Zurück in Virgin River (German Edition)
wollende Gespräche über Gott und die Welt.
Und dann war es plötzlich Montagmorgen, obwohl sich beide gewünscht hatten, dass es nie Montag würde. Muriel musste zurück ans Set, und Walt fuhr nach Missoula, um nach Hause zu fliegen. Da Muriel das Haus vor ihm verlassen musste, brachte Walt sie an die Verandatür und verabschiedete sich von ihr.
„Das waren fantastische achtundvierzig Stunden“, erklärte er.
„Ich rufe dich heute Abend an, doch es kann spät werden. Es war so schön, dass du hier gewesen bist, auch wenn es natürlich wieder einmal viel zu kurz war.“
Sie lächelte ihn an. „Ich hatte noch nie in meinem Leben so viel Sex.“
„Tatsächlich?“, fragte er und zog erstaunt die Brauen hoch. „Nicht mal, als du noch jünger warst?“
„Nicht mal da.“
„Ich werde wohl im Alter immer besser“, sagte er. „Und ich komme ganz sicher zurück, weil ich noch mehr davon will.“
„Ja?“
„Ja. Ich werde gleich nach meiner Ankunft ein paar Tickets für weitere Wochenenden besorgen und dir die Termine durchgeben, damit du sie dir eintragen kannst. Und ich werde so oft wiederkommen, bis dieser gottverdammte Filmscheiß endlich vorbei ist.“
„Wenn du so redest, stehen meine Chancen für einen Oscar nicht gerade gut.“
„Ich hoffe nur, dass dein nächster Film nicht in einer Wüste im Mittleren Osten spielt, die kenne ich nämlich zur Genüge.“
Sie sah ihn erstaunt an. „Mein nächster Film?“
„Falls du dich nach diesem Film dazu entschließen solltest, ernsthaft in Rente zu gehen, könnte ich natürlich auch damit leben“, erklärte er grinsend und strich ihr über die Wange. „Haben wir über alles gesprochen? Gibt es noch etwas, das wir vergessen haben?“ Sie schüttelte den Kopf. „Na ja, da ist doch noch etwas, das damit zu tun hat, dass ich dich liebe“, fuhr er fort. „Falls du heiraten willst, bin ich dabei.“
„Ich weiß nicht …“
„Und falls du das nicht willst, ist es auch in Ordnung. Solange ich deinen nackten Körper regelmäßig gegen meinen drücken darf, komme ich damit klar. Dieses Thema überlasse ich komplett dir, Muriel.“
„Warum, Walt?“
Er zuckte die Achseln. „Ich habe kein Problem mit dem Verheiratetsein. Ich mochte es, und bei mir hat es auch gut funktioniert. Soweit es mich betrifft, war da keine Hexerei im Spiel. Egal, wie du dich entscheidest, ich werde immer Besitzansprüche auf dich anmelden. Versuch ja nicht, dich da rauszuwinden. Das ist unser Abkommen.“
„Ich will ja gar nicht, dass sich daran etwas ändert. Ich mag dich.“
„Du liebst mich“, korrigierte er sie. „Leidenschaftlich. Verzweifelt. Unersättlich.“
„Stimmt.“ Sie lachte.
„In deiner Gegenwart fühle ich mich wie einundzwanzig“, sagte er. „Ehrlich. Und wenn unser fabelhaftes Sexleben irgendwann etwas abflauen sollte, dann bleibst du immer noch die beste Freundin, die ich seit Langem hatte. Muriel, du bist nicht einfach nur eine Annehmlichkeit in meinem Leben. Ich würde meilenweit barfuß über Glasscherben gehen, um deine Hand zu halten und eine Stunde mit dir zu reden. Du bedeutest mir alles.“
Sie seufzte. Ihre Augen schimmerten feucht. „Ich gehe jetzt besser, bevor ich die einzige Oscar-Chance meines Lebens sausen lasse, um mit dir zurückzufliegen.“
„Sag mir, dass ich dir auch alles bedeute“, bat er.
„Mann, na klar“, stieß sie aus. „Und jetzt küss mich so, dass es für ein paar Wochen vorhält.“
„Das hat dich jetzt überrascht, stimmt’s?“, zog er sie auf. „Gib es zu, du dachtest nicht, dass es mit uns so ernst werden würde, was?“
„Doch, Walt. Als du damals bei deiner Frage, ob ich verheiratet sei, rot wurdest, wusste ich es. Und ich wollte dich. Schon damals. Auf der Stelle. Schwitzend und nackt auf dem Wanderweg.“
Sein Lächeln verwandelte sich in ein breites Grinsen. „Das hast du dir ja gar nicht anmerken lassen.“
„Ich wollte so etwas ganz lange Zeit überhaupt nicht mehr“, sagte sie und lächelte. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen dicken Kuss, während sie sich an ihn schmiegte. „Ich vergöttere dich“, flüsterte sie. „Und ich zähle die Sekunden, bis du wiederkommst.“
Am Sonntagnachmittag brachte Cheryl Sandwiches mit in den Park, und am darauffolgenden Sonntag war Dan wieder an der Reihe. Sie brauchten nicht lange, bis sie sich alles über ihre unglücklichen Vergangenheiten anvertraut hatten. Als Cheryl ihm erzählte, dass sie schon als Teenager
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