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Zurück in Virgin River (German Edition)

Zurück in Virgin River (German Edition)

Titel: Zurück in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Liz war eine bezaubernde junge Frau geworden. Atemberaubend schön. Sie hatte lange hellbraune Haare mit goldenen Strähnen. Ihre Augen glänzten. Sie trug zwar immer noch eng anliegende Kleider, aber sie kombinierte sie geschmackvoll mit Kleidungsstücken wie dieser Seidenjacke. Sie war keine verführerische Lolita mehr, und ihr Make-up unterstrich ihre natürliche Schönheit, anstatt sie aussehen zu lassen wie eine billige Prostituierte – Gott sei Dank.
    Sie kam an die Bar, hüpfte auf einen Barhocker und lehnte sich über den Tresen, um Jack einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange zu drücken. „Wie geht’s dir?“, fragte sie.
    „Und dir?“
    „Gut. Ich mache im Juni meinen Abschluss. Mit einer glatten Eins. Rick wird sich darüber freuen.“
    „Du nicht?“, fragte er lachend.
    „Ich bin auch ziemlich stolz darauf, weil ich nie gedacht hätte, dass ich so etwas fertigbringe.“
    „Aber … Machst du das denn nur für Rick?“
    „Na ja, am Anfang schon“, gestand sie. „Aber ich muss zugeben, dass mir der Erfolg gefällt. Für Ricky war die Schule immer so einfach – er hatte immer lauter Einsen, ohne sich groß anstrengen zu müssen. Und jetzt denke ich manchmal, ich bin genauso schlau wie er, obwohl ich hart dafür arbeiten muss.“ Sie lächelte Jack an. „Ich habe mich für Herbst schon am College eingeschrieben.“
    „Wie schön für dich. Harte Arbeit ist nichts Schlechtes. Und falls es dich tröstet, mir ist auch nie etwas in den Schoß gefallen. Weißt du schon, was du mal werden willst, wenn du groß bist?“
    „Nee, keine Ahnung. Na ja. Ein paar Sachen wüsste ich schon – ich will auf jeden Fall mit Rick zusammenbleiben. Wenn er endlich zurückkommt.“ Sie seufzte. „Jack, ich vermisse ihn manchmal so schrecklich.“
    „Ich auch, Süße. Gibt es was Neues von ihm?“, fragte er und betete, dass sie ihn nicht dasselbe fragte.
    „Ich habe letzte Woche einen Brief von ihm bekommen. Ich glaube, es geht ihm nicht so gut. Er würde mir nie was Schlimmes schreiben, aber der Brief klang irgendwie … Ich kann es nicht beschreiben. Es ist so, als ob er Schwierigkeiten damit hätte, bestimmte Dinge zu schreiben, und er wiederholt dieselben Sachen immer und immer wieder. Ich hoffe, es geht ihm gut.“
    „Lizzie, Männer, die im Krieg waren, kommen häufig verändert nach Hause, selbst wenn sie nicht mittendrin waren. Weißt du, was ich meine, Süße?“
    „Ich weiß.“ Sie senkte den Blick. „Ich versuche so viel wie möglich darüber zu lesen, aber es macht mir Angst.“
    „Es gibt Selbsthilfegruppen, Liz. Da treffen sich Frauen von Soldaten und helfen sich gegenseitig. Du könntest es mal ausprobieren.“
    „Oh nein, das kann ich nicht. Ich bin keine Ehefrau. Sie würden mich nicht …“
    Er lächelte. „Na klar würden sie. Du bist nicht die einzige Freundin, die auf ihren Freund wartet. Und wenn du glaubst, dass es hilfreich sein könnte, um alles etwas besser zu verstehen, dann solltest du es mal versuchen.“
    „Glaubst du, das würde Rick das Leben erleichtern?“, fragte sie.
    Nichts kann ihm dieses Leben erleichtern, dachte Jack, sprach es aber nicht laut aus. Stattdessen lächelte er nur. „Vielleicht. Aber viel wichtiger ist doch, ob es dir hilft, und wenn es dir hilft, dann hilft es ihm am Ende auch. Warum fragst du nicht wenigstens mal nach? Oder findest heraus, ob es eine dieser Gruppen in deiner Gegend gibt?“
    „Könnte ich machen. Glaubst du, das kostet was?“
    Jack runzelte die Stirn. „Das bezweifle ich. Aber weshalb fragst du? Wäre das denn ein Problem?“
    „Ich spare gerade jeden Cent, den mir Tante Connie dafür zahlt, dass ich ihr im Laden helfe. Ich will Rick besuchen, wenner Urlaub hat. Seinetwegen würde ich überall hinfliegen. Ich habe sogar einen Reisepass.“
    Jack verschlug es die Sprache. Es war ihm nie in den Sinn gekommen, dass Rick seinen Urlaub woanders als in Virgin River verbringen könnte, und dass Liz dann selbstverständlich hierherkam, um ihn wiederzusehen. Sein Erstaunen stand ihm offenbar deutlich ins Gesicht geschrieben. Liz lächelte ihn an.
    „Ich war noch nie irgendwo anders“, sagte sie leise. „Noch nie.“
    „Das ist auch ein großer Schritt.“
    „Noch größer, als die Nächte mit ihm im Haus seiner Großmutter zu verbringen? Größer, als ein Baby von ihm zu bekommen? Oder ihm zu versprechen, dass ich ihn immer lieben werde? Jetzt komm, Jack!“ Sie lachte. „Du solltest inzwischen daran gewöhnt sein, dass wir

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