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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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sie sich gut in ihren Sohn und seinen Gemütszustand hineinversetzen konnte, hatte sie keine Ahnung, was sie jetzt tun sollte. Sie bezweifelte stark, dass Gillian Lukes Liebe zu ihr irgendwann einmal doch noch erwidern würde, aber sie hielt es für nahezu unmöglich, ihn von seiner Fixierung auf diese Frau abzubringen. Einmal hatte sie versucht, mit Frank darüber zu sprechen, doch ihr Mann hatte nur hilflos die Achseln gezuckt. Tess schlang ihren alten Wintermantel enger um sich und beschleunigte ihre Schritte. Sie wollte zurück zu ihrem Haus, ihrer Familie und ihrem Lieblingssohn. Luke brauchte dringend Hilfe, so viel stand fest. Aber wo sollte diese Hilfe herkommen? Just in diesem Moment erklang die
Kirchenglocke, und sie blickte gen Himmel. »Vielleicht könntest du uns von da oben ein kleines Wunder schicken, Herr«, flüsterte sie inbrünstig.
     
    Granny Victoria täuschte überzeugend Überraschung vor, als Stephanie ihr beim Lunch erzählte, dass sie bei Judges arbeiten würde.
    »Das halte ich für eine ausgezeichnete Idee«, nickte sie beifällig.
    Zum ersten Mal seit langer Zeit klang Stephanies Stimme heiter und beschwingt. »Ich habe natürlich noch nicht die leiseste Ahnung, was ich dort tun werde, aber Dad meint, er findet schon eine interessante Aufgabe für mich.«
    »Daran hege ich nicht den geringsten Zweifel. Weiß Cameron denn schon, dass er Verstärkung bekommt?«
    »Nein, Daddy und ich haben erst heute Morgen darüber gesprochen«, erwiderte Stephanie.
    James mischte sich ein. »Ich bin sicher, dass er nichts dagegen einzuwenden hat, Mum.«
    »Wieso auch? Er sollte sich freuen, Unterstützung zu bekommen. Je mehr Familienmitglieder in der Firma arbeiten, desto besser«, fügte Victoria hinzu, dabei warf sie James einen schwer zu deutenden Blick zu.
    Dieser spürte, wie ihm das Blut in die Wangen stieg. War es möglich, dass seine Mutter über Samantha Bescheid wusste?
    »Wann kommt der Junge eigentlich nach Hause?«, fuhr Victoria fort. »Ich denke, er leitet jetzt das Unternehmen. Du bist doch in den Ruhestand gegangen, nicht wahr, James?«
    »Schon, aber Rose war der Meinung, Cameron müsste
sich dringend ein paar Tage erholen, und da bin ich eben für ihn eingesprungen.«
    »Wann kommen die beiden nach Hause?« Victoria machte aus ihrer Missbilligung kein Hehl.
    »Cameron bleibt noch eine Woche«, erwiderte James. »Rose ist jetzt schon in der Luft. Sie nimmt den Anschlussflug von London nach Dublin, und ich hole sie heute Nachmittag vom Flughafen ab.«
    »Warum schickst du nicht Paul, um Mummy abzuholen, Dad? Dann kannst du dich heute noch ein bisschen ausruhen, bevor du morgen wieder ins Büro fährst?«, schlug Stephanie vor.
    »Paul wird mich natürlich fahren, aber ich will Rose persönlich in Empfang nehmen.« James’ Ton machte deutlich, dass jeglicher Widerspruch zwecklos war. »Ich habe mit deiner Mutter einige Dinge zu besprechen, die keinen Aufschub dulden.«
    Victoria und Stephanie wechselten einen neugierigen Blick.
    Dann hob die alte Frau mit sichtlicher Anstrengung die schwere Kanne aus chinesischem Porzellan. »Möchte noch jemand Tee?«

20. Kapitel
    E inen Flug nach Madrid zu buchen, hatte sich als ebenso problemlos erwiesen, wie für den Rest der Nacht ein Zimmer im Hilton am Flughafen zu bekommen. Einen Mietwagen hatte Samantha per Internet gebucht, ehe sie ihr Apartment in Dublin verlassen hatte, hier gab es also auch keine Schwierigkeiten. Was ihr im Magen lag, war der unvermeidbare Anruf bei ihrer Mutter. Samantha verspürte wenig Lust, mit ihr zu sprechen, aber wie sonst sollte sie herausfinden, wo sie mit der Suche nach Pablo Garcia beginnen sollte – ihrem Vater?
    Tief in ihrem Herzen wusste sie natürlich, dass Pablo nicht ihr Vater war, aber je länger sie über ihn nachdachte, desto mehr bestärkte sie das in ihrem Entschluss, ihn aufzusuchen. Sie musste ihn einfach sehen. Er war der Mann, der sich um sie gekümmert hatte, als sie ein Baby gewesen war. Er hatte die schaurigen Monster verscheucht, von denen sie als kleines Kind geträumt hatte, und – und das wog für sie am schwersten – er hielt sich für ihren Vater. Es war an der Zeit, die Kluft zwischen ihnen beiden zu überbrücken.
    Samantha hatte den Anruf so lange wie möglich vor sich her geschoben. Jetzt saß sie auf dem riesigen Parkplatz der Autovermietung in ihrem kleinen Leih-Ford und tippte die Nummer des Anschlusses ihrer Mutter in Galway in ihr Handy. Obwohl sie diese Nummer nur
selten

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