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Zurück in Virgin River (German Edition)

Zurück in Virgin River (German Edition)

Titel: Zurück in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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niemals Auskünfte über meine Patienten. Ich gebe nicht einmal preis, wer meine Patienten sind. Wie und ob Sie über Ihre Therapiestunden reden wollen, bleibt Ihnen überlassen. Ich werde jedenfalls niemals verraten, dass wir uns unter diesen Umständen kennengelernt haben. Ich werde mir nicht mal Notizen machen, für den Fall, dass Sie jemals vor Gericht müssten, aber darüber müssen Sie sich keine Gedanken machen. Ihre Therapiestunde bei mir ist ja nicht vom Gericht angeordnet worden. So. Vielleicht wollen Sie nun die Gelegenheit nutzen und von sich erzählen. Und zum krönenden Abschluss berichte ich Ihnen von meiner Reise im Raumschiff.“
    Rick schüttelte den Kopf. Das, was er gerade erlebte, war unfassbar und absolut unwirklich. Dieser Typ, der ihm helfen sollte, seinen Verstand wiederzufinden, glaubte ernsthaft, dass er von Außerirdischen entführt worden war? „Verdammt“, flüsterte Rick. Jerry zog eine Augenbraue hoch und sah ihn erwartungsvoll an.
    „Okay, abgemacht“, sagte Rick. „Mir und den Menschen, die ich liebe, sind ein paar schlimme Dinge passiert. Es begann, als ich zwei Jahre alt war und meine Eltern bei einem Autounfall umsLeben kamen. Ich wette, wenn wir noch weiter zurückgingen, würden wir herausfinden, dass meine Mutter bei der Geburt beinahe gestorben wäre …“
    „Tatsächlich? Sie meinen, so als ob Sie anderen Menschen Unglück bringen oder so in der Art?“
    „Nicht als ob . Ich bringe Unglück. Sobald Sie sich mit mir einlassen und sich Gedanken um mich machen, sind Sie erledigt.“
    „Und das glauben Sie?“
    „Ich kann nicht anders. Das sind meine Erfahrungen.“ Rick erklärte ihm kalt und emotionslos die Einzelheiten.
    Eine halbe Stunde später bat ihn Jerry, etwas über Liz zu erzählen.
    „Sie ist nicht mehr meine Freundin. Ich habe mit ihr Schluss gemacht. Zu ihrem eigenen Besten.“
    „Aber Sie kennen sie doch immer noch. Erzählen Sie mir etwas, damit ich weiß, von wem Sie sich getrennt haben und wie Sie sich nun fühlen.“
    Rick holte tief Luft. Jetzt kamen sie an einen Punkt, an dem er vielleicht schwach wurde. „Sie ist wundervoll“, erklärte er in einem zärtlichen Tonfall. „Als ich sechzehn war, hatten wir zum ersten Mal eher zufällig typischen Teenager-Sex miteinander. Da war sie vierzehn. Es ist alles so schnell gegangen, dass wir uns nicht dagegen wehren konnten. Und dann habe ich sie geschwängert. Sie hatte furchtbare Angst. Sie war selbst noch ein Kind. Trotzdem wollte sie das Baby bekommen und mit mir zusammenbleiben. Ihre Mutter und ihre Tante Connie wollten das Baby zur Adoption freigeben, aber zum Schluss war ich es, der sich nicht mit dieser Idee anfreunden konnte.“
    „Wie ging es Ihnen während der Schwangerschaft?“
    „Machen Sie Witze? Ich wäre am liebsten weggelaufen. Ganz weit weg.“
    „Und?“
    „Das konnte ich Liz doch nicht antun. Ich bin bei ihr geblieben. Ich wusste selbst damals schon, dass ich sie liebe. Es war völlig verrückt, in diesem Alter jemanden so zu lieben, doch sowar es eben. Und wir hatten uns überlegt, wie wir das Baby behalten könnten. Meine Großmutter und Jack wollten uns so gut es ging beistehen und uns helfen. Ich war bereit, alles dafür zu tun. Alles. Wenn es hätte sein müssen, hätte ich zehn Jobs auf einmal angenommen. Ich hätte bereits, als sie sofort schwanger wurde, wissen müssen, dass ich ihr nicht guttue. Aber dann, um die Sache kurz zu machen, wurde ihr Baby tot geboren.“
    Jerry räusperte sich. „Ich glaube, wenn ich es richtig verstanden habe, war es auch Ihr Baby, Rick. Ist das richtig?“
    „Ich habe es ihr gemacht. Ich habe sie geschwängert. Und sie hat es geliebt und gut auf es achtgegeben, aber es wurde trotzdem tot geboren.“ Beim letzten Wort brach seine Stimme.
    „Das war sehr hart für Sie beide“, sagte Jerry. „Sehr, sehr schmerzhaft. Sie müssen sehr traurig gewesen sein.“
    „Ja“, antwortete Rick, in dessen Tonfall Seelenqual, aber auch eine Spur von Selbstverachtung mitschwang. „Und meine Art damit umzugehen, war, sie zu verlassen. Ich habe ihr gesagt, dass ich erst mal wieder den Kopf freibekommen wollte, und bin freiwillig zu den Marines gegangen.“ Rick versuchte die aufsteigenden Tränen zu verdrängen. „Liz hat meinetwegen Todesängste ausgestanden. Außerdem bedeutete es, dass ich eine lange Zeit weit weg von zu Hause sein würde, und dabei brauchte sie mich. Doch es war Krieg … und ich wusste, dass ich in den Krieg ziehen würde. Und

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