusst, dass er Humor hatte, zumal so einen hintergründigen. Beängstigend war nur, dass sie befürchtete,
es könnte ein Körnchen Wahrheit an seiner in launigem Ton geäußerten Behauptung sein, sie liebe männliche Männer. Natürlich nur, wenn sie ihre Rolle als Boss beibehalten konnte.
»Ich möchte dieses halbe Mal wettmachen.«
Er schüttelte den Kopf. »Wenn beide wach sind, klappt das nicht. Es gäbe immer noch einen halben Punkt Unterschied.«
Anna schloss die Augen und fing zu schnarchen an.
»Komm schon, du Faulpelz.« Er schob sie aus dem Bett und nahm die Decke an sich. »Eine Belegschaft von dreißig Mann kann es kaum erwarten, den ganzen Tag nach deiner Pfeife zu tanzen.«
Anna rollte sich vom Bett und tänzelte an ihm vorüber, splitternackt bis auf ihr Lächeln, um einen feurig roten Satin-BH und passende Boxer-Höschen aus einer Wäschelade zu angeln. Sie drehte sich um und ließ die verführerischen Dessous von den Fingern baumeln. »Heute leiste ich mir eine ausgedehnte Mittagspause«, äußerte sie gedehnt in ihrem schönsten Vamp-Ton. »Und fahre nach Greenville, um mir einen Sex-Ratgeber für Frauen zu besorgen. Jede Wette, dass jedem Exemplar ein Paar Handschellen beigepackt ist«, rief sie ihm nach, als er hinausging – und sich die Hose zurechtrückte.
Lachend warf Anna sich zurück auf das Bett, drückte sein Kissen an sich und sog mit befriedigtem Seufzen seinen Geruch ein.
Die Füße auf den Schreibtisch stützend saß Ethan im Büro von Loon Cove Lumber da und beobachtete durch das Fenster
Anna, die draußen auf Keith einredete. »Was hast du eben gesagt?«, fragte er Paul, jeden Gedanken an ihre rote Unterwäsche verdrängend, da er sich ganz auf seinen Bruder konzentrieren musste.
»Jane möchte weiterhin arbeiten«, erklärte Paul und runzelte die Stirn. »Ich habe gesagt, dass ich es vorzöge, wenn sie daheimbliebe.«
»Du hast noch kein Heim. Und wenn du mit allen anderen im Sport-Camp wohnst, wird Jane sich wie ein Gast im Haus fühlen. Sarah ist in Haushaltsführung und Kochen perfekt. Was soll Jane also den ganzen Tag tun, während du arbeitest? Glaube mir, eine Frau muss sich beschäftigen.«
»Aber ich möchte nicht, dass sie arbeitet.«
»Hast du schon vergessen, was los war, als Alex’ erste Frau zu uns ins Haus kam? Charlotte versuchte sich im Nestbau, aber Mom hatte bereits ein sehr behagliches Nest geschaffen.« Ethan schüttelte den Kopf. »Wenn zwei Frauen im Haus sind, funktioniert es nur, wenn eine den ganzen Tag auswärts ist, und auch dann ist es heikel.
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