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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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schien schwach und gebrechlich dazu.
    »Sami?«, fragte er, während der verwirrte Ausdruck allmählich aus seinen Augen schwand. »Meine Sami?«, vergewisserte er sich, woraufhin sie stumm nickte. Pablo mochte alt und krank wirken, aber der Ausdruck seiner Augen war hell und klar. Mühsam zog er sich auf die Füße. Sein Stuhl wäre beinahe hintenüber gekippt, hätte Pedro ihn nicht festgehalten und zur Seite geschoben. Pablo breitete die Arme aus. »Bist du es wirklich? Meine kleine Sami?«
    Samantha umarmte ihn behutsam.«Ja, Papa, ich bin es wirklich.« Ein paar Tränen rannen ihr über die Wangen.
    »Ich kann kaum glauben, dass du nach Spanien gekommen bist, um mich zu besuchen, mi cosa guapa .« Auch ihn würgte die Rührung in der Kehle. »Meine kleine Sami! Ich freue mich ja so, dass du da bist! Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen, mein Engelchen. Komm, lass dich anschauen.« Er hielt sie auf Armeslänge von sich ab, strich über ihre langen blonden Locken und ihr Gesicht, dann musterte er sie bewundernd von Kopf bis Fuß. Samantha wand sich innerlich unter seinem stolzen Vaterblick. »Du bist eine schöne Frau geworden. Aber du warst als Kind schon bildhübsch«, nickte er sichtlich zufrieden.
    Samantha lachte und weinte zugleich. Sie hatte nicht mit dem Gefühlsaufruhr gerechnet, den die Begegnung mit ihm in ihr auslösen würde, trotzdem war sie froh,
hergekommen zu sein. Es war die richtige Entscheidung gewesen. Was machte es schon, dass das Alter mit Pablo nicht so freundlich umgegangen war wie mit James Judge? Erst jetzt fiel ihr auf, dass er mit einem anderen, fast gleichaltrigen Mann beim Essen gesessen hatte und sämtliche anderen Restaurantgäste mit mühsam bezähmter Neugier zu ihnen herübersahen.
    Pablo sprach kurz auf Pedro ein. Der jüngere Mann schien Einwände zu erheben, die Pablo mit einer unwirschen Handbewegung abtat. Auf Pedros Arm gestützt, stieg er auf seinen Stuhl, was offenbar eine enorme Kraftanstrengung für ihn bedeutete. Pedro war die Furcht, er könne stürzen, vom Gesicht abzulesen, doch Pablo hegte keine solchen Bedenken, obwohl er vor Anstrengung zitterte. Sowie er auf dem Stuhl stand und sich zu den anderen Gästen umgedreht hatte, klatschte er in die Hände und bat um Aufmerksamkeit. Er bediente sich einer Mischung aus Spanisch und Englisch – Letzteres vermutlich Samantha zuliebe.
    » Amigos mios, os quiero presentar a todos a ...« Er brach ab und wechselte ins Englische. »Meine Freunde, ich möchte euch allen meine Tochter vorstellen, mi hija , Samiii!« Ein Raunen lief durch das kleine Restaurant, dann brandete Beifall auf, sämtliche Gäste hoben ihre Gläser und tranken Samantha zu, die ihrer Verlegenheit kaum Herr wurde. Es gelang ihr, sich ein schwaches Lächeln abzuringen und den Leuten zuzunicken, obwohl ihre Wangen brannten.
    Mit Pedros Hilfe kletterte Pablo von seinem Stuhl herunter und umarmte sie erneut. »Setz dich, setz dich zu uns und unterhalte dich ein bisschen mit mir und meinem Freund hier. Pedro kennst du ja schon, wie ich sehe.«

    Samantha lächelte dem einzigen anderen ihr bekannten Gesicht in Spanien schüchtern zu.
    Statt sich wieder an den Tisch zu setzen, legte der alte Mann einen Arm um Pedro und den anderen um Samantha.
    »Pedro«, erklärte er mit einem Augenzwinkern, »ist dein Bruder!«
    Der jüngere Mann musterte sie argwöhnisch.
    O nein, dachte Samantha bestürzt. Fängt das schon wieder an?

21. Kapitel
    J ames Judge wunderte sich über den Betrieb, der an einem Samstagabend am Flughafen herrschte.
    »Wir haben Oktober, ich dachte, da wäre der Sommerreiseverkehr längst vorbei, Paul. Wo kommen bloß all die Leute her?«, fragte er seinen Chauffeur, als dieser vor dem Ankunftsterminal hielt.
    »Hier geht es immer hektisch zu, Mr. Judge. Der Flugverkehr auf dem Dublin Airport hat in den letzten Jahren drastisch zugenommen.«
    Als Paul James die Tür aufhielt, fiel ihm auf, wie blass und erschöpft sein Arbeitgeber wirkte. »Fühlen Sie sich nicht wohl, Sir? Möchten Sie, dass ich Sie begleite?«
    »Nein, nein, nicht nötig, Paul.« James zwang sich zu einem Lächeln. »Mir fehlt nichts weiter. Aber versuchen Sie doch bitte, uns genau hier wieder abzuholen, damit wir uns nicht durch diesen Parkhausirrgarten kämpfen müssen.«
    »Natürlich, Sir. Ich werde hier auf Sie warten.«
    »Danke, Paul.« James legte seinem Chauffeuer eine Hand auf die Schulter. »Was täte ich nur ohne Sie!«
    Paul grinste. Cameron Judge war eine

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