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Zurück in Virgin River (German Edition)

Zurück in Virgin River (German Edition)

Titel: Zurück in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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nach einer Unterhaltung. Dennoch war es besser, mit Jack zu telefonieren, als ihm direktgegenüberzustehen. „Ich bin immer noch im Krankenhaus und ziehe morgen mit anderen Physiotherapiepatienten in eine andere Wohnanlage. Ich bewege mich mithilfe eines Rollstuhls oder auf Krücken. Meist mit dem Stuhl, weil das einfacher ist. In ein oder zwei Wochen bekomme ich eine vorläufige Beinprothese und kann mit den Gehübungen anfangen.“
    „Vorläufig?“
    „Das ist der erste Schritt vor dem falschen Bein.“
    „Ach so. Wie geht es den anderen Jungs? Triff dich mit ihnen. Rede mit ihnen, ja?“
    Rick schwieg lange, bevor er darauf antwortete. „Es gibt hier nicht so viel Lustiges zu erzählen, Jack.“
    „Vielleicht ändert sich das, sobald du umgezogen bist.“
    „Ja, vielleicht. Hör mal, ich bin ziemlich müde …“
    „Wirklich? Hast du dich immer noch nicht genug ausgeruht?“
    Als Rick nicht darauf reagierte, sagte Jack: „Okay, mein Freund, dann lass ich dich jetzt in Ruhe. Ich ruf morgen wieder an.“
    Ricks neue Mitbewohner befanden sich in verschiedenen Stadien der Genesung. Nicht alle waren frisch verwundet wie Rick. Ein Typ übte, sich die Schuhe mit zwei Armprothesen zuzubinden, während ein anderer sich jeden Morgen nur mithilfe eines Stocks, um das Gleichgewicht zu halten, die Beinprothese anschnallte. Doch der Alltag hier unterschied sich erheblich vom Leben im Krankenhaus. Hier stand kein Essen mehr neben dem Bett, und es gab auch kein Bad mehr neben dem Schlafzimmer. Stattdessen hatten sie eine Kantine und Duschräume. Rick musste zugeben, dass eine ordentliche Dusche verdammt guttat, obwohl er seinen Stumpf zum Duschen umwickeln musste, weil die Wunde noch nicht vollständig abgeheilt war. Und sicherheitshalber musste er sich auf einen Stuhl setzen. In eine Cafeteria gehen zu müssen, um dort mit den anderen zu essen, entsprach hingegen nicht Ricks Vorstellungen von einem angenehmen Aufenthalt.
    Manche Männer spielten Poker, andere zeigten Fotos von ihren Freundinnen, Frauen, Kindern herum oder tauschten Zeitschriftenaus – meist Pornos. „Man muss die Rohre hin und wieder mal durchpusten“, meinte ein Typ lachend und warf Rick eines dieser Magazine aufs Bett. Im Haus lebten auch Männer, die keine Hoffnung mehr hatten, jemals wieder irgendwas mit ihren Rohren anstellen zu können. Sie waren vom Hals an abwärts gelähmt. Rick wusste, dass er, falls sein Hirn noch richtig funktioniert und er seine Gefühle noch im Griff gehabt hätte, sicher gesehen hätte, dass es diesen Männern schlechter ging als ihm. Wenn sein Hirn noch richtig funktioniert und er seine Gefühle im Griff gehabt hätte, hätte er wenigstens ein bisschen Dankbarkeit empfunden. Doch seine Gedanken waren dermaßen von einem überwältigenden Verlustgefühl überschattet, dass er nicht einmal darüber sprechen konnte. Er fühlte sich, als ob ihm alles entgleiten würde, er kam sich rettungslos verloren vor – das Leben, das er vor dem Krieg geführt hatte, der Körper, den er einmal gehabt hatte, seine Träume und Ziele.
    Auch wenn Rick gerne darüber gesprochen hätte, konnte er sich nicht dazu überwinden. Liz hatte ihn ein paarmal angerufen. Zwar war er nie ans Telefon gegangen, dennoch hatte er sich ihre Nachrichten immer und immer wieder angehört. Sie liebte ihn, und sie betete täglich, dass es ihm in der Reha gut ging und dass er schon ein wenig positiver dachte.
    Früher hatte er immer mit Liz reden können. Obwohl sie gleich ein Liebespaar geworden waren, waren sie doch immer auch beste Freunde gewesen. Mit ihrer unerwarteten Schwangerschaft waren sie schon früh gemeinsam ins kalte Wasser geworfen worden, vor allem, als dann das Baby tot zur Welt gekommen war. Und dann musste er in den Krieg ziehen. Sie wären niemals so lange zusammengeblieben, wenn sie nicht in der Lage gewesen wären, ihre Gedanken mit dem anderen zu besprechen oder in Briefen zu beschreiben. Bei allem Durcheinander und trotz ihrer Angst hatten sie immer zusammengehalten und sich nicht nur durch Reden, sondern auch durch Zuhören gegenseitig unterstützt. Jack hatte Rick beigebracht, sich keine Sorgen zu machen, nicht die richtigen Worte zu finden. Er hatte gemeint,dass Rick Liz ausreden lassen sollte. Er sollte ihr zuhören, wenn sie über ihre Sorgen und Nöte sprach, und ihr sagen, dass er sie nicht alleine lassen werde. Hatte Jack auch mit Liz gesprochen? Hatte er ihr etwa ebenfalls Ratschläge erteilt? Denn es schien ihm fast, als ob

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