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Zurück in Virgin River (German Edition)

Zurück in Virgin River (German Edition)

Titel: Zurück in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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und die Nachmittage waren sonnig und warm. Die Tiere versteckten sich nicht länger im Wald und tauchten im Morgengrauen mit ihrem Nachwuchs am Ufer des Flusses auf. Am Straßenrand, in den Bergen und auf den Wiesen standen die Frühlingsblumen in voll erblühter Pracht. Im Frühling war Virgin River besonders schön.
    Und Dan Brady war froh, dass er sich entschieden hatte, hierher zu ziehen. Er hatte vorher lange darüber nachgedacht, wo er sich nach seiner Entlassung aus dem Folson Gefängnis niederlassen könnte. Er war zwar nur ein kleiner Fisch – nur ein einfacher Marihuana-Anbauer, der nicht mal mit dem Zeug gehandelt hatte, aber man warf ihm vor, dass er das Zeug zum Verkaufen angebaut hatte. Kinderschänder und Vergewaltiger waren schlimmer dran. Sie befanden sich im Knast in ständiger Gefahr durch ihre Mitinsassen. Außerdem hatte es täglich jede Menge Schlägereien zwischen den verschiedenen Banden gegeben. Doch Dan hatte seine Zeit ruhig und friedlich abgesessen und nachgedacht.
    Dass seine Wahl auf Virgin River fiel, lag daran, dass Virgin River eine ruhige und schöne Stadt war. Außerdem lebten dort Menschen, von denen er sehr viel hielt, Mel und Jack zum Beispiel. Preacher war zwar ein komischer Vogel, aber gutherzig und hilfsbereit und Paul Haggerty ein Bilderbuchchef. Natürlich ging Dan nicht davon aus, dass man ihn gleich von Anfang an respektierte, doch zu seiner großen Freude verhielten sie sich ihm gegenüber dennoch sehr freundlich. Und der Job bei Haggerty war ein astreiner Glücksfall. An Haggertys Stelle hätte sich Dan diesen Job niemals gegeben. Doch es funktionierte wunderbar. Wenn er wollte, durfte er jede Menge Überstunden machen. Haggerty bezahlte faire Löhne, und es gab auch sonst viele Vorteile. Die Männer, mit denen Dan zusammenarbeitete, waren alle sehrqualifiziert. Haggerty stellte hohe Ansprüche an seine Männer.
    Der Job ließ Dan nicht viel Freizeit, aber was hätte er auch schon groß mit freier Zeit anfangen sollen? Er war immer schon gerne alleine gewesen, und das hatte sich seit seiner Zeit als Cannabisbauer noch verstärkt. So langsam versuchte er jedoch, diese Gewohnheit abzulegen. Es erschien ihm sinnvoll, endlich aus seiner Einsamkeit auszubrechen und wie früher wieder einmal ein paar Menschen in sein Leben einzubeziehen. Vielleicht vertrauten die anderen ihm noch nicht so recht, allerdings vertraute er ihnen, und das reichte ihm fürs Erste. Die Einwohner von Virgin River wirkten sehr offen und unkompliziert auf Dan. Sie kümmerten sich um Familien und Freunde und achteten auf sich und ihre Stadt. Dan ging jeden Morgen um sechs in der Bar vorbei, um sich sein Lunchpaket abzuholen, das ihm Preacher extra vorbereitete. An manchen Abenden aß Dan auch in der Bar zu Abend und trank sein Feierabendbier, während er den neuesten Gerüchten lauschte oder die Nachrichten im Fernseher der Bar verfolgte. In der restlichen Zeit arbeitete er entweder oder er bastelte an seinem gemieteten Häuschen herum.
    Sein Vater hatte ihm wirklich etwas Nützliches über Renovierungen beigebracht – kümmere dich immer zuerst um die Dinge, die dir sofort ins Auge springen. Ergo ersetzte Dan als Erstes das Glas des zerbrochenen Fensters und reparierte die windschiefe Verandatür. Das kostete ihn anderthalb Tage. Er hatte ein paar von Haggertys Jungs darum gebeten, das Haus neu zu streichen, während er die Verandatür reparierte. Auf Leitern steigen war nicht seine Sache. In das Dach wollte Dan, solange ihm das Haus nicht gehörte, nichts investieren, aber er musste es wenigstens so weit reparieren, dass es ihm beim nächsten großen Gewitter nicht ins Haus regnete.
    Als Nächstes befreite er das Grundstück von Unkraut und Gestrüpp und besserte den kaputten Betonweg mit ein paar Steinen, die er im Innenhof fand, aus. Vor dem Haus pflanzte er ein paar Blumen, die er täglich goss. Die Frühlingssonne sorgte dafür, dass die Blumen in seinem grünen Vorgarten herrlich blühten und dassdas nette gelbe Haus mit den weißen Fensterläden einen freundlichen Eindruck machte.
    Sobald Dan eingezogen war, also ungefähr drei Wochen nach Mietbeginn, arbeitete er in den Abendstunden im Inneren des Hauses. Auch hier kümmerte er sich zunächst einmal um die leichten und sichtbaren Reparaturen. Er wusch das Nikotin von den Wänden des Wohn- und Esszimmers, bevor er alles neu tapezierte. Sein Chef Paul lieh ihm eine Schleifmaschine für den Boden. Danach verwandelte Dan Wohn- und Esszimmer

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