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Zurück in Virgin River (German Edition)

Zurück in Virgin River (German Edition)

Titel: Zurück in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Mann winkte zurück, als wären sie alte Freunde. Ich bin ein Versager, dachte Walt. Muriel hatte ihm erzählt, dass die Produktionsfirma ihr ein nettes, kleines Häuschen in einer normalen Umgebung gemietet hatte, aber so etwas hatte er nicht erwartet. Dabei sah alles haargenau so aus, wie sie es ihm beschrieben hatte. Er schüttelte den Kopf. Er hatte sich alles viel prunkvoller vorgestellt. Walt versank in einer Welle des Selbstmitleids, weil Muriel ihn wegen der Dreharbeiten verlassen und vergessen hatte. Wie gut er sie kannte. In- und auswendig. Unglücklicherweise hatte er ihr offenbar nicht richtig zugehört. Und als er sich darüber beklagt hatte, wie wenig er über diese Filmleute wusste, hatte er keine Ahnung, wie recht er damit gehabt hatte.
    Der Schlüssel lag, wie sie gesagt hatte, unter der Matte. Auf der Veranda standen ein paar Schaukelstühle. Walt geriet in Versuchung,sich einfach für ein paar Minuten hineinzusetzen und die friedliche Umgebung zu genießen. Bis auf die Veranda unterschied sich dieses Haus nur wenig von dem Haus, in dem er seine Kindheit verbracht hatte. Muriel brauchte eine Veranda. Sie genoss es, draußen zu sein. Ob die Nachbarn sie belästigten? fragte er sich. Kam die Nachbarin, wenn Muriel mit einem Glas Wein auf der Veranda auftauchte, um sie über die Dreharbeiten, die im Schatten der großartigen Berge stattfanden, auszufragen?
    Walt brachte die Lebensmittel ins Haus und hätte beinahe laut losgelacht. Gleich hinter der Tür lag ein winziges Esszimmer und dahinter ein ebenso winziges Wohnzimmer, das gerade groß genug für einen Kamin, ein Sofa, zwei Sessel und ein paar Beistelltische war. Die geblümten Polster wirkten alt und ausgeblichen wie alles, aber sie waren trotz ihres Verschleißes sauber.
    Irgendwer hatte nicht nur die Küchenschränke in einem hellen Pinkton gestrichen, sondern auch gleich die ganze Küche. Sogar das Abwaschbecken leuchtete pink. Nur die alten Armaturen waren weiß. Als Walt den Kühlschrank öffnete, um die mitgebrachten Lebensmittel zu verstauen, fand er Selleriestangen, Karottenstifte, Käse, Putenbrust und Hummus. Er lächelte in sich hinein, während er die Salate, den chilenischen Wolfsbarsch, Reis und grüne Babybohnen ablud. Außerdem hatte er ein französisches Baguette und Butter, Weißwein und eine Flasche Whiskey eingekauft.
    Er holte seinen Koffer und suchte nach dem Schlafzimmer, wo er den Koffer am Fußende des Doppelbetts abstellte. Das war in Ordnung, fand er, denn er hatte nicht die Absicht, sich in der kommenden Nacht weit von ihr zu entfernen. Dann schenkte er sich einen Drink ein und ging hinaus auf die Veranda, um auf Muriel zu warten. Walt lebte schon lange auf dem Land und war gar nicht mehr an die Geräusche einer lebendigen Nachbarschaft gewöhnt. Er hatte das Kinderlachen, ihr fröhliches Geschrei, die abendlichen Gespräche der Frauen, die sich über die Hecken hinweg unterhielten, den Rasenmäher aus der entfernteren Nachbarschaft, das Geräusch der Zeitung, wenn sie auf demHolzboden aufklatschte, nachdem der Zeitungsjunge sie über das Geländer geschleudert hat, schon vermisst.
    Es dauerte nicht lange, bis Muriel ihren Leihwagen in der Auffahrt zum Haus parkte. Walt konnte sich gar nicht an ihr sattsehen. Sie sah genauso aus wie zu Hause in Virgin River. Sie trug Jeans und ein T-Shirt unter einem Jeanshemd, dessen Ärmel sie hochgekrempelt hatte. Dazu Stiefel und einen Cowboyhut. Sie kam auf ihn zu, während er ihr über die Stufen der Veranda entgegenging und sie sofort in den Arm nahm. Dann küsste er sie zärtlich. „Ich habe uns etwas zum Abendessen besorgt. Wenn du willst, koche ich dir etwas Leckeres“, schlug er vor.
    „Das wäre wahnsinnig schön. Ich hätte draußen am Set duschen können, wollte aber so schnell wie möglich bei dir sein. Es war ein langer, schweißtreibender Tag. Ich rieche nach Pferd. Ich dusche nur schnell, und dann trinke ich etwas mit dir.“
    „Perfekt. Dusch aber nicht zu lange.“
    „Ich beeile mich“, versprach sie.
    Walt folgte ihr ins Haus. Sie legte den Hut auf der antiken Hutablage hinter der Haustür ab, setzte sich hin, um sich die Stiefel auszuziehen, und verschwand schließlich im Schlafzimmer. Walt hörte, wie sie die Tür hinter sich zuzog. Als sie das Duschwasser anstellte, quietschten die alten Wasserleitungen im ganzen Haus. Walt hatte die Badezimmer bereits inspiziert. In diesem Haus war nichts renoviert oder auf einem neuen Stand. Es gab nur eine frei stehende

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