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Zurück in Virgin River (German Edition)

Zurück in Virgin River (German Edition)

Titel: Zurück in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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einfachen Haus in Grace Valley aussteigen und sagte, dass er in einem Café in der Stadt auf das Ende der Therapiestunde warten würde. Rick stand am Straßenrand und starrte minutenlang zum Haus – doch Jack fuhr einfach weg. Schließlich näherte sich Rick der umgebauten Garage, vor der ein Schild stand. Jerry Powell. Es folgte eine Reihe von Titeln. Unter anderem auch ein DR für Doktor. Als Rick anklopfte, rief eine Männerstimme: „Kommen Sie herein.“
    Rick betrat ein glücklicherweise leeres Wartezimmer. Eine weitere Tür führte ins Sprechzimmer, aus dem ein großer, dürrer Mann mit einer scharf geschnittenen Adlernase und dünnem, in die Stirn fallendem Haar auftauchte. Er lächelte. „Sie müssen Rick sein.“
    „Und Sie der Therapeut.“
    Jerry lachte. „Kommen Sie.“
    Gemächlich folgte Rick ihm ins Sprechzimmer. Jerry deutete auf ein paar sich gegenüberstehende Stühle und machte die Tür zu. „Ich erwartete im Moment keine anderen Patienten, aber ich schließe vorsichtshalber die Tür, falls doch jemand ins Wartezimmer kommt. Dieser Raum ist nach außen so geschützt, dass man nicht hören kann, was wir hier bereden.“
    Rick sah sich um. Zwischen den Stühlen stand ein kleiner Tisch, auf dem sich eine kleine Schachtel mit Papiertüchern befand. Für den Fall, dass er die Nerven verlieren und wie ein Baby anfangen würde zu heulen.
    Bevor Rick auf einem der Stühle Platz nahm, reichte ihm Jerry die Hand. „Jerry Powell, Rick. Ich freue mich, Sie kennenzulernen. Auch auf die Gefahr hin, dass Sie es vielleicht nicht mehr hören können; ich danke Ihnen für den Dienst, den Sie unseremLand geleistet haben. Ich schätze das nicht nur sehr hoch ein, sondern ich fühle mich persönlich davon betroffen und bin der Meinung, dass ich Ihnen etwas schulde.“
    Rick neigte überrascht den Kopf. So etwas hatte er noch nie zu hören bekommen. Vielleicht wäre das anders gewesen, wenn er zu seiner Willkommensparty in Jacks Bar gegangen wäre. Doch statt sich bei Jerry zu bedanken, sagte er: „Nur damit Sie es wissen. Ich bin nicht freiwillig hier.“
    Jerry lächelte. „Das geht den meisten so. Manchmal kommen auch Schüler und Studenten mit Schulproblemen zu mir. Strafmaßnahme, damit sie nicht von der Schule oder der Uni fliegen. Falls Sie glauben, dass die freiwillig zu mir kommen …“
    „Was mir passiert ist, ist kein Kinderkram.“
    „Das ist mir bekannt“, erwiderte Jerry nüchtern und ließ den Satz einen Augenblick lang im Raum stehen. „Vielleicht sollte ich Ihnen zuerst erklären, dass ich … noch nie einen versehrten Kriegsveteranen therapiert habe. Ich hatte Veteranen unter meinen Patienten. Und auch Menschen mit Amputationen. Ich habe schon viele Menschen mit Behinderungen therapiert, allerdings noch nie jemanden, der nach so einer Kriegsverletzung wieder in sein ziviles Leben zurückfinden musste.“
    „Vielleicht wissen Sie gar nicht, wie man damit umgeht?“
    „Vielleicht lernen wir aber auch voneinander“, antwortete der Therapeut, ohne sich im Mindesten von Ricks Feindseligkeit einschüchtern zu lassen. „Ich versuche immer noch, dazuzulernen. Haben Sie einen speziellen Wunsch, etwas, womit wir anfangen sollten?“
    „Vielleicht haben Sie mir nicht richtig zugehört … Ich würde mich lieber überhaupt nicht therapieren lassen.“
    „Okay, dann fange ich an. Ich war vor zehn Jahren in Grace Valley. Es gibt Gerüchte, dass ich behaupte, von Außerirdischen in einem Ufo entführt worden zu sein.“ Er zuckte mit den Schultern. „Das stimmt, ich war wirklich in diesem Raumschiff. Das schwöre ich. Und es ist mir ziemlich egal, ob mir jemand glaubt oder nicht. Es ist mir einfach passiert und hat mich eine Zeit langziemlich aus der Bahn geworfen. Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Sie erzählen mir, was Ihnen Kummer bereitet, und ich erzähle Ihnen von diesem Ufo.“
    Rick starrte den Mann mit offenem Mund an. Als er sich von seiner Überraschung erholt hatte, blaffte er: „Sie wollen mich wohl verarschen !“
    Jerry lächelte. „Es ist die reine Wahrheit. So wahr mir Gott helfe.“
    „Sind Sie verrückt? Glauben Sie im Ernst, Sie könnten mir helfen?“
    „Ich habe ein traumatisches Erlebnis überlebt. Es hat viele Therapiestunden gebraucht, und dabei war ich schon kurz vor dem Abschluss meiner eigenen Therapeutenausbildung. Und was uns, also Sie und mich, betrifft, gibt es da so eine Abmachung, die besagt, dass ich niemals mit Dritten über Sie sprechen werde. Ich gebe

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