Zurück in Virgin River (German Edition)
ich ihr versprochen habe, im Internet nachzusehen.“
„Oh“, sagte Mel. „Gute Idee. Vermutlich weißt du als Kinderarzt auch genau, wonach du suchen musst.“
Zwei Stunden und zwei Patienten später verhielt sich Cameron immer noch seltsam. Deshalb sprach Mel ihn, wie es so ihre Art war, direkt darauf an. „Was beschäftigt dich denn gerade? Du wirkst so hibbelig und benimmst dich merkwürdig. Ist etwas mit dir und Abby? Habt ihr Probleme oder so?“ Er wich ihrem Blick aus. „Oh, ihr habt tatsächlich Probleme. Worum geht es denn? Kann ich euch helfen? Verläuft die Schwangerschaft normal?“
„Ich glaube nicht, dass du uns helfen kannst“, erwiderte Cameron und verschwand in der Küche.
Doch Mel ließ nicht locker. Sie folgte ihm. „Du weißt selbst nicht so genau, was los ist, stimmt’s? Ich habe dich erst darauf gebracht, oder?“
„Es ist mir peinlich“, erklärte Cameron, ohne Mel dabei anzusehen.
„Meine Güte, ich habe schon alles Mögliche gesehen, und überSex spreche ich auch schon, solange ich denken kann. Da wirst du mich kaum in Verlegenheit bringen.“
Cameron schaute sie an. „Ich meinte auch eher, dass es mich in Verlegenheit bringt.“
„Komm, überwinde dich. Ich bin schließlich eure Hebamme.“
Er holte tief Luft. „Abby und ich kommen sehr gut miteinander klar. Es ist wirklich unglaublich. Viel besser, als ich gedacht hatte. Wir passen perfekt zueinander. Und letzte Nacht habe ich in ihrem Bett geschlafen und sie und die Babys fest im Arm gehalten …“ Er wich ihrem Blick aus.
„Oh“, sagte Mel. „Das ist süß. Ich freu mich so für euch, Cam.“
„Ja, und heute Morgen wachte ich mit einer Hand unter ihrem Shirt und einer tierischen Morgenlatte auf.“
Mel schien für einen Augenblick sprachlos. „Äh, tut mir leid, aber muss ich das wissen?“
„Ich kann einfach nicht fassen, wie sehr mich Abby anmacht. Ich will nicht, dass sie denkt … Ich meine, ich will eigentlich, dass sie sich in meiner Nähe total sicher fühlt, auch im Bett und dann … Lieber Himmel. Ich habe mich überhaupt nicht im Griff. Was für ein Mist.“
„Entspann dich, Cam. Das ist doch alles ganz natürlich. Das passiert doch jede Nacht. Ich bin ziemlich sicher, dass Abby das weiß.“
„Es passiert mir aber nicht nur, wenn ich schlafe. Ich habe da wirklich ein Problem. Ich begehre diese Frau, seit ich sie zum ersten Mal gesehen habe, aber sie ist momentan nicht in dem Zustand, dass … Ich meine, welcher Mann würde … Ich werde sie nicht anrühren. Das schwöre ich. Doch wenn sie nun glaubt, dass sie nicht sicher vor meiner Libido ist, dann schickt sie mich wieder in die Wüste. Und ich will eigentlich nicht wieder weggeschickt werden!“ Er rang nach Luft und schüttelte den Kopf über sich selbst. „Vielleicht wäre es für alle Beteiligten das Beste, wenn ich mich zurückziehen würde.“
Auf Mels Gesicht erschien ein breites Grinsen. „Meine Güte! Du hast den Madonnen-Komplex! Ausgerechnet du ?“
„Was?“
„Die Mutter deiner Kinder kann gleichzeitig ein sexuelles Wesen sein.“
„Nicht, wenn sie so reif ist wie eine Tomate! Sie ist in der dreißigsten Woche! Mit Zwillingen! Es wäre unverantwortlich, sie zu … Du weißt, dass wir da draußen keine Komplikationen gebrauchen können.“
„Cameron, streng deine Fantasie an. Ich meine, es gibt doch noch viel mehr Methoden, wie man sich gegenseitig seine Zuneigung zeigen kann, als miteinander zu schlafen. Aber natürlich hast du recht. Das wäre jetzt gerade vielleicht keine so gute Idee, selbst wenn wir nicht unbedingt eine Frühgeburt fürchten müssen. Jedenfalls noch nicht.“
„So weit sind wir mit unserer Beziehung noch gar nicht. Wir haben vereinbart, zusammenzuwohnen, damit ich für sie da sein kann und wir die Zwillinge gemeinsam versorgen und uns gegenseitig unterstützen können. Das beinhaltet keine alternativen Methoden der Liebe, womit du sicher orale oder manuelle Befriedigung meinst.“ Er strich sich mit der Hand über das Hemd, als ob er sie sich trocken reiben wollte. „Sie sollte vermutlich sowieso lieber nicht mit Orgasmen herumexperimentieren, denn eine Frühgeburt fehlte uns gerade noch.“
„Hey, findest du nicht, dass du mit ihr darüber reden solltest?“, schlug Mel vor. „Oder hast du Angst, sie zu schockieren? Aber du hast sie geschwängert. Da müsste sie deine gesunde Libido doch schon kennen.“
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie keine Ahnung hat, wie gesund meine Libido
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