Zurück in Virgin River (German Edition)
Badewanne mit einem Duschvorhang.
Walt zog sich die Schuhe ebenfalls aus und stellte sie neben ihre Stiefel auf den Boden unter der Hutablage. Ihre Stiefel sollten immer so einträchtig nebeneinanderstehen. Walt durchquerte die Diele und betrat Muriels Schlafzimmer, wo er Hemd und Hose abstreifte und über einen Stuhl hängte. Doch dann hörte er außer den merkwürdigen Geräuschen der Wasserleitung noch etwas Seltsames. Sanfte Töne, als ob Muriel seit Neuestem unter der Dusche sang.
Schnell entledigte er sich seiner Socken und Unterwäsche und beschloss, ihr, ob sie wollte oder nicht, Gesellschaft zu leisten.Er klopfte kurz an die Tür und schlich sich ins Bad. Als er den Duschvorhang beiseiteschob, sah er sie mit einem Tuch auf dem Gesicht in der Wanne liegen. „Mach mal Platz“, bat er. „Ich wasche dir den Rücken. Und dann wasche ich dir alles, wonach dir der Sinn steht.“ Und damit stieg er zu ihr in die Wanne.
Doch sie wandte sich von ihm ab, sofort ahnte er, dass da etwas nicht stimmte. Er nahm ihr den Lappen vom Gesicht. Trotz des Wassers, das aus dem Duschkopf auf sie niederprasselte, glaubte er zu erkennen, dass sie weinte. Die Muriel, die er kannte, weinte aber nicht so leicht. Jedenfalls nicht, bevor der Regisseur es nicht gesagt hatte.
Walt wischte ihr mit dem Daumen die Tränen von den Wangen. „Was ist das denn?“, fragte er zärtlich.
„Verrückt“, antwortete sie kopfschüttelnd. „Ich bin einfach nur müde.“
„Muriel, Liebes, ich habe dich nach den Renovierungsarbeiten an deinem Haus schon öfter vor Müdigkeit auf dem Zahnfleisch gehen sehen. Willst du damit sagen, dass solche Dreharbeiten noch härter sind?“
Muriel sah ihn an und strich sich mit der Hand über das Gesicht. „Ich hätte nicht gedacht, dass du wirklich herkommst“, sagte sie leise.
„Aber wir haben doch darüber gesprochen. Du wusstest doch, dass ich komme.“
„Ich meine generell“, versuchte sie zu erklären. „Ich dachte, dass du, wenn ich nicht zu dir komme oder in deiner Nähe bin, einfach die Wochen und Monate, in denen ich arbeite, verstreichen lässt, ohne dass wir uns sehen. Ich dachte, ich sei einfach eine Annehmlichkeit in deinem Leben – ganz praktisch für dich. Aber ich hätte nicht gedacht, dass du mir auf halbem Weg entgegenkommen würdest.“
Walt betrachtete sie lächelnd, schlang die Arme um ihren nackten Körper und zog sie an sich. Dann hob er ihr Kinn und küsste sie sanft. „Ich war blöd“, sagte er. „Ich habe keine Ahnung, was mit mir los war. Ich habe mich von deiner Berühmtheiteinschüchtern lassen. Das passiert uns nicht noch einmal, Muriel. Wenn wir das nächste Mal in so einer Situation stecken, dann planen wir unsere Wochenenden und freien Tage gemeinsam. Ich bin unheimlich glücklich, dass du mir noch mal eine zweite Chance gibst. Ich weiß, dass du stinksauer auf mich warst.“ Er zuckte die Achseln. „Außerdem bist du kein bisschen praktisch für mich. Du machst mir sogar ziemlich viele Scherereien.“
„Ich habe dich vermisst“, sagte sie. „Ich hätte nicht gedacht, dass du meinetwegen so viele Unannehmlichkeiten auf dich nehmen würdest. Nur meinetwegen.“
„ Nur deinetwegen? Um Himmels willen. Ich liebe dich!“
„Das hatte ich gehofft. Aber als du dann so zurückhaltend warst, wusste ich nicht, ob du einfach nur schmollst oder ob du dabei bist, dich ganz von mir abzuwenden.“
„Ich will ehrlich zu dir sein. Ich wollte wirklich nicht, dass du von mir weggehst. Du hast mich vorher zu sehr verwöhnt, Muriel.“ Er küsste sie wieder und streichelte ihr mit einer Hand die Brüste, während die andere sich weiter nach unten bewegte. „Ich bin ungeheuer verwöhnt und will einfach immer nur, dass alles so bleibt, wie es ist.“ Er lächelte. „Und falls es mal Veränderungen gibt, brauche ich ziemlich viel Zeit, um mich daran zu gewöhnen.“
„Aber du hast gesagt, ich soll meine Pläne verwirklichen, und dass du die Stellung halten wirst.“
„Ich wusste, dass das das Richtige war, und ich hatte es auch so gemeint, wie ich es gesagt habe. Bis du dann wirklich weggefahren bist und ich dich schrecklich vermisst habe.“
„Du verstehst aber, dass es sich um etwas Wichtiges handelte. Sonst wäre ich niemals weggegangen.“
„Das habe ich verstanden, Muriel. Übrigens ist das jetzt die Stelle, wo du sagen musst, dass du mich auch liebst.“
„Ich möchte es lieber nicht beschreien, nachher bringt es noch Unglück“, erwiderte sie mit vor
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