Zurück in Virgin River (German Edition)
„Der Blutdruck ist etwas zu hoch. Aber dein Herz rast. Versuch dich ein wenig zu beruhigen, dann ist alles okay.“
Ihr traten Tränen in die Augen. „Was, wenn meine Wehen zu früh kommen? Was, wenn etwas schiefgeht?“
„Hör mal, Schatz. Wenn du vor der fünfunddreißigsten Woche so weit bist, lassen wir dich nach Redding fliegen, um in der Nähe einer Klinik mit einer Neugeborenenintensivstation zu sein. Für alle Fälle. Aber es sieht nicht so aus, als würde das passieren. Du bist gesund. Alles ist perfekt. Du bist nur sehr schwanger, und dein Körper meldet sich, wenn er der Meinung ist, dass du Ruhe brauchst und dich entspannen sollst. Und du musst darauf achten, genug zu trinken. Du solltest dich einfach alle paar Stunden für zwanzig Minuten oder so hinlegen, am besten in Seitenlage, damit die Schwellungen zurückgehen und dein Körper eine Chance hat, sich zu erholen. Das ist nicht so schlimm. Daran kann man sich bestimmt gewöhnen.“
„Klingt grässlich“, klagte sie. „Hochgradig lästig.“
Er zog die Augenbrauen hoch. „Wie hört sich denn dann totale Bettruhe für dich an? Es ist nämlich nicht ungewöhnlich, dass Frauen, die mit Zwillingen schwanger sind, bis zum Ende der Schwangerschaft das Bett hüten müssen, damit nichts passiert. Du kannst das vermeiden, wenn du dich so oft wie möglich schonst.“
Abby wirkte wenig begeistert. „Ich glaube, ich wäre jetzt gerne bei meiner Mutter.“
Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht. „Du kannst momentan nicht reisen, Ab. Doch wenn du willst, können wir deine Mutter anrufen und sie fragen, ob sie hierherkommen will. Ich könnte ihr mein Bett überlassen und in der Klinik schlafen. Vielleicht hilft dir der Besuch deiner Mutter. Denk drüber nach. Aber vergiss nicht, dass sie nach der Geburt der Zwillinge ohnehin kommen wollte. Bis dahin ist es nicht mehr lange, Abby. Selbst wenn die Kinder erst zu dem errechneten Geburtstermin kommen.“
„Es ist halt nur … dass sie mich immer beruhigt, wenn ich total durch den Wind bin.“
„Na ja, vielleicht kann ich mich für den Job bewerben … Und dann sehen wir, ob mein Talent dafür vielleicht auch ausreicht.“
„Oh! Cameron! Da kommt wieder eine“, sagte sie und hielt sich den Bauch.
Vorsichtig stützte er sie und legte ihr die Hand fest auf den Bauch. „Es tut aber überhaupt nicht weh, oder?“
„Nein. Aber sie ist echt.“
„Vorwehen. Ich wette, dass es nicht länger als dreißig Sekunden dauert. Das trainiert die Gebärmutter. Viele Gynäkologen vertreten die Meinung, je mehr Vorwehen, desto besser, da dies die Geburt erleichtern würde. Allerdings erinnere ich mich nicht, ob es Studienergebnisse gibt, die diese Theorie beweisen. Ah.“ Er grinste. „Siehst du, schon vorbei. In weniger als dreißig Sekunden. Alles in Ordnung, Schatz. Kein Grund zur Beunruhigung.“
„Bist du sicher?“
„Ich könnte dich untersuchen, um nachzusehen, doch ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das nötig ist. Noch nicht.“
„Lieber Himmel. Keine Untersuchung. Das wäre mir zu … intim.“
Er lachte sie aus. „Abby, wir sind nicht in dieser Situation, weil wir aus demselben Glas getrunken haben.“
„Ich weiß, aber … Es ist schon so lange her.“
„Dreißig Wochen“, antwortete er, bevor er sie erneut zärtlich anlächelte. „Beruhige dich. Ich kenne mich damit aus.“ Er beugte sich über sie und küsste ihren Bauch. „Süß“, murmelte er, während er ihr das Oberteil hinunterschob.
Sie lächelte unsicher. „Hast du es deiner Mutter schon gesagt?“
„Bis jetzt nicht. Aber ich sollte es wohl besser tun, was?“
„Wahrscheinlich. Was willst du ihr sagen?“
„Das ist genau das Problem. Ich habe noch keine Ahnung, wie ich es ihr beibringen soll.“
„Und wenn du einfach ehrlich bist?“
Er lachte. „Die ungeschminkte Wahrheit wäre, ich habe diese Wahnsinnsfrau getroffen und einen ganz fantastischen, doch leider viel zu kurzen Abend mit ihr verbracht. Und später fand ich dann heraus, dass wir Zwillinge erwarten, die wir natürlich haben wollen. Gemeinsam.“ Dann ergänzte er: „Herzlichen Glückwunsch, Oma.“
„Und wenn sie dann sagt ‚Cameron Michaels, du wirst sie sofort heiraten, oder es passiert was‘?“
„Ich bin sechsunddreißig, Abby. Meine Mutter hat mir nicht mehr zu sagen, was ich tun soll. Was wir machen, ist unsere Sache und nicht ihre.“
„Stimmt“, meinte sie leise. „Du solltest es ihr möglichst bald erzählen.“
„Ich habe
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