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Zurueck in die Nacht

Zurueck in die Nacht

Titel: Zurueck in die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Walter
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zusammengewachsen.
Eigentlich nicht unangenehm, im Gegenteil, aber trotzdem… Ich konnte doch nicht
einfach hier sitzen und mit ihm Händchen halten! Mit einem total Fremden, der
mir ständig überall auflauerte und wer weiß was mit mir vorhatte! Mir wurde
wieder mulmig und entschlossen ruckte ich noch einmal an meiner Hand. Diesmal
gab er nach und ließ los. Gleich fühlte ich mich wieder allein.
    Ich nahm all
meine Kräfte zusammen und stand (nicht sehr elegant) auf. Dann blickte ich auf
ihn herab, nachdem ich zur Sicherheit noch einen Schritt zurück gegangen war. „Also,
was soll das alles? Und wag’ es ja nicht, einfach wieder abzuhauen!“, fügte ich
noch hinzu, als ich sah, dass er sich ebenfalls langsam erhob, bis er mir (immer
noch viel zu dicht) gegenüberstand.
    „Dann solltest
du mir am besten wieder deine Hand geben!“, entgegnete er mit einem
rätselhaften Lächeln.
    „Was?“
    „Deine Hand!
Wenn du willst, dass ich bei dir bleibe, solltest du mich festhalten!“
    Ich wusste
nicht, was ich dazu sagen sollte. Bei jedem anderen hätte ich das für eine absolut
blöde Anmache gehalten, aber er klang ziemlich ernst und sah mich nur ruhig an.
    „Ist das dein
Ernst?“, fragte ich schließlich.
    Er nickte. „Ich
weiß, es klingt blöd, aber wenn du mir nicht deine Hand gibst, kann ich für
nichts garantieren.“
    Ich kämpfte kurz
mit mir, doch dann gab ich nach. „Also gut“, murmelte ich, kopfschüttelnd und
ohne ihn anzusehen. „Bitte sehr.“ Und damit streckte ich ihm wieder meine Hand
entgegen.
    Er griff ohne
Hast, aber sicher und fest zu und zog mich dann zurück auf den Boden hinunter,
bis wir schließlich wieder nebeneinander auf meinem Sweatshirt saßen. Ich war
total verlegen.
    Zum Glück brach
er das Schweigen, bevor mir noch unbehaglicher wurde. „Ich heiße übrigens Jay.“
    Endlich traute
ich mich wieder, ihn anzusehen. Seine Augen strahlten mich an.
    „Freut mich.
Clarissa“, murmelte ich.
    „Ich weiß.“
    Warum
überraschte mich das nicht wirklich? „Aha. Und was verschafft mir die Ehre?“
    „Ich wollte dich
kennenlernen.“
    Mein Herz
stolperte kurz. Ich versuchte, es zu ignorieren. „Hab ich gemerkt. Aber wieso?“
    „Naja, als ich
dich zum ersten Mal… gesehen habe… Wie soll ich sagen? Ich wollte dich einfach
kennenlernen.“
    Zum ersten Mal?
„An der Schule?“
    Er zögerte kurz,
dann nickte er. „Genau. Du hast so… verloren ausgesehen. Und dann hast du mich
plötzlich bemerkt. Das hat mich überrascht. Ich werde eigentlich eher
übersehen.“
    Das hielt ich
nun wirklich für unwahrscheinlich. „Klar. Weil du ja auch so unauffällig
aussiehst, nicht?“
    Er schaute kurz
an sich herab, dann grinste er. „Schwer zu glauben, was? Aber es stimmt. Die
meisten Menschen bemerken mich nicht. Aber du bist da anders.“ In seiner Stimme
klang irgendetwas mit, was ich nicht so recht identifizieren konnte. Auf jeden
Fall ließ es mir die Röte ins Gesicht steigen.
    Schnell stellte
ich eine weitere Frage. „Und wie hast du mich die anderen Male gefunden? Im
Kino. In der Disco. Und heute. Das waren doch keine Zufälle, oder?“
Herausfordernd blickte ich ihn an.
    Er schüttelte
den Kopf. „Nein. Natürlich nicht. Ich bin dir gefolgt.“
    Mir wurde wieder
unheimlich, und ich versuchte, unauffällig etwas von ihm wegzurücken. Ein wenig
erfolgreiches Unterfangen, wenn man bedachte, dass unsere Hände weiterhin
verbunden blieben. Mittlerweile fühlte es sich schon fast so an, als seien sie
miteinander verwachsen. Und zu meinem Unbehagen auch genau so natürlich. „Also
bist du ein Stalker? Oder was?“ Ich kicherte nervös und biss mir gleich darauf
auf die Zunge. Ich sollte wirklich mehr auf das achten, was ich zu ihm sagte.
Was, wenn er wirklich einer war?
    Aber er lachte
ganz entspannt. „Keine Angst. Wenn du genug von mir hast, lässt du mich einfach
los und beachtest mich nicht weiter. Und du kannst sicher sein, dass ich dir dann
nie mehr zu nahe komme.“ Das Letzte fügte er wieder ernst hinzu.
    Ich sah ihn
prüfend an. Konnte ich ihm wirklich trauen? Mein gesamter Verstand schrie: Nein,
danke! , aber all meine Gefühle riefen: Ja, bitte! . Auch wenn sich
meine Gefühle in letzter Zeit nicht gerade als besonders treffsicher entpuppt
hatten, beschloss ich, ihnen noch eine Chance zu geben. „Und wie geht’s jetzt
weiter?“
    Er zuckte mit
den Schultern. „Wie du möchtest.“
    Oh Mann. Das
überforderte mich nun wirklich. Wie ich wollte? Aber was wollte

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